Andacht Heute

Die Allmacht Gottes

Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit.
Psalm 147,5

Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen?
Jesaja 40,26

Wir haben nur eine begrenzte Vorstellung von der Allmacht Gottes. Aber auch die reicht aus, um IHM alles zuzutrauen. Gott hat unbegrenzte Macht, nichts ist ihm unmöglich. Das allein ist für uns eine unerschöpfliche Quelle der Hoffnung und des Trostes. Wir sind eingebunden in seine vollkommene Gerechtigkeit und seine unendliche Gnade. Diese Verbindung von unendlicher Macht und tiefer Liebe gibt allen, die an ihn glauben, die Gewissheit, sich auf die Vergebung der Sünden und seiner Barmherzigkeit verlassen zu können. Darüber können wir nur ehrfürchtig staunen.

HERR, weil es dich gibt, und du uns eine Ahnung von deiner Allmacht gegeben hast, beten wir dich an!

Kein Versprechen einer schönen neuen Welt

Da sprach ihn ein Schriftgelehrter an. »Meister«, sagte er, »ich will dir folgen, wohin du auch gehst.« Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.«
Matthäus 8,19-20

Jesus zog durch das Land. Viele Menschen hatten inzwischen von seinen Wundern gehört. Sie wollten mehr über diesen Mann wissen, der von sich behauptete, Gottes Sohn zu sein. So kam es vor, dass ein Schriftgelehrter mit ihm ziehen wollte. Jesus wies ihn nicht ab, sondern machte ihn auf das aufmerksam, was ihn in der Nachfolge erwartete. Keineswegs ein ruhiger Ort des Rückzugs, des Ausruhens im Glauben, der wohltuenden Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern. Nein, er soll sich keine Illusionen machen, denn es wird für alle Jünger unbequem werden, sie werden auf materielle Sicherheiten verzichten müssen, sie werden Anfeindungen ausgesetzt sein und sogar mit dem Tod bedroht werden. Hatte der eifrige Schriftgelehrte gehofft, als Intellektueller eine Führungsposition unter den Jüngern, die meist einfache Fischer waren, einnehmen zu können, so sollte er solche Pläne von vornherein aufgeben.

Diese Desillusionierung eines Menschen, der sich so eifrig und freudig als Jünger angeboten hat, sollten alle bedenken, die heute mit modernen Mitteln das Evangelium unter die Leute bringen. Mit Großveranstaltungen, Konzerten, Missionskampagnen werden neue Gläubige geworben. Keine Frage: Mission ist wichtig, damit Menschen nicht verloren gehen. Nur sollte man den Menschen die ganze Wahrheit sagen, wie Jesus es getan hat, dass trotz aller Freude nach der Bekehrung das Leben in dieser Welt nicht leichter wird.

War Paulus ein Esoteriker?

Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird.
Philipper 4,8

Es gibt eine neue Form des sattsam bekannten Prinzips des Positiven Denkens, die als „Lucky Girl Syndrom“ bezeichnet wird. Junge Frauen verkünden über TikTok, dass sie mit der Kraft ihrer Gedanken ihr Leben positiv verändern können. Sie stellen sich zum Beispiel eine neue Liebe vor – sie nennen das auch Manifestation – und lernen kurze Zeit später ihren Traumpartner kennen. Wenn das Erträumte nicht eintritt, so glauben sie, liegt das nur daran, dass sie noch nicht positiv genug denken und alle negativen Gefühle und Gedanken noch nicht verbannt haben. Diese zwanghaft positive Sicht der Dinge, die esoterische Züge in sich trägt, wird vor allem von Psychologen kritisiert. Bei jungen Menschen kann ein nicht unerheblicher seelischer Schaden entstehen, wenn sie mit dieser Methode ihre unreifen Ziele erreichen wollen, statt sich der Realität des Lebens zu stellen.

Der Apostel Paulus hatte mit seinem Text sicher nicht im Sinn, seinen Lesern zu empfehlen, weite Teile ihres Denkens auszublenden und sich nur mit dem Positiven zu beschäftigen. In seinen Briefen spricht er nicht selten auch vom Leiden des Menschen. Hier gibt er uns einen lebenspraktischen Rat, der uns davor bewahren soll, uns nur noch mit dem schlechten Zustand der Welt zu beschäftigen. Statt uns ständig mit den Schreckensmeldungen der Medien zu befassen, sollten wir uns an die Verheißungen Gottes halten, die in der Heiligen Schrift zu finden sind.

Im Übrigen meine ich, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen, wenn wir an die Herrlichkeit denken, die Gott bald sichtbar machen und an der er uns teilhaben lassen wird. 
Römer 8,18