Andacht Heute

Stromausfall

Alles, was Gott uns gibt, ist gut und vollkommen. Er, der Vater des Lichts, ändert sich nicht; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis.
Jakobus 1,17

Gestern Abend, am Sonntag, hatten wir einen Stromausfall in unserem Haus. Plötzlich saßen wir im Dunkeln. Nicht das ganze Haus war betroffen, aber große Teile. Wir vermuteten eine defekte Panzersicherung. Ein Elektriker aus dem Bekanntenkreis machte sich ein Bild von der Lage und stellte fest, dass der Fehler nicht im Haus, aber an der Zuleitung liegt. Nach Rücksprache mit dem Notdienst des Netzbetreibers war ein freundlicher junger Mann schnell vor Ort, der uns beruhigte und zusagte, dass die defekte Stelle am Hauptkabel schnellstmöglich repariert würde. Nun warten wir geduldig darauf, dass bei uns wieder alles normal läuft.

So schnell kann es gehen, der Strom ist weg und es wird dunkel um uns. Es gibt heute schon Fälle von Stromausfällen durch Netzüberlastung. Stefan Spiegelsberger von Outdoor Chiemgau warnt sogar schon seit geraumer Zeit auf seinem Kanal vor einem Blackout, einem großflächigem Ausfall. Da wären nicht nur einzelne Haushalte betroffen, sondern ganze Landstriche. Ich will hier nicht auf die von der Politik verursachten Engpässe bei der Energieversorgung eingehen. Wer nicht nur Augen für die vordergründigen Probleme hat, wird feststellen: Finsternis umgibt uns in dieser Welt. Als Christen haben wir aber die Zusage, dass unser Gott, der Vater des Lichts, auch in dunklen Zeiten immer für uns da ist. Im übertragenen Sinn ist mit diesem phos (griechisch: Licht) die himmlische Welt gemeint. Sie umfängt uns, wo immer wir sind.

Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12

Hilfe und Rettung

Aus meinem Mund wird man hören, wie du deine Treue erweist, den ganzen Tag will ich davon reden, dass du Rettung schenkst. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft du schon geholfen hast!
Psalm 71,15

Ich habe mich beim heutigen Losungstext für die Neue Genfer Übersetzung entschieden. Das hebräische tesuah (= Rettung, Hilfe, Heil) wird sonst meist mit „Gerechtigkeit“ übersetzt, die Gott uns schenkt. Man könnte freilich sagen: ER ist gerecht und gibt uns Gerechtigkeit. Aber allzu leicht könnte sich hier unsere Vorstellung von Gerechtigkeit einschleichen. Wir fühlen wir uns im Recht, wenn wir im Streit liegen. Von Gott erbitten und erwarten wir Bestätigung. So wie wir in einen Prozess vor Gericht gehen und von unserer Meinung derart überzeugt sind, dass wir ein anderes Urteil nicht akzeptieren würden. Aber es geht in diesem Vers nicht um unser Rechthabenwollen und die Bestätigung durch Gott, sondern Gott greift in seiner großen Gnade und Barmherzigkeit in unser Leben ein und schenkt uns das Heil. Und damit ist neben aller Hilfe aus aktueller Not und Befreiung aus Verstrickungen vor allem die umfassende Rettung unserer Seele gemeint. Das ist im Leben des Psalmisten unendlich oft geschehen. Er will es verkünden, auch wenn er nicht zählen kann, wie oft es schon geschehen ist. Auch wir werden ständig angefochten, wenn wir zum Beispiel von der Ungerechtigkeit in dieser Welt hören. Wie oft hören wir von Skeptikern, dass man nicht mehr an Gott glauben könne, weil er in den aktuellen Konflikten nicht eingreift. Als Christen müssen wir wissen, dass Gott uns nie allein lässt. Er hilft uns beständig, damit wir nicht an seinem Heilsplan zweifeln müssen.

Ich will zum Heiligtum kommen, um die mächtigen Taten Gottes, des HERRN, zu verkünden. Deine Treue will ich preisen, dich allein will ich rühmen.
Psalm 71,16

Unser Auftrag

Und in seinem Namen wird man allen Völkern predigen, dass sie zu Gott umkehren sollen, um Vergebung der Sünden zu erhalten. Das beginnt in Jerusalem.
Lukas 24,47

Nach seiner Auferstehung lehrte Jesus seine Jünger, wie sie verkündigen sollten, und sagte ihnen auch, wo sie anfangen sollten. Das gilt natürlich auch für uns, die wir die ganze Bibel zur Verfügung haben und nicht nur Geschichte für Geschichte darin lesen und das Buch dann zur Seite legen sollen. Die Worte sind an mich und an dich gerichtet, gerade auch die Aufforderung zur Verkündigung. „In seinem Namen“ bedeutet, dass wir so predigen sollen, wie er es uns aufgetragen hat. Unsere Person ist zweitrangig. Wir sind nur Erfüllungsgehilfen der entscheidenden Botschaft, dass jeder, der sie hört, dringend Buße tun muss, um einmal am ewigen Leben teilzuhaben.

Dieser Auftrag beginnt an jedem Ort, an dem wir uns befinden. Für die Jünger war es Jerusalem. Das war damals keine einfache Gegend, da musste man mit Widerstand rechnen. Für uns ist es ein gutes Beispiel. Sind wir nicht auch oft im Zweifel und fragen uns, ob das jetzt der richtige Ort ist, um von Jesus zu erzählen, im Zugabteil, am Tisch mit anderen in der Frühstückspension, mit Bekannten beim Grillen? Man muss nicht gleich mit einer Predigt beginnen und damit den Gesprächspartner überfordern, aber es gibt fast immer die Möglichkeit, seinen Glauben ins Gespräch zu bringen. Das schreibt hier einer, dem es schwerfällt, über den reinen Smalltalk zum Wesentlichen zu kommen. Aber Jesus hat nie behauptet, dass dies eine leichte Aufgabe für uns sei. Viele haben dafür mit ihrem Leben bezahlt, noch heute gibt es in vielen Ländern Christenverfolgungen. In unserem Land droht uns im schlimmsten Fall die gesellschaftliche Ächtung. Damit sollten wir leben können. Auch viele, die sich nicht dem Mainstream der Meinungsbildung unterwerfen wollen, laufen derzeit Gefahr, ausgegrenzt zu werden. Als Christen haben wir den größtmöglichen Vorteil: Wir sprechen in der Vollmacht Gottes.