Andacht Heute

Was geschieht beim Abendmahl?

Noch während sie aßen, nahm Jesus ein Fladenbrot und lobte darüber Gott. Er brach es, reichte es den Jüngern und sagte: „Nehmt, das ist mein Leib.“ Dann nahm er einen Kelch, dankte Gott und reichte ihnen auch den. Alle tranken daraus. Er sagte: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Und ich versichere euch, dass ich bis zu dem Tag, an dem Gott seine Herrschaft aufrichtet, keinen Wein mehr trinken werde. Dann allerdings werde ich es neu tun.“ Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Markus 14,22-26

Auf das historische Abendmahl, hier von Markus beschrieben, beziehen sich alle, die es in die Gottesdienstliturgie einbezogen haben. Die Art und Weise der Durchführung und die Bedeutung des rituellen Geschehens ist nach wie vor das hervorstechendste Unterscheidungsmerkmal zwischen Katholiken und Protestanten. Während die einen es als Eucharistie bezeichnen und an der Transformationslehre (Die jeweils stattfindende wundersame Umwandlung von Brot und Wein in den Leib Christi durch einen Priester) festhalten, lehnen die anderen dies strikt ab, wobei sie aber die Gegenwart Jesu bei der Abendmahlsfeier voraussetzen. Unterschiede gibt es auch im Zugang zu diesen Feiern: Die Teilnahme an der Eucharistie ist nur Katholiken erlaubt, die am evangelischen Abendmahl ist allen getauften Christen gestattet.

Persönlich finde ich zur Transformation keinen Zugang. Wie kann ein Mensch, und sei es ein von der Kirche ausgebildeter und geweihter Priester, Sonntag für Sonntag es fertigbringen, gleichsam den Heiland in eine Hostie zu „zwingen“, um es drastisch zu formulieren? Ich finde dazu keinen biblischen Bezug und kann dieses kirchliche Dogma nur als eine Art Aufwertung und Rechtfertigung für das Amt der Priester sehen. Mit dem Artikel im Westminster-Bekenntnis 29.1 kann ich dagegen konform gehen, weil im Wort (s. u.) Gottes begründet ist:

„Unser Herr Jesus setzte in der Nacht, in der er verraten wurde, das Sakrament seines Leibes und Blutes, genannt das Abendmahl des Herrn, ein, damit es in seiner Kirche bis ans Ende der Welt gehalten würde: zur immerwährenden Erinnerung an sein eigenes Opfer in seinem Tod…“

Als Gläubiger nehme ich im Abendmahl Brot und Wein zu mir, nicht indem ich mir den Körper Christi einverleibe, sondern ich tue es im Geist der Erinnerung an das Opfer am Kreuz, das auch mir gilt. Es ist auch jedes Mal ein in die Zukunft gerichteter Vorgang, weil er uns die Wiederkunft Jesu in Aussicht stellt.

„Das ist mein Leib für euch. Tut dies als Erinnerung an mich!“ Ebenso nahm er den Kelch nach dem Essen und sagte: „Dieser Kelch ist der neue Bund, der sich gründet auf mein Blut. Sooft ihr daraus trinkt, tut es als Erinnerung an mich!“
Korinther 11, 24-25

Gott lässt uns nicht los

Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10,27-28

Die Pharisäer forderten im Tempel Jesus heraus zu sagen, ob er der Christus ist.

Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht.
Johannes 10,25

ER verwies auf seine Werke, mit denen er bewiesen hatte, dass er der Sohn Gottes ist und erklärte ihnen den wahren Grund, weshalb sie nicht glauben konnten. Nicht weil sie so klug wären und der Zweifel ein Zeichen von Intelligenz wäre, sondern ganz einfach: Sie gehörten nicht zu den Auserwählten, also zur Herde Gottes. Man konnte es ihnen immer und immer wieder sagen, aber sie waren aus diesem Grund nicht fähig, die Wahrheit zu glauben. Die Lehre von der Erwählung ist auch heute noch für viele Menschen etwas, das nicht in ihr Bild von Gott passt. Ist es denn nicht im Sinne der Gerechtigkeit, einem wieder sehr aktuellen Begriff, dass allen die gleiche Chance gelassen wird? Gottes Rechtfertigung für einen Teil der Menschen liegt aber ganz in SEINER Hand. Wenn wir meinen, dass ER sie ohne Unterschied jedem zukommen lassen muss, dann verstehen wir nicht, was mit der Gnade Gottes gemeint ist.

Auch wenn es manche nicht mehr hören wollen: Gott erwählt die Seinigen. Nicht mit Werken kann man sich in SEINE Herde mischen. Doch die Erwählten lässt er sich nicht mehr entreißen. Sie dürfen sich des ewigen Lebens sicher sein. Was ist das nur für eine große Zusage! Sie bedeutet für jeden Gläubigen, dass er nicht mehr Angst haben muss, abfallen zu können. ER muss nicht ständig besorgt sein und sich bemühen, noch mehr tun zu müssen, auch wenn manche Leichtgläubige ihm ständig einreden versuchen, also noch länger zu beten, noch mehr Gottesdienste zu besuchen, noch mehr zu spenden usw. Das geschieht doch von ganz alleine mit uns und in einem Maße, wie es Gott gefällt. Entscheidend ist nur, dass wir IHM nahe sind und in SEINEM Wort bleiben. Und das tun wir, weil wir SEINE Zusage haben.

Denn mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, was es gibt. Niemand ist in der Lage, sie ihm zu entreißen.
Johannes 10,29

Ein Brief, der ermahnt und stärkt

Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.
Hebräer 12,12-13

Der Hebräerbrief erklärt die Erfüllung der mosaischen Gesetze in Jesus Christus. Gleich eingangs wird darauf hingewiesen, dass es seit dem Erscheinen des Sohnes Gottes in der Welt auf das ankommt, was ER uns in seinen Worten und Werken hinterlassen hat. Die Zeit der Propheten, die auf SEIN Kommen hingewiesen haben, ist nun vorbei. Allen, die sich nach Jesus als sogenannte Propheten bezeichnet haben, werden mit diesen Worten entlarvt. Aus diesen Menschen spricht nicht Gott. Es reicht vollkommen, was Jesus uns hinterlassen hat. Die Briefe der Apostel bezeugen dieses einmalige Ereignis. Die Aufgabe des nachfolgenden „Bodenpersonals“ besteht einzig im Verkündigen und im Betreuen der Unwissenden, indem sie ihnen die einmaligen Worte der Bibel näherbringen und erklären.

Früher hat Gott viele Male und auf vielfältige Weise durch Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Jetzt, am Ende dieser Zeiten, sprach er durch den Sohn zu uns.
Hebräer 1,1-2

Die Hebräer sollten sich nicht verwirren lassen und ganz dem Wort vertrauen. Alles, was uns von den späteren Verkündern gesagt wird, sollten wir genau anhand der Bibel überprüfen. Es zählen keine noch so schlüssig klingenden freien Interpretationen. Es gilt nur, was im Wort steht.

Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.
Hebräer 2,1

Die Adressaten werden an mehreren Stellen ermahnt, standhaft zu bleiben und nicht vom Weg des Glaubens abzukommen. Am Ende des Briefs stehen die Segenswünsche, welche auch uns gelten:

Es ist der Gott des Friedens, der den großen Hirten seiner Schafe von den Toten zurückbrachte, unseren Herrn Jesus, und der mit dessen Blut den ewigen Bund in Kraft setzte. Er rüste euch mit allem Guten aus, damit ihr seinen Willen tun könnt. Durch Jesus Christus möge er das, was ihm gefällt, in euch bewirken. Ihm sei die Ehre für immer und ewig. Amen.
Hebräer 13,20-21