Andacht Heute

Auf der Suche nach dem Glück

Wer dein Gesetz lieb hat, lebt in Frieden und Glück – ein solcher Mensch wird niemals scheitern.
Psalm 119,165

Im Bayerischen Rundfunk gibt es eine Institution: den Schmidt Max. Unter dem Oberbegriff „Freizeit“ gibt es mittlerweile an die 100 Sendungen von ihm. Auf humorvolle Weise behandelt er so unterschiedliche Themen wie Biergärten, Palettenmöbel, Brennholz, Kaiserschmarrn und vieles mehr. Seine Spezialität: Er befragt kundige Menschen auf betont unbedarfte Weise und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Die jüngste Sendung trug den Titel „Was brauchen wir zum Glücklichsein? Schmidt Max auf der Suche nach dem Glück“. Die Befragten konnten ihm so einige Hinweise geben, wie z. B. Bedürftigen helfen, Glücksmomente sammeln, sich an kleinen Dingen erfreuen und heimatverbunden sein. Sie alle strahlten eine Zufriedenheit aus, die man als geglücktes Leben bezeichnen könnte. Das Streben nach Reichtum, Erfolg und Anerkennung spielte in ihrem Leben eine untergeordnete Rolle.

Ich habe daraufhin der KI (Künstliche Intelligenz) von Bing, einer Suchmaschine, die Frage gestellt: „Wie kann man ein glückliches Leben führen?“ Die Antwort war eine ganze Liste von Empfehlungen: Soziale Kontakte pflegen – Sport treiben – dankbar sein – Ziele verfolgen – Dinge tun, die Spaß machen – Optimistisch sein – Anderen helfen. Sicherlich alles gute Ratschläge für ein glückliches Leben. Was mir noch fehlte, war ein Glücksrezept, wie es in Psalm 119 (siehe oben) steht: Lasst uns das Gesetz des Herrn erfüllen, dann werden wir in Frieden und Glück leben. Es geht dabei nicht darum, nach Freuden Ausschau zu halten und sich möglichst viele Glücksgefühle zu verschaffen, sondern auf das zu hören, was Gott uns empfiehlt. So werden wir auch widerstandsfähig (neudeutsch: resilient) gegen Schicksalsschläge, die unseren vordergründigen Traum vom Glück jederzeit gefährden können. Vor allem können wir uns im Gebet an den wenden, dem wir all unser Glück verdanken.

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.
Psalm 16,11

Optimismus durch Zuversicht

Du hast alle Völker geschaffen. Sie werden zu dir kommen und dich anbeten, sie werden deinen Namen rühmen und ehren.
Psalm 86,9

Man könnte David einen unverbesserlichen Optimisten nennen. Er war überzeugt, dass sich am Ende die ganze Menschheit zu dem einen wahren Gott bekehren würde. Das scheint heute ein kühner Gedanke zu sein, da uns überall die Finsternis der Gottferne entgegentritt. Uns bleibt die Hoffnung, dass David recht behalten wird. Fangen wir nicht an zu jammern und zu klagen, dass die Welt so schlecht geworden ist. Nehmen wir uns ein Beispiel an David, der in vielen Situationen seines Lebens hätte verzweifeln können. Er stand oft genug am Rande des Todes, aber er hat nie aufgegeben und ist der bedeutendste König Israels geworden, eines Volkes, das wie kein anderes bedroht war und nach schrecklichen Zeiten immer wieder aufgestanden ist. Wer die Geschichte des Volkes Gottes verfolgt, wird an ihm sehen, dass alle, die es vernichten wollen, schmerzlich erkennen müssen, dass dies niemals gelingen wird, weil ER es nicht zulässt. Am Ende der Weltzeit wird jedem Machthaber, jedem Heiden, jedem Atheisten, jedem Uninteressierten klar sein, wer der einzige wahre Gott ist. Beten wir, dass noch viele zur Besinnung kommen und sich rechtzeitig bekehren, bevor es für sie zu spät ist.

Denn du bist groß und vollbringst Wunder, nur du bist Gott, du allein!
Psalm 86,10

Die Veränderung zulassen

Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.
Römer 12,2

Was Paulus mit den Maßstäben dieser Welt gemeint hat ist unschwer erkennbar. Die Gier nach Erfolg, Macht und Reichtum hat ihren Ursprung in der Gottferne. Nicht mehr das, was Gott wohlgefällig ist, leitet die Menschen, sondern, was die Mehrheit für erstrebenswert hält. Wer sein Leben danach ausrichtet, schwimmt gleichförmig mit und eckt in dieser Gesellschaft nicht an. Er kümmert sich aber nicht um das, was für Gott das Gute, das Wohlgefällige und das Vollkommene ist. Genau dieses Denken hält Paulus für einen fundamentalen Fehler. Wie aber können wir uns davon befreien?

Wir sollen lernen, in einer neuen Weise zu denken, heißt es in der hier wiedergegebenen Elberfelder Übersetzung. In der Luther 2017 steht: Ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes. In der Hoffnung für alle: Lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Wir haben es mit unterschiedlichen Formulierungen zu tun, und es liegt an uns, das Entscheidende für unsere Lebenspraxis herauszufinden. Immerhin geht es um eine radikale Umkehr im Denken. Nicht mehr das, was in dieser Welt propagiert wird, soll Maßstab unseres Handelns sein, sondern das, was Gott von uns will. Wie das gehen könnte? Dazu fällt mir gerade das Bild von einem Prozess vor einem Gericht ein. Man ist schon fast zu einem Urteil gekommen, da werden plötzlich neue Fakten geliefert, die alles Vorgefertigte über den Haufen werfen. Es kommt zu einem völlig anderen Ausgang der Verhandlung, weil sich die Sachlage verändert hat. So geht es auch einem Menschen, der sein Leben scheinbar geordnet hat, der so lebt wie alle anderen auch, und der plötzlich mit dem Wort Gottes in Berührung kommt. Seine Sicht der Dinge verändert sich. Er darf nur nicht so stur sein wie ein Richter, der auf seinem einmal getroffenen Urteil beharrt, gleich was da noch auf den Tisch kommt. Wir müssen offen sein für die Erneuerung des Denkens, und der Heilige Geist hilft uns dabei in entscheidender Weise.

Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.
2. Korinther 3,18