Andacht Heute

Das wirklich Beständige

Himmel und Erde werden vergehen, du aber bleibst.
Psalm 102,27

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
Hebräer 13,8

Im Psalm 102 hören wir das Gebet eines Kranken in seinem Leiden. „Meine Gebeine glühen wie Ofen“ weist auf hohes Fieber hin. Er fleht Gott an: „Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte der Tage! In all seiner Not vergisst er nicht, dass auch der Mensch eine vergängliche Schöpfung ist. Seine Hoffnung liegt in den kommenden Generationen. „Sie werden sicher sein unter seinen Schutz“, so endet der Psalm eines Leidenden. Wenn man dies liest, muss man unwillkürlich an die Corona-Kranken auf den Intensivstationen denken. Welchen Trost mag es da noch geben für den, der mit dem Tod ringt, außer den, dass er eingebunden ist in diesen höheren Zusammenhang. Einzig unser Gott garantiert ein Weiterleben in der Ewigkeit. An ihn können wir uns in jeder Situation wenden.

Auch Paulus weist auf dieses allzeit Beständige hin, wenn er auf Jesus hinweist. In allem Leiden und Ungewissheit ist er das einzige, der sich nie ändert. Wir dürfen uns auf seine Liebe zu uns verlassen und auf das vertrauen, was er uns gesagt hat. So wie er nicht vergehen wird, so werden auch seine Worte ewig Gültigkeit haben. In den Evangelien erscheint dieser Satz an mehreren Stellen und zeigt allein durch diese Häufung, wie wichtig er für uns sein sollte:

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nie vergehen.
Lukas 21,33 / Matthäus 24,35 / Markus 13,31

Peter

Der vollständige Text der heutigen Losungsworte

Psalm 102 Ein Bußpsalm Davids (gelesen v. Inge W.)
Hebräer 13 Ein Brief an die Hebräer (vermutlich von Paulus)

Wahrheit und Toleranz

Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Jeremia 16,20

Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. 1. Johannes 5,20


Die Sache mit der Wahrheit sollte für einen Christen entschieden sein. Es gibt nur einen Gott und wenn von anderen die Rede ist, dann sind sie von Menschen gemacht. Als in Jeremia in den Versen zuvor, das Volk Gottes fragte, welche Sünde es begangen hat, da kam die Antwort:

Darum, weil mich eure Väter verlassen haben, spricht der HERR, und fremden Göttern nachgefolgt sind und ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben. Jeremia 16,11

Johannes wiederholt sich mehrfach im Brief, weil er es für dringend erforderlich hält festzuhalten, dass es nur einen wahren Gott gibt, der uns seinen Sohn geschickt hat, um uns zu erlösen. Nur er kann uns das ewige Leben bringen. Diesen festen Glauben brauchen wir. Auch wenn er in Konflikt gerät mit der Forderung nach Toleranz. Dass wir nicht auf andere losgehen, die andere Götter verehren, ist ein Gebot der Nächstenliebe. Ich bin aber nicht intolerant, wenn ich die geoffenbarte Wahrheit erkannt habe und sie auch nach außen hin vertrete.

Menschen, die keinen Glauben haben, erscheinen nach außen hin toleranter. In Wirklichkeit sind sie weder tolerant noch mutig. Sie entsprechen nur weitgehend dem Zeitgeist. Weil sie nichts zu verteidigen haben, wofür sie kämpfen könnten, fällt es ihnen leicht zu sagen: „Alle Religionen sind gleich. Eine höhere Macht mag es geben, sie zeigt sich in verschiedenen Ausprägungen und Fundamentalisten sind alle, die einseitig auf ihren Gott bestehen.“ Wer so argumentiert, ist nur scheinbar tolerant, weil er aus einer sich großzügig gebenden Position der Unentschiedenheit unausgesprochen diejenigen verurteilt, die eine Wahrheit zu verteidigen haben.

Peter

Die Frucht der Worte

Mein Wort wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
Jesaja 55,11

Gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
Apostelgeschichte 4,29-30

Wir organisieren jetzt alle zwei Wochen eine Lesung mit einigen Autoren, situationsbedingt nur im Internet. Für das nächste Mal wurde angeregt, sich einen Text zum Thema „Wind“ einfallen zu lassen. Als Metapher steht das Wort u. a. für Geist, Atem, Nichtiges. Mir kam die Wendung „In den Wind gesprochen“ in den Sinn. Haben wir nicht oft den Eindruck, dass viele unserer Worte nicht auf offene Ohren treffen und ungehört oder unverstanden verhallen. Wie schade um sie, meinen wir. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, bewirken tun sie nichts.

Das Wort Gottes in Jesaja ist von anderer Art. Es ist wie der Regen oder der Schnee (Jesaja 55,10). Es befeuchtet die Erde und lässt den Samen reifen. Es macht das ganze Land fruchtbar. Gott weiß um die Wirkung seines Wortes.

Uns, die wir oft verzweifelt sind über die Wirkungslosigkeit unseres Tuns, kann der zweite Vers aus der Apostelgeschichte helfen. Petrus und Paulus, kaum entlassen aus dem Gefängnis, sprechen vor der Gemeinde und ermuntern sie. Trotz Bedrohung von außen werben sie für freimütiges Sprechen und bitten Gott, dass er weiter sichtbare Zeichen sendet und Wunder geschehen lässt, um das Volk zu bewegen. Mit seiner Unterstützung werden auch unsere Worte nicht in den Wind gesprochen werden. Ihre Früchte wachsen im Verborgenen. Aber kein Wort bleibt ungehört. Wir sind wie Wolken, die ausgeschickt werden und nicht wissen, was jeder einzelne Tropfen in der Erde bewirkt.

Peter