Andacht Heute

Gott lässt uns nicht los

Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10,27-28

Die Pharisäer forderten im Tempel Jesus heraus zu sagen, ob er der Christus ist.

Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht.
Johannes 10,25

ER verwies auf seine Werke, mit denen er bewiesen hatte, dass er der Sohn Gottes ist und erklärte ihnen den wahren Grund, weshalb sie nicht glauben konnten. Nicht weil sie so klug wären und der Zweifel ein Zeichen von Intelligenz wäre, sondern ganz einfach: Sie gehörten nicht zu den Auserwählten, also zur Herde Gottes. Man konnte es ihnen immer und immer wieder sagen, aber sie waren aus diesem Grund nicht fähig, die Wahrheit zu glauben. Die Lehre von der Erwählung ist auch heute noch für viele Menschen etwas, das nicht in ihr Bild von Gott passt. Ist es denn nicht im Sinne der Gerechtigkeit, einem wieder sehr aktuellen Begriff, dass allen die gleiche Chance gelassen wird? Gottes Rechtfertigung für einen Teil der Menschen liegt aber ganz in SEINER Hand. Wenn wir meinen, dass ER sie ohne Unterschied jedem zukommen lassen muss, dann verstehen wir nicht, was mit der Gnade Gottes gemeint ist.

Auch wenn es manche nicht mehr hören wollen: Gott erwählt die Seinigen. Nicht mit Werken kann man sich in SEINE Herde mischen. Doch die Erwählten lässt er sich nicht mehr entreißen. Sie dürfen sich des ewigen Lebens sicher sein. Was ist das nur für eine große Zusage! Sie bedeutet für jeden Gläubigen, dass er nicht mehr Angst haben muss, abfallen zu können. ER muss nicht ständig besorgt sein und sich bemühen, noch mehr tun zu müssen, auch wenn manche Leichtgläubige ihm ständig einreden versuchen, also noch länger zu beten, noch mehr Gottesdienste zu besuchen, noch mehr zu spenden usw. Das geschieht doch von ganz alleine mit uns und in einem Maße, wie es Gott gefällt. Entscheidend ist nur, dass wir IHM nahe sind und in SEINEM Wort bleiben. Und das tun wir, weil wir SEINE Zusage haben.

Denn mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, was es gibt. Niemand ist in der Lage, sie ihm zu entreißen.
Johannes 10,29

Ein Brief, der ermahnt und stärkt

Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.
Hebräer 12,12-13

Der Hebräerbrief erklärt die Erfüllung der mosaischen Gesetze in Jesus Christus. Gleich eingangs wird darauf hingewiesen, dass es seit dem Erscheinen des Sohnes Gottes in der Welt auf das ankommt, was ER uns in seinen Worten und Werken hinterlassen hat. Die Zeit der Propheten, die auf SEIN Kommen hingewiesen haben, ist nun vorbei. Allen, die sich nach Jesus als sogenannte Propheten bezeichnet haben, werden mit diesen Worten entlarvt. Aus diesen Menschen spricht nicht Gott. Es reicht vollkommen, was Jesus uns hinterlassen hat. Die Briefe der Apostel bezeugen dieses einmalige Ereignis. Die Aufgabe des nachfolgenden „Bodenpersonals“ besteht einzig im Verkündigen und im Betreuen der Unwissenden, indem sie ihnen die einmaligen Worte der Bibel näherbringen und erklären.

Früher hat Gott viele Male und auf vielfältige Weise durch Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Jetzt, am Ende dieser Zeiten, sprach er durch den Sohn zu uns.
Hebräer 1,1-2

Die Hebräer sollten sich nicht verwirren lassen und ganz dem Wort vertrauen. Alles, was uns von den späteren Verkündern gesagt wird, sollten wir genau anhand der Bibel überprüfen. Es zählen keine noch so schlüssig klingenden freien Interpretationen. Es gilt nur, was im Wort steht.

Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.
Hebräer 2,1

Die Adressaten werden an mehreren Stellen ermahnt, standhaft zu bleiben und nicht vom Weg des Glaubens abzukommen. Am Ende des Briefs stehen die Segenswünsche, welche auch uns gelten:

Es ist der Gott des Friedens, der den großen Hirten seiner Schafe von den Toten zurückbrachte, unseren Herrn Jesus, und der mit dessen Blut den ewigen Bund in Kraft setzte. Er rüste euch mit allem Guten aus, damit ihr seinen Willen tun könnt. Durch Jesus Christus möge er das, was ihm gefällt, in euch bewirken. Ihm sei die Ehre für immer und ewig. Amen.
Hebräer 13,20-21

Es wird uns zum Guten dienen

Wir wissen aber, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten mitwirken lässt, also bei denen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.
Römer 8,28

Gott kann Menschen erwählen, die für IHN einen Dienst tun. Das heißt aber keineswegs, dass sie für ihren Einsatz eine problemfreie Bahn vorfinden, so wie vielleicht eine Kirchengemeinde einem neuen Pastor möglichst alles aus dem Weg räumt, was ihm seine Arbeit erschweren könnte. Selbst dies wäre nicht zur Gänze möglich, weil trotzdem viel Unvorhergesehenes auf den Seelsorger zukommen wird. Aber für Gott wäre dies sicher machbar. Um im Beispiel zu bleiben: ER hätte alle Macht, dem Pastor einer Gemeinde alle Schwierigkeiten zu beseitigen, damit dieser bis zum Ende seines Wirkens ungestört seinen Dienst verrichten kann. Gott tut dies aber weder bei einem Pastor, noch bei jedem von uns, der sich für IHN einsetzt. Der Schreiber des Römerbriefs, der Apostel Paulus, konnte ein Lied davon singen, welch steinigen Weg er für seinen Dienst gehen musste. Jesus selbst wurde gefoltert und getötet, um seinen Auftrag zu erfüllen. So schlimm das Leid auch war, das zu ertragen war: Es diente alles zum Guten.

Dahinter steckt ein großer Trost. Auch wenn wir manchmal hadern, dass unser ganzer Einsatz mit Konflikten verbunden ist, dass wir keine Früchte sehen, dass uns nur kaltes Unverständnis entgegenschlägt und alles noch viel schlimmer kommen könnte, als wir jemals befürchtet haben, dann dürfen wir trotzdem sicher sein: Das ist notwendig, da müssen wir durch, dies alles ist von Gott gewollt und für uns so bestimmt. Wie bei einem Hindernislauf müssen auch wir dies alles überwinden, um am Ende ans Ziel zu kommen.

Es kann uns so ergehen, wie es in der Schrift heißt: „Weil wir zu dir gehören, sind wir mit dem Tod bedroht; man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.“ Aber durch den, der uns geliebt hat, sind wir in all diesen Dingen überlegene Sieger. Denn ich bin überzeugt: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Teufel, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder hohe Kräfte noch tiefe Gewalten – nichts in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.
Römer 8,36-39