Andacht Heute

Eine Reise ins Glück

Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,18

Der Sommer steht vor der Tür, wie viele andere es jetzt tun, freuen wir uns auf eine Reise. Dann bekommen wir den Kopf wieder frei. Wir können die Beine am Hotelpool hochlegen oder uns anderweitig entspannen. Wir bekommen neue Inspirationen, Ideen und Perspektiven. Auf Reisen fällt es uns oft leichter, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Wir können wieder einmal ein Konzert besuchen, in Gottes freier Natur wandern oder Rad fahren, mit dem Partner tanzen und vieles mehr. Auch wenn dies alles möglich ist, hängt es von unserer inneren Einstellung ab, ob wir das auch genießen können. Es gibt Zeitgenossen, die ständig auf der Suche nach etwas sind, das sich kritisieren lässt. Das fängt schon morgens mit dem Ei an, das nicht ganz auf den Punkt gekocht ist, und geht weiter mit dem hohen Preis für eine Kugel Eis. So ein Gast braucht ständig Futter für seine Leidenschaft, sich zu ärgern und zu kritisieren. Fragt sich nur, was er von seinem Urlaub hat, wenn er ständig an allem herummäkelt. Viel besser geht es dem Reisenden, der sich nicht von jeder kleinen Unpässlichkeit die Laune verderben lässt. Er freut sich vielmehr am Ganzen und kehrt geistig und körperlich erfrischt nach Hause zurück.

Diese Haltung hat ein gläubiger Mensch nicht nur auf Reisen. Wenn er sein Leben betrachtet, kann er es dankbar annehmen. Es gibt so vieles, was er als unverdientes Geschenk betrachten kann. Er weiß auch, dass seine Lebensreise einmal zu Ende sein wird. Aber dann kommt etwas noch viel Schöneres auf ihn zu. Es wird so schön sein, wie es kein Reiseprospekt beschreiben kann. Nehmen wir die Bibel. Dort finden wir zwar keine Hochglanzbilder aus dem Himmel, aber Verheißungen für uns, die sich auch erfüllen werden.

Schande und Selbstzerstörung

„Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!“
Römer 10,11

Heute habe ich über das Hilfsverb in diesem Vers nachgedacht. Dieses griechische kataischyno wird gewöhnlich mit „nicht zuschanden werden“ übersetzt. Dieser Ausdruck scheint nicht mehr ganz dem heutigen Sprachgebrauch zu entsprechen. Trotzdem weiß wohl noch jeder, was damit gemeint ist. Früher wurde er oft verwendet, um auszudrücken, dass etwas nicht mehr zu gebrauchen ist, dass es zerstört und vernichtet wurde. Zum Beispiel: „Er hat sein schönes neues Auto schon nach ein paar Tagen zuschanden gefahren.“ Das würde heute niemand mehr so sagen, aber es ist immer noch verständlich. Hier wird deutlich, dass auch in diesem deutschen Ausdruck die „Schande“ mitschwingt. Um im Beispiel zu bleiben, könnte man sagen: „Es ist eine Schande, wie der mit seinem Auto umgegangen ist. Jetzt ist es kaputt.“ Für den obigen Vers aus dem Römerbrief würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass jeder, der nicht glaubt, zur Schande wird oder sich schändlich verhält. Das wird für ihn Folgen haben, weil es ihn in die Selbstzerstörung und ins Verderben führt.

Wie die Liebe in uns wachsen kann

Und das ist meine Bitte an Gott: dass er eure Liebe, verbunden mit der rechten Erkenntnis und dem nötigen Einfühlungsvermögen, immer größer werden lässt. Dann werdet ihr in allem ein sicheres Urteil haben und werdet ein reines, untadeliges Leben führen, bereit für den Tag, an dem Christus wiederkommt.
Galater 1,9-10

Wir alle kennen den abfälligen Spruch „Liebe macht blind“. In der ersten Verliebtheit sieht man über vieles hinweg, was später in einer Beziehung zur Belastung wird. Die sich bewährende Liebe zeigt sich erst, wenn es zu Konflikten kommt. Dann geht es darum, den anderen in seiner ganzen Person zu sehen, auch zu sehen, dass er Schwächen hat. Statt ihn deshalb mit Vorwürfen zu überhäufen, ist es besser, sich in seine Lage zu versetzen, um zu verstehen, was ihn zu seinem Verhalten veranlasst. Und es ist unerlässlich, sich und dem Partner auch die eigenen Unzulänglichkeiten einzugestehen.

Nun mag mancher sagen: Paulus war kein Paartherapeut, er hatte in seinem Brief die Christen in Galatien als Ganzes im Blick. Aber auch ein Wald besteht aus einzelnen Bäumen und ein Volk aus vielen Individuen, die miteinander auskommen müssen. Liebe zeigt sich von Mensch zu Mensch, nicht in hohen Worten, mit denen ein gewandter Redner vor einem andächtigen Publikum jongliert. Diese Liebe, von der Paulus hier spricht, ist nichts Abstraktes, sondern zeigt sich in ganz alltäglichen Handlungen. Sie kann darin bestehen, dass man den Partner auf Dinge anspricht, die der andere heute getan hat. Zum Beispiel: „Ich habe gesehen, dass du heute unsere Betten frisch überzogen hast. Ich finde es gut, dass du daran gedacht hast.“ So ein kleines Lob mag unbedeutend erscheinen, ist es aber nicht. Es ist nichts anderes, als Liebe im Alltag zu praktizieren, statt immer nur darüber zu reden. Und vergessen wir nicht: Auch in kleinen Taten können wir unseren großen Gott verherrlichen. Ich muss dabei an die Jahreslosung für 2024 denken:

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“
1. Korinther 16,14