Andacht Heute

Kluge Worte bei Streitigkeiten

Mir ist es nicht so wichtig, wie ihr oder irgendein menschliches Gericht in diesem Punkt über mich urteilt. Ich maße mir auch über mich selbst kein Urteil an. Zwar bin ich mir keiner Schuld bewusst, aber damit bin ich noch nicht freigesprochen. Entscheidend ist allein das Urteil, das Christus, der Herr, über mich spricht. Deshalb urteilt niemals voreilig! Wenn Christus kommt, wird er alles ans Licht bringen, was jetzt noch verborgen ist, auch unsere geheimsten Wünsche und Gedanken. Dann wird Gott jeden so loben, wie er es verdient hat.
1. Korinther 4,3-5

In der Gemeinde von Korinth hatten sich während der Abwesenheit des Paulus eine Reihe von Missständen eingeschlichen, zu denen er in seinem Brief Stellung genommen hat. Es war zu Auseinandersetzungen bis hin zu Spaltungen gekommen. Sogar er selbst war in die Zwistigkeiten miteinbezogen worden. Man hatte offene Kritik an ihm geübt. Dennoch versuchte Paulus in seinem Brief keineswegs, sich als über jedem Zweifel erhabenen darzustellen, sondern er wies darauf hin, dass wir im Anklagen und Verurteilen zurückhaltend sein sollten. Niemand sollte sich allzu sicher sein, ob sein Standpunkt der einzig richtige sei. Er gibt offen zu, dass er sich nicht mal selbst richtig einschätzen kann.

Wir sollten uns an Paulus ein Beispiel nehmen, wenn wir wieder mal bei anderen ein Fehlverhalten entdecken und meinen, dies anprangern zu müssen. Es kann ja sein, dass wir uns in einem Punkt tatsächlich positiv abheben und unsere Kritik berechtigt ist. Wir übersehen aber zu leicht, dass wir auch unsere dunklen Seiten haben, die wir vor anderen verstecken wollen. Oft sind sie uns auch nicht bewusst. Seien wir also vorsichtig, wenn wir mit dem Finger auf andere deuten wollen. Wir werden alle einmal vor dem göttlichen Richter stehen, dann wird alles ans Licht kommen, auch unser Verhalten, wenn es sich selbstgefällig und besserwisserisch gebärdet. Auf der anderen Seite sind die Worte des Paulus für uns ein großer Trost, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. Hier wird es einmal eine Gerechtigkeit geben, wenn sie uns auch nicht selten auf dieser Welt versagt wird.

Ich lehre dich, weise zu handeln, und zeige dir den richtigen Weg.
Sprüche 4,11

Die Vergeudung der Zeit

Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?
Matthäus 6,27

Jesus wollte klarmachen, das es uns nicht weiterbringt, wenn wir in ständiger Sorge um unserem Leben sind. Wir können uns noch so gesund ernähren und ein Leben führen, das Mediziner empfehlen, dennoch kann es sehr schnell damit aus sein. Damit begegnen wir schon dem rätselhaften Phänomen der Zeit, um das sich viele Physiker, Psychologen, Philosophen und andere Gelehrte, Gedanken gemacht haben, doch nicht zu eindeutigen Resultaten gekommen sind. Die Worte von Jesus mahnen, dass wir nicht ständig sinnieren sollen, wie wir unsere Lebenszeit verlängern könnten. Das ist uns nicht möglich. Verkürzen können wir sie allemal. Dazu können Alkohol, Nikotin, Drogen, lebensgefährliche Sportarten beitragen.

Was bleibt mir zu tun, wenn ich die Kürze des Lebens akzeptieren muss? Wenn es mir schon nicht möglich ist, mein Leben aus mir selbst heraus zu verlängern, dann müsste ich mir Gedanken machen, wie ich die mir zur Verfügung stehende Zeit besser nutzen kann. Ist es wirklich sinnvoll, so viel meiner wertvollen, begrenzten Lebenszeit vor dem TV zu verbringen? Über Pseudoinformationen, wie den Äußerungen von Fußballspielern nachzugrübeln, wie sie täglich in den Zeitungen stehen? Betrachte ich dagegen meine begrenzte Lebenszeit, dann gibt es auch noch die Ewigkeit, mit der wir uns alle beschäftigen sollten. Wir können sie durch die Gnade Gottes erlangen, oder sie uns für alle Zeiten verbauen, indem wir SEIN Angebot ausschlagen.

Lass uns erkennen, wie kurz unser Leben ist, damit wir zur Einsicht kommen!
Psalm 90,12

Wir sollten immer dankbar sein

HERR, mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe, und du hast mich geheilt. Ich war schon mehr tot als lebendig, doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen und mir das Leben neu geschenkt.
Psalm 30,3-4

David hatte Anlass, zu Gott zu schreien. Es war eine schwere Krankheit, vielleicht eine Infektion, die ihn heimgesucht hatte. Er konnte sie überwinden, weil er Gott um Hilfe rief. Lebensbedrohliches kann auch auf uns zukommen. Nicht allzu lange ist es her, da hat Corona unser Leben bedroht. Sehr schnell sind wir inzwischen wieder in den Normalzustand übergegangen. Vergessen die Angst, auch die alltäglichen Bilder mit den maskengeschützten Passanten auf den Straßen. Vergessen auch unsere Stoßgebete zum Himmel. Nicht so bei David, der wusste, wer ihm geholfen hat und zutiefst dankbar dafür war. Heute wird von damaliger Impfhysterie gesprochen und wie viele daran verdient hätten. Allzu leicht wird vergessen, wie gefährdet unsere Existenz ist. Heute kann es uns noch gut gehen, morgen schon könnte eine lebensbedrohende Krankheit alles infrage stellen. Da wäre es mehr als vernünftig, Gott dafür zu danken, dass er uns so häufig schon aus tiefster Not befreit hat, und dass er uns heute bewahrt vor dem, was gerade einem Bekannten widerfahren ist, der lange weitgehend gesund war, und nun plötzlich schwer erkrankt ist. Wem es gut geht, der nimmt das als selbstverständlich hin. Wehe, wenn dann etwas eintritt, mit dem er nicht gerechnet hat. Gewiss, wir sollten die unbeschwerten Tage genießen, aber uns auch bewusst sein, dass sie ein Geschenk sind. Und wir sollten nicht erst zu beten beginnen, wenn wir in Not sind.

Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,16