Andacht Heute

Es fehlt an Liebe

Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.
1. Johannes 4,8

    In seiner siebten Invokavitpredigt knüpft Luther an seine Ausführungen zum Abendmahl an. Er sagt: „Die Liebe, sage ich, ist eine Frucht dieses Sakramentes. Die spüre ich allhier zu Wittenberg noch nicht unter euch, obwohl sie euch viel gepredigt ist; in der solltet ihr euch doch weiter hin üben.“ Schwere Kost, die er da auftischt: Es fehlt überall an Liebe. Das galt nicht nur für die Bewohner dieser Stadt damals, das gilt auch heute noch, für jeden von uns.

    Im weiteren Verlauf der Predigt spricht Luther auch von Gott als einem „glühenden Backofen voller Liebe, der von der Erde bis an den Himmel reicht“. Aus der großen Fülle seiner Liebe schenkt Gott uns viel mehr, als wir verdienen: Leben, Nahrung, Sprache, Verstand, die Gnade, ihn zu erkennen und zu ihm beten zu können. Luther stellt seinen Zuhörern die Frage, was wir mit dieser unverdienten Gabe Gottes anfangen. Erwächst aus ihr wirklich Liebe? Sind wir zum Beispiel bereit, zu vergeben und uns nach einem Streit wieder die Hand zu reichen? Stellen wir nicht nur Ansprüche, sondern betrachten wir wirklich alles, was wir besitzen, als Geschenk Gottes? Was haben wir, worauf wir stolz sind, das wir nicht von Gott empfangen haben? Paulus sagt: „Wenn du es empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1. Korinther 4,7). Wenn wir alles der glühenden Liebe Gottes verdanken, sind wir dann nicht verpflichtet, diese Liebe weiterzugeben? Lasst uns mit Freude unseren Dienst tun.

    Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!
    1. Korinther 16,14

    Die siebte Invokativpredigt als pdf

      Die Zeichen der Zeit

      Habe heute in Matthäus 16 gelesen, dass die gelehrten Leute ein Zeichen von Jesus sehen wollten, ob Er wirklich der Christus ist. Jesus sagte, dass sie zwar das Wetter bestimmen können, nach den Wolken am Abend, und am Morgen, aber nicht die Zeichen der Zeit erkennen. Er nannte sie auch noch ein ehebrecherisches Geschlecht.

      Fast jeder Mensch ist in seinen Alltag so stark verstrickt und lebt, als gäbe es keinen Gott. Was, wenn heute das Leben hier vorbei ist? Weißt du ob deine Seele errettet ist? Heilsgewissheit ist nur dem versprochen, der Jesus Freikauf am Kreuz im Glauben angenommen hat und IHM folgt. Das kann man wissen, weil Der Geist selbst Zeugnis gibt unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind (Röm 8,16) Jesus hat durch seinen Tod und die Auferstehung ewiges Leben in uns bereitet. Durch die Bekehrung und den Glauben dürfen wir uns Seiner Gnade sicher sein.

      Gebet

      Danke Herr, dass du auch heute noch Menschen herausrufst aus der verlorenen Welt, hinein in deinen Himmelreichbau, der zur Vollendung kommt, wenn du wiederkommst um die Welt zu richten. Danke, dass du uns auch in den Dienst rufst, damit wir andern sagen, wer Du wirklich bist – unser Erlöser vom ewigen Tod. Danke für Dein Wort, das uns tägliche Weisung ist und Leuchte in der Dunkelheit der Welt. Amen

      _________

      Bist du dir nicht sicher, dann schreibe uns gerne. Zusammen ins Gebet zu gehen in der selben Angelegenheit Gottes (Matt 18,19) wird von IHM gesegnet. Denn die Seligkeit der Seele ist das Ziel des Glaubens – mit andern Worten: Heilsgewissheit im Herzen ist durch Gottes Geist gewirkt.

      Zur Bedeutung des Abendmahls

      Im weiteren Verlauf des Essens nahm Jesus Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten: „Nehmt und esst, das ist mein Leib.“ Dann nahm er einen Becher mit Wein, sprach ein Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sagte: „Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird.“
      Lukas 26,26-28

      Am Freitag, dem 14. März 1522 hielt Martin Luther seine sechste Invokavitpredigt. Es war ihm ein großes Anliegen, den Zuhörern klar zu machen, dass es nicht damit getan ist, routinemäßig am Abendmahl teilzunehmen, um einer religiösen Pflicht nachzukommen. „Das macht aber noch keinen Christenmenschen“, wie er sagte. Er bemühte dazu das drastische Bild einer Maus, die auch vom nichtverzehrten Brot fressen und vom übriggebliebenen Wein trinken könnte. Es würde niemand auf die Idee kommen, sie daraufhin als Christ zu bezeichnen. Es muss das Entscheidende hinzukommen, und das ist der Glaube an Jesus Christus.

      Luther machte auch keinen Hehl daraus, dass dieser Glaube, wenn er denn ein echter ist, auch angefochten wird. Es kann sein, dass wir nicht immer fähig sind, das Abendmahl zu empfangen, weil wir in einer tiefen Krise stecken, weil wir uns in einem Gewissenskonflikt befinden oder uns schwach fühlen als Sünder. Wir erleben vielleicht, wie andere Kirchengänger „frech hinzulaufen, so huschhusch, ohne alle Furcht und Demut“ und schnell mal ihre Pflicht erfüllen, während wir auf der Bank sitzen bleiben, weil wir uns nicht würdig fühlen. Dazu bringt Luther am Ende seiner Predigt die Stelle, als Jesus sagt, dass sich im Kreise seiner Jünger ein Verräter befindet. Wir müssen uns vorstellen, was das in den elf schuldlosen Anwesenden ausgelöst hat. Sicher waren es Gedanken wie: ‚Meint der HERR jetzt mich? Werde ich immer treu zu ihm stehen? Würde ich ihn verraten?‘ Und gerade in dieser Not, da die Jünger an ihrem Glauben zweifelten, genau da setzte Jesus Christus das Abendmahl ein, wie es Lukas beschreibt. Luther: „Und als er sie alle recht beben, zittern und betrübt gemacht hatte usw., da setzte er erst das hochwürdige Sakrament ein zu einem Trost und tröstet sie wieder damit, daß dies Brot ein Trost der Betrübten sei, eine Arznei für Kranke, ein Leben für Sterbende, eine Speise für alle Hungrigen und ein reicher Schatz für alle Armen und Bedürftigen. „

      Die ganze sechste Invokativpredigt als pdf