Andacht Heute

Die geschenkten Geistesgaben

Ich rufe daher aufgrund der Vollmacht, die Gott mir in seiner Gnade gegeben hat, jeden Einzelnen von euch zu nüchterner Selbsteinschätzung auf. Keiner soll mehr von sich halten, als angemessen ist. Maßstab für die richtige Selbsteinschätzung ist der Glaube, den Gott jedem in einem bestimmten Maß zugeteilt hat.
Römer 12,3

Die geistlichen Gaben, die Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat, sind von unterschiedlicher Art und Menge. Sie werden auch Charismen genannt. Wenn im heutigen Sprachgebrauch von charismatischen Personen die Rede ist, dann sind damit Menschen gemeint, die eine besondere Ausstrahlungskraft auf andere Menschen haben. Sie stehen gerne im Mittelpunkt, wirken sympathisch, interessant und redegewandt. Leider haben wir alle schon erlebt, dass Gaben im weltlichen Sinn auch egoistisch ausgenutzt werden. Charismatische Führungspersönlichkeiten sind aufgrund ihres übersteigerten Egos oft übermäßig selbstbezogen. Sie halten sich für wichtig und unersetzlich. Ihr Hang zum Machtmissbrauch ist oft unverkennbar, wenn sie sich persönliche Vorteile, finanzielle Gewinne und Privilegien verschaffen wollen. Oft geschieht dies auf manipulative Weise.

Auch christliche Leiter sind manchmal nicht frei von solchen negativen Auswirkungen ihrer starken Ausstrahlung. Für sie gilt jedoch der Maßstab, den Willen Gottes zu erfüllen und nicht den eigenen. Die verliehenen Gaben sollen die Gemeinde stärken und den Glauben fördern. Einige dieser Charismen wie Prophetie, Zungenrede und Heilungswunder gab es zur Zeit Jesu. Heute finden sich noch Menschen, die mit Weisheit, Erkenntnis und großer Glaubenskraft begabt sind. Wenn sie sich nicht selbst überschätzen und sich der Gnade bewusst sind, werden sie diese Gaben segensreich einsetzen.

Die Allmacht Gottes und seine Liebe zu jeden von uns

14 Braucht Gott jemanden, bei dem er sich Rat holt, einen, der ihn unterrichtet und ihm zeigt, was richtig ist? Musste ihm je einer neue Erkenntnisse vermitteln und ihm die Augen öffnen für das, was er zu tun hat?
15 Nein, niemals! Denn in seinen Augen sind selbst ganze Völker nur wie Tropfen im Eimer, wie Stäubchen auf der Waage. Die Inseln im Meer hebt er hoch, als wären sie Sandkörner.
16 Würde man alle Wälder auf dem Libanon zu Brennholz machen und alles Wild darin schlachten, es wäre immer noch zu wenig als Opfer für den Herrn!
17 Gemessen an ihm sind alle Völker wie ein Nichts; ihre Macht hat für ihn nicht das geringste Gewicht.

Jesaja 40,14-17

Gott weiß alles und vermag alles. Er ist der Allmächtige. Wir sind nur seine Geschöpfe. Selbst die größten Nationen sollten in Demut vor ihm zittern. Jede Regierung der Welt ist nur vorübergehend und unterliegt am Ende der Zeit seinem Gericht. Leider haben das nur wenige erkannt und handeln selbstherrlich, weil sie Gott nicht anerkennen. Für ihn aber sind alle Völker „wie ein Nichts, ihre Macht hat vor ihm nicht das geringste Gewicht“.

Wer aus dieser eindeutigen Positionierung den Schluss zieht, für Gott sei der einzelne Mensch noch weniger wert als eine Nation, unterliegt einem großen Missverständnis. Das ist keineswegs der Fall. Gott liebt jeden Menschen und sorgt für ihn. Er hat jeden von uns nach seinem Bild geschaffen und mit einer einzigartigen Würde ausgestattet. Er hat sogar seinen Sohn für uns geopfert, damit wir einen Platz in der Ewigkeit haben. Er hat für jeden von uns einen einzigartigen Plan und eine einzigartige Berufung.

Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!
Jeremia 29,11

Vom Schatten ins Licht

Nahe ist der HERR denen, die ein gebrochenes Herz haben. Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.
Psalm 34,19

Gestern wurde im Nachtcafé des SWR über das Thema „Depressionen“ gesprochen. Einer Schätzung nach, sollen in Deutschland vier Millionen davon betroffen sein. Besonders berührend fand ich die Lebensgeschichte eines jungen Familienvaters, der kurz vor einem erweiterten Suizid stand. Er wollte sein Leben und das seiner Familie beenden, indem er in seinem Auto mit hoher Geschwindigkeit auf ein Hindernis zuraste, was er vorher geplant hatte. Im letzten Moment sah er in den Rückspiegel und hörte die Frage seines jüngsten Sohnes: „Papa, warum fährst du so schnell?“ Und er ließ von seinem Vorhaben ab. Für ihn war das ein Fingerzeig Gottes, und er wurde gläubig. Seither hat er keine Depressionen mehr.

Für mich war das ein beeindruckendes Zeugnis, das allen Mut machen kann, die in großer seelischer Not sind. Der anwesende Psychologe wollte diese Geschichte insofern relativieren, als er davon sprach, dass es in einer Art höheren Dimension eine spirituelle Sphäre gebe, die so etwas ermöglichen könne. Das klang so, als gäbe es noch etwas Höheres als unseren wunderbaren, gnädigen Gott, der jederzeit mit seiner Allmacht in unser Leben eingreifen kann. Für den, der nicht an IHN glauben kann, erscheint das natürlich schwer fassbar. Der von seiner Depression befreite junge Mann lächelte, bedankte sich und empfahl allen, sich in jeglicher Not an den rettenden Gott zu wenden.

Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft. Ja, er ist mein Gott.
Psalm 42,11