Andacht Heute

Regierungen ohne Gott

Die Nationen sollen sich freuen und dir zujubeln, denn du richtest alle Völker aufrichtig und gerecht. Ja, du leitest alle Nationen auf Erden.
Psalm 67,5

Was ist nicht alles in der Welt geschehen, seit der Psalmist diese Worte des Lobpreises Gottes geschrieben hat. Nationen sind entstanden, Staatsformen haben sich verändert. Wir erleben heute, dass in vielen westlichen Staaten Gott nicht mehr als übergeordneter, gerechter Lenker und Leiter wahrgenommen und anerkannt wird. Der Mensch meint, ohne ihn auskommen zu können und gerät in einen gefährlichen Strudel von Anmaßung und Vermessenheit. In Ludwig Thomas Satire „Der Münchner im Himmel“ heißt es am Ende, als der grantelnde Aloisius im Münchner Hofbräuhaus seinen göttlichen Auftrag vergisst: „… und so wartet die bayerische Regierung bis heute auf die göttlichen Eingebungen“.

Das gilt heute noch mehr als zu Thomas‘ Zeiten. Olaf Scholz hat bei seinem Amtseid („Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“) auf den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ verzichtet. Mit ihm taten dies sieben weitere Kabinettsmitglieder der Ampelkoalition, darunter alle Grünen. Ob sie ihre „ganze Kraft dem Wohle des deutschen Volkes“ widmen, wie es das Gesetz verlangt, darüber gibt es inzwischen viele Fragen und Zweifel.

Ehrfurcht vor dem HERRN heißt, das Unrecht hassen: Ich hasse Hochmut, Stolz, unrechtes Verhalten und Lügengeschwätz. Ich weiß guten Rat und schenke Gelingen, ich bin die Einsicht, ich habe Kraft. Durch mich regieren Könige, und durch mich erlassen Machthaber gerechte Gesetze.
Sprüche 8,13-15

Verlust an Welt

Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt? Oder was kann ein Mensch als Gegenwert für sein Leben geben?
Matthäus 16,26

Es ist richtig: Viele leben, als ob ihr Leben kein Ende nähme, und ihr einziges Streben ist, den erworbenen Reichtum zu erhalten. Diese Verse werden gerne in Predigten verwendet, um an unsere Spendenbereitschaft zu appellieren. Dann wird unser Festhalten an Besitz und Sicherheit in dieser Welt angeprangert. Aber hat das etwas damit zu tun, die ganze Welt zu gewinnen? Ich glaube, dass diese Verse besser aus der Perspektive Gottes verstanden werden sollten. Es geht um unsere Entscheidung, ob wir uns ganz von IHM leiten lassen oder nicht. Wer sich auf Gott einlässt, wird wie von selbst seine Bindung an die Welt nach und nach aufgeben. Das gibt uns eine Gelassenheit, die wir auf keine andere Weise in dieser Welt erreichen können. Wir verlieren nichts, wenn wir diesen Weg gehen, im Gegenteil.

Du bist mein Knecht, ich habe dich auserwählt und nicht verworfen — fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!
Jesaja 41,9-10

Postmoderne Verwirrungen

»Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern!«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. »Vertraut auf Gott und vertraut auf mich!
Johannes 14,1

Die Verkünder der Postmoderne haben versucht, mit ihren Ideen die Ordnung der Welt zu erschüttern, indem sie darauf hinwiesen, dass es keine Ordnung der Welt gäbe. Es wären nur unterschiedliche Formen des Begreifens zu erkennen, jede von ihnen hätte seine Berechtigung, seien es die Regentänze des Hopi-Indianers oder das Gebet eines Christen, da gäbe es keine Unterschiede. Esoteriker haben sich diese Auffassung zu Nutze gemacht. Wenn alles seine Berechtigung hat, dann ist der Mensch frei für alles und jedes. Das hat den Einzelnen als Anhänger der verschiedensten okkulten Praktiken fanatisiert, nach erfolglosen Versuchen frustriert und schließlich in einen Zustand geistiger Verwirrung versetzt.

Einer der bedeutendsten konservativen Denker, Sir Roger Scruton (1944-2020), hat in seinem Buch „Narren, Schwindler, Unruhestifter“ schonungslos mit vielen hochgelobten Vertretern der Postmoderne und linker Utopien abgerechnet. Deren oft hochtrabende Begriffswelten verwirren auch heute noch viele, die im allgemeinen Diskurs (auch so ein überaus bedeutungsvolles Schlagwort!) mitreden wollen. Ich will hier nicht sagen, dass man gleich alles kategorisch ablehnen soll, ohne sich selbst ein Bild davon gemacht zu haben, was uns da alles angeboten wird. Aber um nicht auf Irrwege des Denkens und in Glaubenskrisen zu geraten, sollten wir uns alle die Worte unseres HERRN Jesus im obigen Vers zu Herzen nehmen.