Andacht Heute

Jahresende

Am wichtigsten ist, dass die Gemeinde beständig im Gebet bleibt. Betet für alle Menschen; bringt eure Bitten, Wünsche, eure Anliegen und euren Dank für sie vor Gott. Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber. So soll es sein, und so gefällt es Gott, unserem Retter. Denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und seine Wahrheit erkennen.
1. Timotheus 2,1-4

Ich habe gestern im Brief des Apostel Paulus gelesen und diese Verse gefunden, die sehr gut für den Jahreswechsel passen. Wir stehen vor einem Neuen Jahr und wissen nicht, was da auf uns zukommt. Der Bundeskanzler will uns beruhigen. Seine diesjährige Neujahrsansprache, die schon heute kommentiert wird, ist überschrieben mit: „Wir brauchen keine Angst haben vor der Zukunft.“ Viele Bürger, die das hören, werden sarkastisch sagen: „Jetzt können wir nur noch beten.“ Leider meinen sie es meist nicht im wörtlichen Sinne, denn Beten hilft wirklich. So wie Paulus das in den obigen Versen ausgedrückt hat, sollten wir es tun. Statt jeden Tag über die Regierung zu schimpfen, könnten wir auch für sie beten. Und vor allem sollten wir Gott bitten, dass noch viele zum Glauben kommen.

Gestern habe ich in unserem Speicher noch so einiges aufgeräumt, weil ich der Meinung war, dass dies eine notwendige Betätigung am Ende des Jahres wäre. Dabei bin ich auf einen älteren Bildband des bekannten Autors Werner Mittermeier gestoßen. Mit Vergnügen habe ich abends darin geschmökert und die herrlichen Fotos von den Bergen zwischen Dachstein und dem Wilden Kaiser betrachtet. Nach einem langen, anstrengenden Wandertag kamen Mittermeier diese Gedanken:

„Die Augen haben so viel gesehen. Es dauert eine Weile, bis ich alles verdauen kann. Die Bergwelt ist überwältigend. Die Schöpfung ist großartig, mit nichts zu vergleichen. Ich schließe die Augen und danke Gott, weil alles von seiner Größe und Güte zeugt. Alles atmet seine Liebe.“

Zum Wahnsinn gerüstet

Gott hat uns nicht zu einem ausschweifenden Leben berufen, sondern wir sollen ihn mit unserem Leben ehren.
1. Thessalonicher 4,7

„Jetzt beginnt der Böllerwahnsinn!“, so titelt ein bekanntes Wochenmagazin einen Artikel vor dem diesjährigen Jahreswechsel. Die Discounter haben heuer deutlich mehr an Feuerwerkskörper bestellt als die Jahre zuvor. Und es kam schon ab vorgestern zu krassen Szenen von Menschen im Kaufrausch. Natürlich wird die Sylvester-Ausrüstung noch mit genügend vielen Alkoholika ergänzt. Dann kann es ja losgehen am Sonntagabend. Ausschweifend geht das Jahr bei uns zu Ende, während die Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten befürchten müssen, dass neue Raketenangriffe sie in die Keller treiben.

Man könnte einwenden, dass dies hier ein alter Mann schreibt, der am Feiern nicht mehr interessiert ist, und der sich deshalb abfällig darüber äußert. Mag sein, allerdings war die Böllerei noch nie mein Ding. Vor allem aber ist mir die Bibel zum Maßstab meines Lebens geworden. Darin sind Anweisungen zu finden, wie wir ein gottgefälliges Leben führen sollen. Uns ist darin keineswegs verboten worden, auch mal zu feiern. Wir dürfen das Leben genießen, allerdings so, dass wir Gott damit nicht ein Gräuel sind. Vergessen wir nicht: IHM zur Ehre sollten wir leben.

Wer sich über diese Anweisungen hinwegsetzt, der verachtet nicht Menschen; er verachtet Gott, dessen Heiliger Geist in euch wohnt.
1. Thessalonicher 4,8

Weihnachtsansprachen

So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.
Jesaja 44,6

Als der damalige Kanzler Konrad Adenauer seine Weihnachtsansprache im Jahr 1955 hielt, hatte er allen Grund, Gott dafür zu danken, dass die letzten Kriegsgefangenen aus Russland zurückkehren konnten. Er tat dies aus tiefster Überzeugung, dass die Deutschen sich an den einzigen Gott halten müssten, um sicher durch die Krisen der Zeit zu gehen. Bei der diesjährigen Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten kommt Gott nicht mehr vor. Es erscheint so, als müsse er sich schämen, den Namen des Allerhöchsten zu diesem Fest der Christen in den Mund zu nehmen. Stattdessen heißt es 2023 beim Bundespräsidenten: „Vertrauen wir auf uns“.

Da zitiere ich lieber Konrad Adenauer aus dem Jahr 1955, wo es am Ende seiner Ansprache heißt:
„Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker! Dies Wort der Heiligen Schrift gilt für unsere Zeit. Aber es gilt auch das tröstliche Wort: Das Licht leuchtet in der Finsternis! Unsern Brüdern und Schwestern, auf denen noch immer die Nacht der Unfreiheit lastet, rufe ich dies Wort besonders zu. Einen sehr herzlichen Weihnachtsgruß richte ich an die aus Russland Zurückgekehrten. Ich wünsche ihnen und ihren Familien ein recht gesegnetes und frohes Weihnachtsfest! Nun ist es fast Mitternacht, die Glocken rufen zur Christmette, und an vielen Orten erschallen unsere alten Weihnachtslieder von den Kirchtürmen. Ehre sei Gott in der Höhe, und Frieden den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!“