Andacht Heute

Nach vorne schauen

Denkt nicht an das Frühere, und auf das Vergangene achtet nicht! Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.
Jesaja 18,19

Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Dieses ist zwar von allen Samenkörnern das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Matthäus 13,31-32

Das ist mal wieder so ein in Worte gefasster Impuls, gerade richtig zum Tagesbeginn. Wenn man sich noch eine Weile im Bett gewälzt hat und sich so mancher Gedanke aus Tagen zuvor aufgedrängt hat, dann tut es gut, nach dem Frühstück etwas Belebendes zu lesen, das die Dunkelheit der Nacht endgültig verscheucht. Ein neuer Tag beginnt, die Bibel ermahnt uns, jetzt nach vorne zu schauen und offen zu sein, was Gott vor uns da alles sprossen lässt. Auch an einem Wintertag tut sich etwas in der Natur.

Ich habe neue Lust bekommen, in Gottes Wort zu lesen. Auch der zweite Vers fordert uns auf, genauer hinzusehen, auf das was um uns wächst. Es Gott aber nicht allein darum, dass wir die von ihm großartig geschaffene Natur bewundern sollen. Natürlich ist auch hier vor allem das geistige Wachstum gemeint, unseres und das von den Menschen, mit denen wir es zu tun haben. Wir dürfen säen, auch in Wüstengegenden, wo alles hoffnungslos aussieht. Gerade in heutiger Zeit hat man den Eindruck, jeder denkt nur noch daran, dass es ihm gut gehen solle. Neben Geldverdienen, Konsumieren und Vergnügungen scheint kein Platz mehr zu sein für Gedanken an das Himmelreich. Doch Gott sagt uns: „Ich wirke Neues!“. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er es wachsen lässt. Also: Sehen und säen wir weiter!

Die einfache Bildung des Herzens

Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und das viele Lernen macht den ganzen Körper müde. Zu guter Letzt lasst uns hören, welche Schlussfolgerung sich aus all dem ergibt: Begegne Gott mit Ehrfurcht und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen. Denn Gott wird Gericht halten über alles, was wir tun – sei es gut oder böse –, auch wenn es jetzt noch verborgen ist.
Prediger 12-14

Diese ernste Mahnung steht am Ende des Buches Prediger, das von König Salomo verfasst wurde. Es stellt gerade in den einleitenden Kapiteln eine Abrechnung mit den Anstrengungen des menschlichen Geistes dar. Im Kapitel 2 steht in Vers die ernüchternde Erkenntnis am Ende eines Lebens:

Doch dann dachte ich nach über das, was ich erreicht hatte, und wie hart ich dafür arbeiten musste, und ich erkannte: Alles war letztendlich vergebens – als hätte ich versucht, den Wind einzufangen! Es gibt auf dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.
Prediger 2,11

Auch bei einem Menschen, der zeitlebens nach Weisheit gestrebt hat, steht am Ende der Tod. War das all die Mühe wert? Auch unsere größten Dichter und Denker müssen abtreten. Sicher, sie hinterlassen ein Werk, das auch nach ihrem Tod noch ihre Bedeutung hat. Dennoch ist es für den Prediger nur „ein Haschen nach Wind“. Nichts hat Bestand, was sich der Mensch sich im Lauf eines Lebens aufgebaut hat. Ein pessimistischer Gedanke, wäre da nicht am Ende die einfache Empfehlung, Ehrfurcht vor Gott zu haben und sich an das zu halten, was er von uns will, weil wir einmal vor seinem Gericht stehen werden. Wir können noch so viele Bücher im Regal haben, darin lesen, sogar schreiben – wenn sich in unserem Herzen nichts tut, dann haben wir nur unseren Verstand beschäftigt. Das sagt uns einer der weisesten Menschen, die je gelebt haben und wir tun gut daran, bei aller Freude an Erkenntnissen, die wir durch intensives Bibelstudium uns erwerben, nicht zu vergessen, dass es bei aller Fülle des erworbenen Wissens auf einfache Herzensbildung ankommt.

You’ll never walk alone

Der Herr sagt: Israel, du bist das Volk, das mir dient. Du Nachkommenschaft Jakobs, dich habe ich erwählt. Du stammst von meinem Freund Abraham ab, dich allein habe ich vom Ende der Erde herbeigeholt. Von weit her habe ich dich gerufen und zu dir gesagt: ›Du sollst mir dienen!‹ Dich habe ich erwählt und nicht verstoßen. Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich!
Jesaja 41,8-10

Die Verheißung des Bundes Gottes mit seinem Volk gilt auch jedem von uns, der die ausgestreckte Hand des HERRN annimmt und sein Leben nach IHM hin ausrichten lässt. Wir dürfen sicher sein: Gott wird seinem Volk treu bleiben und es beschützen vor dem Zugriff der Feinde. ER wird auch jedem von uns diesen Schutz zukommen lassen auf unserem Weg in die Ewigkeit, wenn wir die Dienerschaft ernst nehmen. Dies macht uns stark und gibt uns die nötige Kraft, auch Krisen zu bewältigen. Wenn wir keinen Ausweg sehen, wird ER uns eine neue Perspektive verschaffen. Wenn Feinde uns bedrohen, sollten wir auf den nächsten Vers achten:

Alle, die voller Wut gegen dich toben, werden am Ende in Schimpf und Schande dastehen. Die Männer, die dich bekämpfen, werden zugrunde gehen.
Jesaja 41,11

Wir sehen also, wenn wir uns unter den Schutz Gottes stellen, können wir uns sicher fühlen. Der berühmteste Fußballsong der Welt, der in den Stadien von Mannschaften aus Liverpool, Glasgow und Dortmund gesungen wird ist „You’ll never walk alone“ (Du wirst nie alleine gehen). Wenn dies schon für Anhänger einer Fußballmannschaft wegweisend ist, um sich gegenseitig Mut zu machen, dann gilt es umso mehr für Gläubige aller Nationen. Durch Siege und Niederlagen hindurch trägt uns die Gemeinschaft mit unserem HERRN. Wir stehen unter seinem Schutz und gehen wahrlich nicht allein durch die Welt.