Andacht Heute

Heilsame Wendungen

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Römer 8,28

In unserem Hauskreis haben wir zuletzt das Kapitel 8 aus dem Römerbrief besprochen. Heute habe ich es noch mal zur Hand genommen und bin an obigen Vers hängen geblieben. Ich musste an meine Frau denken und an ihre Bemühungen bei einem Fernkurs zum literarischen Schreiben, für den sie sich erst kürzlich entschieden hatte. Gestern war sie schier am Verzweifeln, weil sie an der Aufgabe zu scheitern schien, eine Persönlichkeit zu finden, die sie für eine Übung beschreiben sollte. Wen sollte sie nehmen? Kanzler Schmidt, die englische Königin, Mozart, Romy Schneider? Niemand schien ihr geeignet zu sein. Sie war schon drauf und dran, den Kurs abzubrechen und die Unterlagen unbearbeitet zurückzusenden. Ich meinte, sie solle noch abwarten, vielleicht würde sie ja noch aus diesem Dilemma herauskommen und könne daraus etwas lernen. Heute Morgen hatte sich plötzlich bei ihr etwas getan. Freudig berichtete sie mir, dass sie die Person gefunden hatte, über die sie gerne schreiben möchte: Jesus Christus. Wenn das nicht eine Wendung der ganz erfreulichen Art ist!

Wir können im Nachhinein an unserem Leben erkennen, dass uns manches, was uns zunächst größte Schwierigkeiten bereitet hat, sich später als heilsame Wendung herausgestellt hat. Wir stehen vor so mancher Unmöglichkeit, in einer bestimmten Situation die richtige Entscheidung zu treffen. Plötzlich erleben wir, dass uns dies ganz leichtfällt. Wir spüren das Wirken Gottes. Auf einmal hat sich alles geklärt, und wir sehen, dass sich die Ausweglosigkeit zu einem weiten Raum ausgeweitet hat. Wir dürfen dem HERRN danken, dass er uns wieder einmal zur Seite gestanden ist und sein Wirken für uns spürbar gemacht hat.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Psalm 23,6

Ohne Furcht standhalten

Du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!
Psalm 22,20

Der Psalm 22 ist für die Hinweise auf Jesus und seine Zitate berühmt, die in den Evangelien wiederkehren. Beispiel:

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Psalm 22,2

Die endgültige Antwort auf die Verzweiflung über die Gottesferne gab uns Jesus durch seinen Sühnetod am Kreuz. ER ist für unsere Sünden gestorben. Wenn wir uns an IHN halten, werden wir aus der Ausweglosigkeit herausgeführt in ein Leben, das getragen ist durch die Stärke, die wir einzig von Gott erhalten. Es ist nun mal so: Die Mächte der Finsternis möchten uns wieder gefangen nehmen. So ging es einst den Israeliten, die sich auf dem Weg ins Gelobte Land befanden, der sehr beschwerlich war. Nicht wenige gerieten gehörig in Zweifel und wollten wieder umkehren in die Sklaverei Ägyptens.

Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Steht fest und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bereiten wird.
2. Mose 14,13

Dieses „Fürchtet euch nicht!“ ist keine tröstende Beruhigung, sondern eine deutliche Aufforderung. Die Israeliten hatten keinen Grund, sich zu fürchten, weil der HERR für sie kämpfte. Sie sollten fest stehen bleiben und auf die Rettung durch IHN warten. Für unser eigenes Leben können wir daraus lernen, dass wir nicht bei jeder Anfechtung nervös und furchtsam werden sollten. Statt wegzulaufen oder auf eigene Faust zu kämpfen, sollten wir fest bleiben im Glauben und auf Gottes Hilfe warten.

Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!
2. Mose 14,14

Verständnis, Zeit, Liebe

Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich.
5. Mose 29,28

In der Übersetzung der Hoffnung für alle, liest sich das so:
Vieles, was der HERR, unser Gott, tut, bleibt uns verborgen. Doch was er von uns erwartet, das hat er uns eindeutig mitgeteilt. Er hat uns seine Gebote gegeben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind. Ihnen sollen wir und unsere Nachkommen für alle Zeiten gehorchen.
5. Mose 29,28

Gott hat unendlich mehr getan, als er uns mitteilen will. Seine Pläne sind für uns Menschen niemals auch nur in Ansätzen durchschaubar. Was uns wichtig sein sollte, hat ER aber in der Bibel in für uns verständlichen Worten ausdrücken lassen. Jeder, der sich die Mühe gibt, kann darin SEINEN Willen erkennen und ist aufgefordert, sein Leben danach auszurichten. Wenn wir regelmäßig darin lesen, wächst das Interesse, auch uns schwierig erscheinende Stellen zu entschlüsseln.

Oft ist es unser Vorverständnis, das uns in manche Sackgasse des Denkens führt. Wir dürfen uns freuen, wenn uns das eine und andere Licht aufgeht, und wir durch das vom Heiligen Geist vermehrte Verständnis geistig wachsen. Sehr wichtig für diesen Prozess ist dabei der Austausch mit anderen Gläubigen. Lesen und Hören muss durch Reden und Schreiben ergänzt werden. Wir alle befinden uns in einer geschichtlichen Situation, was unseren eigenen Lebensweg und den Ablauf der gesellschaftlichen Entwicklung angeht. Um nicht geistig zu verknöchern, ist das Gespräch von größter Wichtigkeit. Das Wort Gottes ist der unumstößliche Maßstab für all unser Tun. Was gibt es Schöneres, als täglich damit umzugehen und das eigene Verhalten aus dieser Sicht zu betrachten? Gerade heute mit unseren grenzenlosen Kommunikationsmöglichkeiten, geht es darum zu lernen, mit der uns geschenkten Zeit umzugehen. Verwenden wir sie sinnvoll, indem wir sie zunehmend Gott schenken. Dadurch wächst unsere Liebe.

Wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«.
1. Korinther 2,9