Andacht Heute

Die Prophezeiungen der Bibel

Aber zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der Herr: »Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der das Volk Israel in meinem Namen führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit.«
Micha 5,1

Ein sehr großer Teil der Bibel besteht aus Prophezeiungen. Das Alte Testament enthält Bücher von 16 Propheten, also Menschen, die von Gott dafür berufen waren, für IHN zu sprechen. Neben Aussagen zu vergangenen und gegenwärtigen Ereignissen sind für uns besonders solche interessant, die sich erst in der Zukunft erfüllen sollten. Eine ganze Anzahl davon hat sich schon als richtig erwiesen, wie diese im obigen Vers des Propheten Micha, in dem das Kommen des Messias und seine Geburt in Bethlehem vorhergesagt wurde. Nachdem das Ereignis eingetreten ist, konnte Matthäus dies bezeugen:

Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa.
Matthäus 2,1

Wie gesagt, dies ist nur eine von vielen Prophezeiungen, die bereits eingetreten sind. Weitere sind z. B. die Eroberung Babylons, die Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalems im Jahr 70 n Chr., die Verbreitung des Christentums auf der ganzen Welt u. v. a. Es hat Kritiker gegeben, die sämtliche Vorhersagen in Zweifel gezogen und behauptet haben, alles wäre von den Schreibern der Bibel nachträglich „angepasst“ worden. Da gab es aber die Funde in Qumran von 1947 und später. Dabei wurde neben anderen die vollständige Rolle des Propheten Jesaja entdeckt. Da deren Alter mithilfe der Radiokarbonmethode auf ca. 200 vor Christus festgestellt wurde, war dadurch eindeutig erwiesen, dass der prophetische Hinweis auf den Erlöser älter war als die historischen Ereignisse.

Wenn das so ist, dann haben wir allen Anlass, die bisher noch unerfüllte Prophezeiung der Wiederkunft Christi am Ende aller Zeit sehr ernst zu nehmen:

Bisher haben die Menschen das nicht erkannt, und Gott hatte Geduld mit ihnen. Aber jetzt befiehlt er allen Menschen auf der ganzen Welt, zu ihm umzukehren. Denn der Tag ist schon festgesetzt, an dem Gott alle Menschen richten wird; ja, er wird ein gerechtes Urteil sprechen, und zwar durch einen Mann, den er selbst dazu bestimmt hat. Er hat ihn darin bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckte.
Apostelgeschichte 17,31-32

Auf der Suche nach Gewissheit

Die Jünger erlebten, wie Jesus noch viele andere Wunder tat, die nicht in diesem Buch geschildert werden. Aber die hier aufgezeichneten Berichte wurden geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der versprochene Retter und Sohn Gottes. Wenn ihr an ihn glaubt, habt ihr durch ihn das ewige Leben.
Johannes 20,30-31

Im Bayerischen gibt es das Sprichwort „Nix Gwiss was ma ned!“. Eine doppelte Verneinung ist darin enthalten, die dem logischen Denken ein Gräuel ist und uns leicht in Verwirrung bringen könnte. Gehen wir mal davon aus, man meint damit, dass man Nichts Genaues nicht wissen kann. Also eine Art Bankrotterklärung des präzisen Denkens. Der Spruch hat auch etwas Subversives in sich. Jedem, der sich anmaßt, im Besitz der einzigen, wahren Erkenntnis zu sein, könnte er zum Verhängnis werden. Ein Relativist könnte ihn als Wahlspruch übernehmen. Relativismus ist – nach der Definition im Duden – die Anschauung, nach der jede Erkenntnis nur relativ (durch den Standpunkt des Erkennenden) bedingt richtig ist, jedoch nie allgemeingültig wahr ist. Damit würden ewige Wahrheiten ausgeschlossen sein bzw. es wäre müßig, nach ihnen zu suchen.

