Andacht Heute

Schöne Aussichten

Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr am Leben hast.
Prediger 12,1

Dieser Vers könnte, wenn er nicht im Zusammenhang gelesen wird, dazu führen, dass junge Menschen Angst vor dem Alter bekommen. Wer ihn so liest, könnte zu dem Schluss kommen, dass wir uns nicht auf das freuen sollten, was uns am Ende unseres Lebens erwartet. Das mag für denjenigen zutreffen, der den einzigen Sinn seines Daseins in Vergnügen, Wohlstand und Gesundheit sieht. Das Streben nach irdischen Genüssen ist grundsätzlich nicht verkehrt. Aber dieser Lebensstil der Glücksmaximierung wird immer an Grenzen stoßen, spätestens dann, wenn der irdische Tod auf uns wartet.

Der Autor dieses Weisheitsbuches, König Salomo, war ein Sprachrohr Gottes. Es ist nicht vorstellbar, dass es geschrieben wurde, um uns die Freuden des Daseins zu vermiesen, im Sinne von: „Jetzt freut ihr euch noch in der Jugend, aber ihr ahnt nicht, was euch im Alter erwartet!“ Es wird keine negative Weltsicht gepredigt, sondern darauf hingewiesen, dass wir in allem, was uns an Freud und Leid widerfährt, an unseren Schöpfer denken sollen. Und damit kann man nicht früh genug anfangen. Der Atheist kann nicht anders, als das Nachlassen der Lebenskräfte im Alter als Verlust zu empfinden. Der gläubige Mensch wird Gott für alle Freuden danken, die er genießen durfte und noch genießen darf. Sein besonderer Dank gilt dem, was ihn in der Ewigkeit erwartet. Dieses Eingebundensein in Gottes Schöpfungsplan bewahrt uns davor, das Leben als Abwärtsspirale zu betrachten und erfüllt jeden unserer Tage mit großer Hoffnung.

Lobgesang als Opfer?

So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.
Hebräer 13,15

Wer den Vers aus dem Hebräerbrief oberflächlich liest, könnte auf die Idee kommen, dass wir mit unserem intensiven Lobpreis eine Art Opfer bringen, mit dem wir Gott versöhnen können. Das ist aber falsch, denn Jesus ist für unsere Sünden gestorben und hat damit das alttestamentliche Opfer ein für allemal abgeschafft. Was könnte also mit „Lobopfer“ gemeint sein?

Wenn wir den Begriff „Opfer“ von „Sühneopfer“ trennen – und das müssen wir nach der Erlösungstat Jesu tun -, dann bleibt seine Funktion für die Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Wer die Bibel liest, kann in ihr den Willen Gottes erkennen: Zu hören, zu verstehen und in ein ständiges Gespräch mit IHM einzutreten. Es ist leicht einzusehen, dass es ein Trugschluss ist, wenn wir es als unser Opfer ansehen, zwischen den dicht gedrängten Notwendigkeiten des Tages noch ein paar Minuten für Gott herauszuschinden, um ein kurzes Gebet hineinzupressen. Dann wären wir getrieben von unserem schlechten Gewissen und der Angst, es uns mit Gott zu verscherzen. Diese wunderbare Möglichkeit, mit Gott im Gespräch zu bleiben, ist jedem von uns geschenkt. Diese „Flatrate“ zu Ihm stellt alles in den Schatten, was es sonst in dieser Welt der unbegrenzten Kommunikationsmöglichkeiten gibt. Wir können ihn jederzeit anrufen, wenn uns etwas auf dem Herzen liegt, wenn wir Orientierung brauchen, auch um ihm zu danken, ihn zu loben und zu preisen. Dass wir dies beständig tun, dürfen wir gerne weitersagen. Aber bitte nicht in einem überschwänglichen Ton der Opferbereitschaft, denn das würde uns und andere in die Irre führen. Gott genügt auch ein stilles Bekenntnis.

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.
Römer 10,9

Eine Reise ins Glück

Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,18

Der Sommer steht vor der Tür, wie viele andere es jetzt tun, freuen wir uns auf eine Reise. Dann bekommen wir den Kopf wieder frei. Wir können die Beine am Hotelpool hochlegen oder uns anderweitig entspannen. Wir bekommen neue Inspirationen, Ideen und Perspektiven. Auf Reisen fällt es uns oft leichter, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Wir können wieder einmal ein Konzert besuchen, in Gottes freier Natur wandern oder Rad fahren, mit dem Partner tanzen und vieles mehr. Auch wenn dies alles möglich ist, hängt es von unserer inneren Einstellung ab, ob wir das auch genießen können. Es gibt Zeitgenossen, die ständig auf der Suche nach etwas sind, das sich kritisieren lässt. Das fängt schon morgens mit dem Ei an, das nicht ganz auf den Punkt gekocht ist, und geht weiter mit dem hohen Preis für eine Kugel Eis. So ein Gast braucht ständig Futter für seine Leidenschaft, sich zu ärgern und zu kritisieren. Fragt sich nur, was er von seinem Urlaub hat, wenn er ständig an allem herummäkelt. Viel besser geht es dem Reisenden, der sich nicht von jeder kleinen Unpässlichkeit die Laune verderben lässt. Er freut sich vielmehr am Ganzen und kehrt geistig und körperlich erfrischt nach Hause zurück.

Diese Haltung hat ein gläubiger Mensch nicht nur auf Reisen. Wenn er sein Leben betrachtet, kann er es dankbar annehmen. Es gibt so vieles, was er als unverdientes Geschenk betrachten kann. Er weiß auch, dass seine Lebensreise einmal zu Ende sein wird. Aber dann kommt etwas noch viel Schöneres auf ihn zu. Es wird so schön sein, wie es kein Reiseprospekt beschreiben kann. Nehmen wir die Bibel. Dort finden wir zwar keine Hochglanzbilder aus dem Himmel, aber Verheißungen für uns, die sich auch erfüllen werden.