Andacht Heute

Das Wort weitergeben (2)

Macht euch bereit, die rettende Botschaft zu verkünden, dass Gott Frieden mit uns geschlossen hat.
Epheser 6,15

Paulus schrieb seinen Epheser-Brief während seiner Gefangenschaft in Rom. In der Apostelgeschichte wird geschildert, wie er zuvor in Ephesus, der Stadt mit dem Artemis-Tempel, eine Predigt gehalten hat gegen die dort vorherrschende Götzenverehrung. Die Anhänger von Paulus haben also schon einmal sein mutiges Eintreten für das Evangelium und die daraus folgende Abkehr vieler Menschen vom Okkultismus erleben können. Der Apostel ermahnt mit seinen Worten alle, also auch uns, nicht aufzuhören, die rettende Botschaft zu verkündigen. Was können wir dafür tun, dass es uns leichter fällt, den Mund aufzutun. Paulus gibt uns den Rat:

Hört nie auf zu beten und zu bitten! Lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten. Bleibt wach und bereit. Bittet Gott inständig für alle Christen.
Epheser 6,18

Allein aus eigenem Antrieb heraus können wir es nicht schaffen, unsere Schwäche bei der Weitergabe des Evangeliums zu überwinden. Wir müssen dafür beten und uns vom Heiligen Geist leiten lassen. ER wird uns führen und uns im geeigneten Augenblick auch die richtigen Worte schenken, um ein Gespräch über den Glauben einleiten und führen zu können. ER macht uns bereit, Gelegenheiten ergreifen zu können, auch wenn sie zu ungünstigen Zeiten auftauchen. Paulus ist uns dafür ein großes Vorbild. Selbst im Gefängnis hörte seine Bereitschaft zur Verkündigung nicht auf:

Betet auch für mich, damit Gott mir zur rechten Zeit das rechte Wort gibt und ich überall das Geheimnis der rettenden Botschaft frei und offen verkünden kann. Auch hier im Gefängnis will ich das tun. Betet darum, dass ich auch in Zukunft diese Aufgabe mutig erfülle, so wie Gott sie mir aufgetragen hat.
Epheser 6,19-20

Das Wort weitergeben

Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen.
Römer 1,16

Wir haben uns vor einiger Zeit im Chat (christen-chat.de) über Wesensmerkmale eines echten Christen unterhalten. Da ist eine Menge zusammengetragen worden: Ein Christ glaubt an die rettende Botschaft, er tut Buße über sein Leben, er hat Hunger nach dem Wort, er ist dankbar über alles, was Gott ihm geschenkt hat, er ist gerne mit anderen Christen zusammen und fühlt sich unwohl in sündiger Umgebung. Besonders beeindruckt hat mich ein Wesenszug, über den wir auch gestern ausgiebig gesprochen haben: Ein Christ will anderen das Wort weitergeben. An dieser Stelle komme ich ins Nachdenken. Ich weiß zwar, dass dies ein wunder Punkt bei vielen Christen ist. Daraus kann ich aber noch lange keinen Freibrief für mich ableiten und mich mit dieser großen Schwäche abfinden. Ich könnte auch darauf verweisen, dass ich diese Andachten schreibe, und das genügen müsste. Wenn ich den Römer-Vers von oben auf mich beziehe, wird mir bewusst, dass dies allein nicht reichen kann. Warum fällt es mir nur so schwer, im Alltag mit Nichtchristen, mit Nachbarn, Freunden und Bekannten, über mein Christsein zu sprechen?

Ich habe mir deshalb vorgenommen, mit dieser Andacht eine kleine Reihe zu beginnen, worin ich mich explizit mit diesem Thema befasse. Ich stelle mir konkret die Fragen: Was hält uns Christen davon ab, das Wort Gottes weiterzugeben, und was kann uns dabei praktisch helfen, die rettende Botschaft zu verkünden? Ich bitte alle, die das lesen, mir nachzusehen, wenn ich dabei zu wenig systematisch vorgehe. Da ich selbst in dieser Frage noch auf der Suche nach Antworten bin, ist meine Vorgehensweise eher intuitiv. Das macht für mich die Sache aber auch spannend. Ich will darüber berichten, welche Erkenntnisse ich dabei gewinnen kann. Mir ist schon jetzt bewusst, dass ich ohne den Heiligen Geist in meinem Bestreben nicht weiterkomme. Ich bitte um SEINE Kraft und Hilfe.

Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.
Apostelgeschichte 1,8

Die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
2. Timotheus 3,16-17

Gott ist der Urheber der Heiligen Schrift. Alle darin geoffenbarten Glaubensaussagen wurden von Menschen aufgezeichnet, die vom Heiligen Geist geleitet wurden. Deshalb ist sie auch frei von Irrtümern. Wer sie auf profane Aussagen reduzieren will, sie allein auf naturwissenschaftliche und historische Unfehlbarkeit hin beurteilt, wird einerseits auf erstaunliche Übereinstimmigkeiten stoßen, andererseits genötigt sein, sie zu interpretieren. Wer sich auf diesen Gebieten unnötig in Streitfälle verrennt, übersieht, dass die Bibel in den heilsentscheidenden Aussagen absolut unfehlbar ist.

Übersehen darf man in der Frage nach deren Zuverlässigkeit nicht, dass wir es beim Lesen in der Regel mit Übersetzungen und nicht mit der Urschrift zu tun haben. Hier kann es zu Unterschieden kommen. Das liegt allein schon aus deren andersgearteten Struktur und Grammatik des Urtexts im Gegensatz zu unserer deutschen Sprache. Jede Übersetzung ist auch eine Art Interpretation. Das sieht man am besten, wenn man bei einzelnen Stellen mehrere nebeneinander vergleicht, wie man es mit bibleserver.com tun kann.

Die Bibel selbst ist unfehlbar. Fehler können sich einschleichen, wenn man an einzelnen Formulierungen stur festhält und nicht den Gesamtzusammenhang betrachtet. Das geschieht häufig bei der Interpretation strittiger Stellen, wo man aufpassen sollte, eine andere Auffassung nicht schon deshalb abzuwerten, weil sie nicht der eigenen entspricht. Es geht hier nicht um ein Rechthaben-Wollen um jeden Preis, sondern um eine Annäherung an die unfehlbare Wahrheit der Bibel. Auch hier hilft uns der Heilige Geist.

Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5,9