Andacht Heute

Peter schreibt nun die Andacht

Allen, die es gewohnt waren meine Andacht zuerst zu lesen, möchte ich mitteilen, dass wir jetzt den Spieß umdrehen. Über 15 Jahre habe ich täglich eine Andacht ins Netz gestellt und freue mich seit über einem Jahr auch an Peters Mitarbeit im Dienst für den Herrn. Ich übergebe ihm nun das Wort an erster Stelle und würde mich freuen, wenn ihr auch eure Kommentare dazu gebt.

Liebe Grüße, Inge

HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so herrlich und heilig ist, schrecklich, löblich und wundertätig?
2. Mose 15,11

Wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist.
1. Johannes 1,2

Der Apostel Johannes bezeugt am Anfang seines Briefes das größte Ereignis in der Menschheitsgeschichte. Das ewige Leben in Person von Jesus Christus ist vor den Augen vieler erschienen. ER ist gestorben und wieder auferstanden. Aufgefahren ist er in den Himmel und hat uns gezeigt, dass die ewige Gemeinschaft mit dem Vater allen zugänglich ist, die an IHN glauben und IHM nachfolgen.

Es liegt an uns, dass wir Johannes glauben. Er hat Jesus als Mensch mit all seinen Sinnen wahrgenommen. Er wollte falschen Lehren entgegentreten, welche dessen physische Existenz geleugnet haben. Wir haben keinen Grund, das Zeugnis des Apostels abzulehnen.
Gestern haben wir im Gottesdienst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen. Damit erkennen wir an, was Johannes uns bezeugt hat. Diese Sätze werden seit dem vierten Jahrhundert zur Vergewisserung des Glaubens gesprochen und von Generation zu Generation weitergegeben:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Sehen lernen

Der HERR macht die Blinden sehend.
Psalm 146,8

Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.
Epheser 1,18

Menschen sehen oft nur, was vor ihren Augen sich abspielt, nicht das, was geistig abläuft. Um zur wahren Erkenntnis Gottes zu kommen, ist es notwendig, den Glauben an IHN zu stärken. Dazu sind drei Schritte notwendig: Wissen und Kenntnis des Inhalts des Evangeliums, dessen Anerkennung bzw. Zustimmung als wahr und schließlich das Vertrauen auf Gott. Alles zusammen bildet eine Einheit. Aus dem Glauben entspringen die Werke.

All dies ist ein geistiger Prozess, den man auch als „Sehen lernen“ bezeichnen kann. Einzig der Gnade Gotte verdanken wir es, dass dies gelingen kann. Im Brief bittet Paulus für die Epheser:

Dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst. Epheser 1,17

Moderne Götzenverehrung

Lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und um euch vor ihnen niederzuwerfen, und reizt mich nicht mit dem Machwerk eurer Hände.
Jeremia 25,6

Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.
Apostelgeschichte 17,24-25

Paulus war erzürnt über die vielen Götzenbilder in Athen und sprach auf dem Areopag, dem Stadtrat, der über Moral, Erziehung und Religion wachte. Ihrer Vielgötterei stellte er den einen, wahren Gott gegenüber, der diese Art von Verehrung mit Tempeln und Statuen nicht nötig hätte.

Wir haben auf unserer Reise in Sachsen nicht wenige Kirchen betreten. Bedeutende Architekten und Künstler haben sie geschaffen. Zweifellos sollten sie dazu dienen, den Gläubigen einen würdigen Raum für Gottesdienste und für die persönliche Zwiesprache mit dem HERRN zu verschaffen. Wie häufig stehen aber gerade in Barock- und Rokokokirchen der Schmuck und die Ausstattung dem eigentlichen Zweck einer Kirche im Wege und werden von vielen Besuchern leider auch so missverstanden. Die Verehrung von sakraler Kunst ist zum modernen Götzen geworden. Man stelle sich vor, was Paulus dazu gesagt hätte.

Aufgrund der langen Schlange von Menschen vor der mit großem Aufwand neu errichteten Dresdner Frauenkirche, haben wir auf einen Besuch verzichtet. Wie schön wäre es, wenn die Motivation der meisten sich Hineindrängenden nicht allein der Kunstgenuss eines einmalig schönen Gotteshauses wäre, sondern vor allem die darin verkündete Frohe Botschaft und die persönliche Zwiesprache mit Gott in diesen Räumen. Da tat es gut, die wesentlich schlichtere Petrikirche in Zittau zu besuchen. Hier wurde auf allen unnötigen Schmuck verzichtet. Die Augen richten sich allein auf den über dem Altar schwebenden, beeindruckend großen Christus mit ausgebreiteten Händen, der jeden Eintretenden zu einem neuen Leben mit IHM einlädt.

(Text von Peter, Inge kommt gerade nicht ins Netz.)