Andacht Heute

Wohin mit unseren Sorgen?

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5,7

    Ein Artikel einer Versicherungsgesellschaft widmet sich dem Thema „Wie gehe ich mit Ängsten und Sorgen um?“. Es werden darin Tipps gegeben wie Ablenkung vom Grübeln durch Aktivität, psychotherapeutische Behandlungen, Meditation, Yoga, Chi Gong und Ähnliches. Am Ende steht natürlich auch die Empfehlung, sich von einem Vertreter der Firma einen individuellen Versicherungsplan erstellen zu lassen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob all diese Maßnahmen wirklich Erfolg haben und uns dauerhaft von Ängsten und Sorgen befreien können.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass der schlichte Vers aus 1. Petrus 5,7 viel wirksamer ist als solche menschlichen Ratschläge, denn dahinter steht nicht eine Versicherungsgesellschaft, die auf Kundenfang aus ist, sondern der für uns sorgende, uns liebende Gott. Er hat keine Geschäftszeiten wie die Filiale der Versicherungsgesellschaft, wir können uns zu jeder Tages- und Nachtzeit an ihn wenden. Und anders als ein austauschbarer Agent ist er immer derselbe Ansprechpartner, der uns von Geburt an kennt und genau weiß, wie unsere Zukunft aussieht. Wir können uns auf ihn verlassen, er wird uns nie im Stich lassen.

    Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.
    Jesaja 41,10

    Einsamkeit als Symptom einer gottlosen Welt

    HERR, wende dich mir zu und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und vom Leid gebeugt.
    Psalm 25,16

    Jeder vierte Erwachsene in unserem Land fühlt sich einsam. Der Psychiater Dr. Manfred Spitzer bezeichnete Einsamkeit als „Todesursache Nummer eins“. Wird dieses Gefühl als „Lebensstress“ erlebt, steigt die Gefahr für unsere Gesundheit. Chronischer Stress ist die Ursache vieler körperlicher und seelischer Erkrankungen. Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Krebs steigt. Das wissen wir längst und nehmen es achselzuckend hin. Einsamkeit sei eben ein zivilisationsbedingtes negatives Phänomen, mit dem man leben müsse, weil sich zum Beispiel die traditionelle Familie auflöse und es immer mehr Scheidungen gebe. Ich glaube aber, dass die Ursache dieses Problems tiefer liegt.

    Ist es nicht die Abwendung von Gott, die uns in diese Situation gebracht hat? Vor einer Gesellschaft ohne Gott fürchtet sich sogar der linke Atheist Gregor Gysi. Von dem Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski stammt der Satz: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt“. Wenn die christlichen Werte nach und nach verloren gehen, wie wir es erleben, dann droht uns in der Gesellschaft das Chaos und das Abgleiten in den Nihilismus, also die Auffassung von der Nichtigkeit, der Sinnlosigkeit alles Bestehenden und die völlige Verneinung aller positiven Ziele, Ideale und Normen. Einsamkeit ist dann nur ein Symptom dieser gesellschaftlichen Abwärtsentwicklung. Um ihr zu entgehen, ist für jeden Einzelnen von uns die Hinwendung zu Gott lebensnotwendig.

    Denn ein Schmerz, wie Gott ihn haben will, bringt eine Umkehr hervor, die zur Rettung führt und die man nie bereut. Der Schmerz hingegen, den die Welt empfindet, bewirkt den Tod.
    2. Korinther 7,10

    Zeit für die Lehre

    Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Er nahm sich darum viel Zeit, sie zu lehren.
    Markus 6,34

    Auch heute ist es noch so: An der Bibel interessierte Menschen dürfen nicht allein gelassen werden. Sie brauchen gerade am Anfang die Anleitung von Erfahreneren. Sie haben den Ruf erhalten und stehen nun da und wissen oft nicht, wo sie anfangen sollen. Da ist es gut, wenn sie sich einem Bibelkreis anschließen, damit das aufmerksame Lesen des Wortes zur Gewohnheit wird. In unserem Kreis haben wir vor der Sommerpause gerade das Matthäusevangeliums zu Ende gelesen. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass dabei eine Reihe von Fragen aufgetaucht sind, die wir mit Hilfe des Heiligen Geistes gemeinsam klären konnten. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, diese wichtigen Lehrtexte geduldig zu lesen und für sich selbst zu prüfen, was sie uns zu sagen haben. Gottes Wort soll uns zum Nachdenken anregen und unser Herz berühren.

    Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig ist, für jedes gute Werk ausgerüstet.
    2. Timotheus 3,16-17