Andacht Heute

Wenn keine Freude aufkommen will

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.
Psalm 16,11

Ich habe von einer wiedergeborenen Christin gehört, die sich fragte, ob sie überhaupt gerettet sei: „Ich fühle ja gar keine Freude in mir.“ Natürlich sind es oft die Lebensumstände, die uns zu schaffen machen. Nur sollte uns klar sein, dass die schlechten Gedanken, die uns an unserer Rettung zweifeln lassen, alle vom Widersacher kommen. Es geht uns dann wie einem Lottospieler, der aus der Ziehung im Fernsehen erfahren hat, dass er einen Millionengewinn gemacht hat. Bis es zur Auszahlung kommt, werden noch einige Tage vergehen. Nach der ersten Euphorie kommen in ihm Bedenken auf. Ist der Schein von seiner Frau tatsächlich abgegeben worden? Ist er in der Zentrale angekommen? Wird er den Gewinn auch wirklich erhalten?

Es ist eine Situation zwischen Hoffen und Bangen. Dabei handelt es sich nur um einen Gewinn von Geld, der jederzeit wieder zerrinnen kann. Als Christen dürfen wir eine ganz andere Erwartung haben. Jesus hat uns verheißen, dass wir mit IHM einmal im Himmel auf ewig sein dürfen. Wir dürfen sicher sein, dass wir zu den Gewinnern gehören werden. Also sind wir dankbar dafür und freuen wir uns – und zweifeln wir nicht daran!

Freut euch allezeit! Betet unablässig! Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,16-18

Die himmlische Weisheit

Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei.
Jakobus 3,17

Jakobus beschreibt hier die Weisheit des Himmels, die sich fundamental von der weltlichen unterscheidet. Will man sich ihr annähern, dann sollten wir rein werden, d. h. uns von der Verführung zur Sünde fernhalten. Ergänzen wir diese Haltung, indem wir uns bemühen, friedfertig zu werden. Eirene (griechisch: Frieden, Ruhe) ist gekennzeichnet durch die Abwesenheit von Streit und damit durch eine „Situation des ungestörten, ungetrübten Wohlseins“ und „kann nur das Ergebnis der angewandten Versöhnung sein, bezogen auf die durch Sühnung herbeigeführten neuen Beziehung zwischen Mensch und Gott“ (Elberfelder Studienbibel). Ein Mensch, der sich bemüht, gütig zu sein, ist einer, der erkennt, wann es falsch ist, das Gesetz in aller Strenge anzuwenden. Er kann verzeihen, auch wenn er voll im Recht ist, den anderen zu verurteilen. Er nimmt Rücksicht, weil er weiß, wie sehr er selbst von der Gnade Gottes abhängig ist. So ein Mensch ist auch nicht stur, sondern er lässt sich auch etwas sagen, da der eigene Verstand begrenzt ist. Seine schon erwähnte Großzügigkeit ist getragen von Barmherzigkeit und bringt gute Früchte hervor. Unparteiisch sein kann heißen, dass wir ohne Voreingenommenheit an etwas herangehen und nicht nach Fehlern suchen beim anderen, um ihn verurteilen zu können. In all unseren Äußerungen sollten wir frei von Heuchelei sein, also unsere wahren Absichten nicht hinter einer Fassade von schönen Worten verstecken wollen.

Ich habe hier nur grob auf einige grundsätzliche Merkmale der von Jakobus so überaus kompakt und praxisnah aufgereihten Prinzipien der himmlischen Weisheit hingewiesen. Es ist so wichtig, von ihnen zu wissen, sie bei allen Handlungen zu bedenken und in der konkreten Situation zu berücksichtigen. Den Unterschied zwischen weltlicher und himmlischer Weisheit zu erkennen, ist für jeden von uns von entscheidender Bedeutung.

Die weltliche Weisheit

Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Eigennutz in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, dämonische. Denn wo Eifersucht und Eigennutz ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat.
Jakobus 3,14-16

Der Schreiber dieses Briefs Jakobus war mit großer Wahrscheinlichkeit der Bruder von Jesus. An dieser Stelle erläutert er den Gegensatz zwischen der weltlichen und der himmlischen Weisheit. Ganz den irdischen Prinzipien verbunden sind Menschen die hier beschrieben werden, als von Neid und Selbstsucht getriebene. Das können auch religiöse Eiferer sein, die äußerlich einen starken Eindruck hinterlassen, weil sie genau zu wissen scheinen, was ihre Hörer tun und lassen sollten. Wer genauer hinsieht, wird bei ihnen eine gewisse Arroganz gegenüber den einfachen Gläubigen erkennen, nicht selten gepaart mit der Überzeugung, auf alles eine Antwort zu wissen.

Was nützt uns aber eine Weisheit, die aus einem rein irdischen Blickwinkel entstanden ist, weil das Streben nach Macht und Erfolg im Hintergrund stehen? Die weltliche Weisheit ist häufig sinnlich und damit getrieben von Leidenschaften. Was einem wohltut, wird gerne mit schönen Worten als erstrebenswertes Ziel beschrieben. Natürlich gibt es auch hier eine Menge Abnehmer für diese Art von Wohlstandserkenntnissen. Nicht weit entfernt davon ist das dämonische Wissen. Es schmeichelt unserem Verstand, so wie es die Schlange im Paradies getan hat, und die ersten Menschen verführt hat, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Hier hilft nur der Vergleich mit der Bibel, um die Abweichung zu erkennen. Die Folgen des rein weltlichen Denkens sind Chaos und Unordnung. Wir sehen dies am momentanen Zustand der Welt. Aber, glücklicherweise ist uns die Hoffnung nicht verloren gegangen. Sie besteht in der himmlischen Weisheit. Diese wird im folgenden Vers des Jakobus beschrieben, dem ich mich demnächst zuwenden will.