Andacht Heute

Was Menschen wählen, und wen Jesus auswählt

Zachäus begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre.
Lukas 19,3

Ein Oberzöllner wie Zachäus wollte den nach Jericho kommenden Jesus unbedingt sehen und stieg dafür auf einen Maulbeerbaum. Ich muss an die derzeit stattfindende Tour de France denken. Was da Menschen alles unternehmen, um einen guten Blick auf die für wenige Augenblicke vorbeifahrenden Fahrer erhaschen zu können. Viele warten dafür Stunden auf ihrem Platz, oft bei hohen Temperaturen. Menschen sind also dazu bereit, für die Begeisterung zu ihren Idolen vieles zu investieren.

Zachäus hatte schon einiges über diesen Jesus gehört, nun wollte er ihn unbedingt sehen. Und er sah ihn nicht nur, er wurde von IHM wahrgenommen und aufgefordert, schnell herunterzusteigen, denn er müsse heute in seinem Haus einkehren. Für die Menge der Zuschauer war es ein ungeheuerlicher Vorgang, dass Jesus ausgerechnet in das Haus eines von allen verachteten Zöllners eintreten wollte, also zu einem, der mit der römischen Besatzungsmacht kollaborierte und mit den Abgaben des Volkes reich geworden war. Im Markus-Evangelium begründet Jesus dies mit den Worten:

Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17

Eine Geschichte, die mich nachdenklich macht. Einmal über die menschliche Begeisterungsfähigkeit, die nicht selten den falschen Idolen gilt. Und dann über die Auswahl, die Jesus trifft. Ihn interessiert gerade auch der von allen verachtete Sünder, der aber bereit ist, IHM zuliebe sein Leben zu ändern.

Das Vorbild der Maria

Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.
Lukas 1,49-50

Die Verse sind dem sogenannten Magnifikat, dem Lobgesang der Maria, entnommen. Da es durchgehend aus Zitaten des Alten Testaments besteht, zeigt sich in ihm, über welch große Kenntnisse diese einfache Magd verfügte. Sie war sich ihrer Auserwähltheit bewusst, die in den Schriften schon angekündigt war. In diesem Vers zeigt sich auch das christliche Grundprinzip: Alle, die den HERRN in seiner Mächtigkeit und Heiligkeit erkannt haben und IHN deshalb fürchten, wird auch seine Barmherzigkeit zuteilwerden. Deshalb ist uns Maria ein Vorbild – als Mensch. An ihrer Demut, ihrem Mitgefühl, ihrer stillen Größe und ihrer Bereitschaft für den Dienst können wir uns ein Beispiel nehmen. Allerdings sollten wir keinen Marienkult betreiben. Unsere Gebete gelten allein dem einzigen Gott, und niemand anderem. Dies zeigt sich auch im Lobgesang der Maria.

Hausprobleme

Das Haus des Gottlosen wird abgerissen, aber die Familie des Aufrichtigen blüht auf.
Sprüche 14,11

Wenn man von einer Entscheidung steht, wie es im Leben weitergehen soll, dann ist es nicht abwegig, nach Ratschlägen zu suchen. Der Christ tut dies, indem er die Bibel aufschlägt. Mir ist dazu speziell das Buch der Sprichwörter empfohlen worden. Der erste Spruch, der mir ins Auge fiel, war der obige, den ich in der Übersetzung der Hoffnung für alle wiedergegeben habe. Mir ist mit einem Schlag klar geworden, dass sich in ihm die Lösung unseres Problems eröffnet hat. Meine Angst vor der Zukunft ist darin begründet, nicht zu wissen, wie es in unserem Haus weitergehen soll. Staatliche Vorhaben wie das neue Heizungsgesetz und die Pläne der EU zur energetischen Sanierung von Altbauten vertiefen meine Sorgenfalten. Können Hausbesitzer diese Lasten noch tragen, die auf sie zukommen? Daneben gibt es noch Konflikte zwischen Jung und Alt. Die Alten haben ihre Vorstellungen vom Leben, die Jungen wollen sich nicht reinreden lassen in ihres.

Gott allein hält für all diese Probleme eine Lösung bereit. An IHN müssen wir uns wenden, gemeinsam im Gebet. Nur, wenn wir den Bauherrn fragen, der uns ein Haus zur Verfügung gestellt hat, werden wir die richtigen Antworten für die Zukunft finden. Nur, wenn wir gemeinsam und mit Freude seine Ordnungen einhalten, werden wir sicher und behütet in unserem Haus weiterleben können.