Ich bin nicht dieser Überzeugung. Ich glaube daran, dass es einen persönlichen Gott gibt, der sich uns zu erkennen gegeben hat, durch sein Wort und durch seinen Sohn (siehe obigen Vers). Ich kann es nicht beweisen, genauso wie mir kein Atheist das Gegenteil beweisen kann. Für mich ist es aber mehr als naheliegend, daran zu glauben. Ich könnte dieses Vorgehen von mir mit einem Kriminalfall illustrieren. Der Kommissar muss einen Mord aufklären, und er hat es mit zwei Verdächtigen zu tun. Beide streiten die Tat ab, keiner will es gewesen sein. Aufgrund der Verdachtsmomente entscheidet sich der Kommissar am Ende für einen der beiden. Es kommt zur Anklage und der Richter muss nun entscheiden, ob die vorgebrachten Indizien ausreichend sind für eine Verurteilung. Eindeutige Beweise gibt es ja nicht. Es mag vielleicht verwundern, in Bezug auf die Problematik des Glaubens an Gott, sich ein fiktives Beispiel wie einen Mordfall auszudenken. Aber es gibt auch für einen Gläubigen die Suche nach Gründen, welche die Annahme, dass es Gott gibt, sehr wahrscheinlich machen. Solche, die auch einen Atheisten zweifeln lassen könnten, ob er seine Ansichten aufrechterhalten kann. In weiteren Andachten will ich mich mit solchen Verdachtsmomenten auseinandersetzen.

Verständnislosigkeit

Wenn ich aber die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne, können wir uns nicht verständigen.
1. Korinther 14,11

Wenn wir mit Menschen sprechen, die uns klar zu verstehen geben, dass sie an keinen Gott glauben können, sollten wir daran denken, dass es ganz andere Vorstellungen von IHM geben kann. Christen glauben an einen einzigen, absoluten Gott. ER ist nicht materiell zu denken, ER ist an allen Orten zu gleicher Zeit, ist ewig, d. h. über der Zeit stehend. Zudem ist ER die Ursache von allem, allmächtig und allwissend. ER ist Maßstab für Gut und Böse. ER ist persönlich, d. h. ER möchte eine Beziehung zu jedem einzelen von uns eingehen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diejenigen, die Gott ablehnen, eine davon völlig abweichende Vorstellung haben. Entweder sie haben aufgrund ihres Werdegangs noch niemand getroffen, der ihnen die geschilderten Wesensmerkmale Gottes erklärt hat, oder sie haben davon gehört, das Ganze aber nicht im Mindesten begriffen und es deshalb ablehnen, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Auch wenn wir im Gespräch mit ihnen das Wort „Gott“ benutzen, dann sind es ganz abweichende Bedeutungen, die wir damit verbinden. Wir hören dann verständnislose Sätze wie: „Ja, glaub du nur an deinen Gott. Ich kann damit nichts anfangen.“ Wir können dann so viel von unserer Beziehung zu Gott erzählen wie wir wollen. Den Gesprächspartner wird das nicht erreichen, weil er eine andere Vorstellung von IHM hat. Diese kann geprägt sein von Atheismus (es gibt keinen Gott), Agnostizismus (Zweifel an seiner Existenz, könnte sein, ist aber nicht sicher) oder Esoterik (das Göttliche ist unpersönlich, steckt in allem). Oft sind es Vorstellungen, die aus verschiedenen Quellen erwachsen sind, vielfach nebulos und schwer definierbar. Es hat fast den Anschein, als würden wir uns in verschiedenen Sprachen unterhalten oder Begriffe verwenden, denen wir gegensätzliche Bedeutungen zumessen.

Wie gesagt, auf Unverständnis trifft man sehr häufig, wenn man sich über Gott unterhalten will. Während ich das hier schreibe, entsteht in mir der Wunsch, mich in den nächsten Andachten damit zu beschäftigen, wie man dieser Verständnislosigkeit begegnen könnte.