Andacht Heute

Die tägliche Erkenntnis

Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
2. Timotheus 3,16-17

Bücher, die ich gelesen habe, kann ich in der Regel später nicht mehr verkaufen, weil es eine Gewohnheit von mir ist, sie mit Unterstreichungen und Anmerkungen zu versehen. Ich markiere mir die Stellen, die mir bei der Lektüre besonders wichtig geworden sind. Schon beim ersten Lesen führt mich das zu mehr Aufmerksamkeit für den Text. Wenn ich das Buch später wieder zur Hand nehme, kehrt mein Blick auf diese Weise schneller zu den Hauptgedanken zurück.

Nicht anders verfahre ich mit meiner Studienbibel. Natürlich würde mir bei ihr ein späterer Weiterverkauf nie in den Sinn kommen. Ich nehme sie schließlich täglich zur Hand und entdecke immer etwas Neues darin. Anders als bei rein menschlichen Werken, die oft eine Menge an „überflüssigem Füllstoff“ enthalten, könnte ich in ihr im Grunde alles markieren. Auch schwierigere Stellen, die sich nicht sofort erschließen, sprechen uns an, wenn wir sie lange genug betrachten und im Kontext aufschlüsseln. Am Ende jeder Bibellese ist am wichtigsten, darauf zu hören, was Gott uns durch sein Wort in diesem Moment sagt. Wie von einer guten Taschenlampe ausgeleuchtet, zeigt sich uns mithilfe dieser Erkenntnis der sichere Weg durch die Dunkelheit der Welt.

Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht.
Sprüche 2,6

Fruchtbringende Worte

Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören.
Epheser 4,29

Unbrauchbares, faules Obst ist eine gute Metapher für Worte, die ungenießbar sind. Gerede oder Geschwätz haben eine negative Bedeutung. Da gibt es einmal den Klatsch, der über andere verbreitet wird. Man hat etwas Negatives über jemand gehört und man gibt dies an andere weiter. Statt denjenigen persönlich zu fragen, was an der Sache dran ist, spricht man hinter seinem Rücken mit anderen darüber. Daneben versteht man unter dem Gerede noch das unnötige, sinnlose Reden über alle möglichen Themen. Die Abgrenzung zwischen törichtem und geistreichem, zwischen fruchtlosem und anregendem Sprechen ist aber ungleich schwerer zu treffen als der zwischen persönlichem Austausch mit einem Menschen und Klatsch über ihn.

Als Smalltalk wird eine Konversation ohne Tiefgang bezeichnet. Für Unterhaltung zwischen zwei Menschen, die sich zum ersten Mal begegnen, ist dieser Gesprächsstil wohl unerlässlich, und dies gilt nicht nur im geschäftlichen Bereich. Um nicht schon von vornherein anzuecken, vermeidet man hier eher alle Reizthemen. Man ist vorsichtig und will es sich mit dem Gesprächspartner nicht für alle Zukunft verscherzen. Bei einmaligen Begegnungen, z. B. auf Reisen, sieht die Sache etwas anders aus. Man hat hier vielleicht nur eine einzige Gelegenheit, die man nutzen könnte, um gleich zur Sache zu kommen. Nicht selten entwickelt sich da aus einer Zufallsbekanntschaft ein reizvolles Gespräch über die eigene Existenz oder über den Sinn des Lebens. Ein Christ wird seine aus der Bibel gewonnenen Überzeugung einbringen können. In einfühlender Weise vorgetragen können seine Worte beim Gesprächspartner zum Nachdenken führen. Dies wird eher geschehen, wenn die dargebotene Frucht einen frischen und köstlichen Eindruck macht.

Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
Galater 5,22-23

Jesus verwandelt Trauer in Freude

Jesus merkte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte: „Überlegt ihr miteinander, was ich damit meinte: ‚Es dauert nur noch ein wenig, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Doch eine Weile danach werdet ihr mich wiedersehen‘? Ja, ich versichere euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein, doch eure Trauer wird sich in Freude verwandeln. Wenn eine Frau ein Kind bekommt, macht sie bei der Geburt Schweres durch. Wenn das Kind jedoch geboren ist, hat sie vor Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist, alle Schmerzen vergessen. Auch ihr seid jetzt traurig, aber ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voller Freude sein, die euch niemand wegnehmen kann.
Johannes 16,19-22

Die Jünger ahnen, dass Jesus sie verlassen wird. ER bemerkt ihren Kummer und tröstet sie. Er macht das nicht auf gewöhnliche Art, wie wir manchmal versuchen, Traurige aufzumuntern. Wir benutzen in unserer Hilflosigkeit Floskel wie: „Auf Regen folgt wieder Sonnenschein“. Nein, Jesus sagt, dass sich ihre Trauer in Freude verwandeln wird. Das ist ein großer Unterschied, weil auch die leidvolle Erfahrung ihre Notwendigkeit behält. So wie Jesus den Kreuzestod auf sich nahm, weil er für unsere Erlösung nötig war. Auch für uns sind Traurigkeit, Leid, Krankheit und Tod nicht einfach Dinge, die wir unter allen Umständen von uns weisen und vermeiden sollten. Sie überfallen uns, und so schwer es auch ist, sie werden verwandelt durch den HERRN. Am Ende steht die Freude. Unser Herz wird voll sein davon. Niemand kann sie uns wieder entreißen. So ist in diesem „eure Trauer wird sich in Freude verwandeln“ das Grundprinzip der Bibel konzentriert enthalten. Wir finden es darin von Beginn an, als die Menschen aus dem Paradies verstoßen wurden und ihnen dennoch die Rettung für ihre Sünden vom Himmel gesandt wurde. Jesus selbst wurde verhöhnt und ans Kreuz genagelt. ER litt für uns und hielt alles aus, um seine Mission zu erfüllen. Am Ende stand er auf von den Toten und fuhr hinauf in den Himmel, und die Freude war groß.

Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.
Zefanja 3,17