Andacht Heute

Ein großer Trost

Zu der Zeit rief Jesus aus: „Ich preise dich, Vater, du Herr über Himmel und Erde, dass du das alles den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ 
Matthäus 11,25

Das Wort Jesu ist eine Warnung an alle, die ihre Intelligenz sehr hoch einschätzen, weil sie vielleicht von anderen dafür bewundert werden. Das führt immer zu einer Selbstüberschätzung, die dem einfachen Glauben nicht gut tut. Im schlimmsten Fall kommt es zur völligen Ablehnung Gottes. Es gibt aber auch solche, die sich Christen nennen, die sich für hochgebildet halten und gerade ihre eigenen Erkenntnisse für überaus wichtig halten. Sie sind überheblich und vergessen, von wem sie ihre Intelligenz erhalten haben. Bei Paulus finden wir eine Mahnung an alle, die ihre Gaben zu wenig demütig gebrauchen:

„Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Haltet euch nicht selbst für klug.“
Römer 12,16

Andererseits ist das Wort auch eine große Ermutigung für alle, die mit diesen Menschen nicht mithalten können, weil sie im Geiste einfacher sind. Sie können das, was sie glauben, nicht so gut in Worte fassen. In Diskussionen über das Christsein geben sie nicht den Ton an, sondern halten sich lieber zurück. In Gebetskreisen fällt es ihnen schwerer als anderen, das auszudrücken, was sie im Innersten bewegt. Aber das alles macht sie in den Augen Gottes nicht zu Christen zweiter Klasse. Im Gegenteil: Jesus spricht davon, dass sich gerade ihnen Gott Vater offenbart hat, und er preist ihn dafür.

Genug ist genug

Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?
Johannes 11,25-26

In diesen Worten Jesu an Marta ist alles enthalten, was für uns wichtig ist. Wir müssen uns ganz an Jesus halten, an ihn glauben. Man könnte auch salopp ergänzen: „Und damit basta!“ Das aus dem Italienischen und Spanischen stammende Verb „bastare“ wurde im späten Mittelalter in die deutsche Umgangssprache übernommen. Dieses basta ist eine nachdrückliche, beschließende Formel in Diskussionen. Die gibt sie nicht nur in weltlichen Dingen, es gibt sie auch unter Christen, wenn es um die Verehrung unseres Erlösers geht. Ich gehöre zu den nüchternen Menschen, denen das Wort Gottes genügt und die keine weiteren emotionalen Aufwallungen brauchen, um der Wahrheit näher zu kommen. Die Wahrheit hat keine Steigerungsform und braucht keinen Zusatz: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“

Meine Frau und ich haben heute morgen schon drei einfache Lieder aus Ihrer Sammlung „Offenes Singen“ gesungen, ganz ohne Instrumentalbegleitung. Sie erfreuen uns immer wieder, weil in ihnen Text und Melodie eine gelungene Einheit bilden. Wir singen sie ohne Überschwang, mit der Gewissheit des Glaubens im Herzen. Eine wunderbare Begleitung durch den Tag. Eines dieser Lieder ist von Peter Strauch. Es hat den Refrain: „Herr, du gibst uns Hoffnung, du änderst unser Leben. Großes wird groß, Kleines wir klein. Du willst uns gestalten, uns Geist und Leben geben. Herr, wir brauchen dich! Du lässt uns nicht allein.“

Zeilen, die nicht von dieser Welt sind

1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern.
3 Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
6 Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.

Psalm 23

Dieser kurze Psalm Davids ist eine Kostbarkeit. Er schenkt uns Trost und neue Kraft in Momenten des Leids und der Demütigung. Wenn eine schwere Nacht hinter uns liegt, leuchtet in diesen Zeilen ein frischer Morgen auf. Dagegen sind viele Lebensweisheiten aus der Feder unserer Dichter nur Notbehelfe, weil sie nicht oder nur unzureichend auf unseren großen Hirten hinweisen. Als verwundbare Schafe sind wir immer auf den Schutz unseres HERRN angewiesen. Nur mit seiner Hilfe werden wir sicher durch die Dunkelheiten unseres Lebens gehen und einem lichten Horizont entgegenwandern.