Andacht Heute

Ursache und Wirkung

Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
1. Johannes 2,2 (Lutherbibel 2017)

Und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
(Schlachter 2000)

Die Übersetzungen werfen eine Frage auf. Gibt es einen Unterschied zwischen Sühneopfer und Versöhnung? Ja, einen ganz wesentlichen. Die Versöhnung zwischen Gott und Mensch ist das Ergebnis des Sühneopfers von Jesus Christus. Es gibt dafür zwei verschiedene griechische Wörter. Hilasmos steht für Sühneopfer, katallage für Versöhnung. Im Vers des Johannes wird hilasmos verwendet, also eindeutig Sühneopfer. Es kann nur spekuliert werden, weshalb die neue Lutherbibel mit Versöhnung übersetzt. Wahrscheinlich aus der Sorge heraus, es könne für heutige Ohren zu krass klingen, wenn von Sühneopfer gesprochen wird. Dabei ist und bleibt es eine Tatsache, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist. Aus der Liebe Gottes heraus zu uns Menschen, sandte ER seinen Sohn in eine Welt voll Sünder. Aus dem stattgefundenen Sühnetod, konnte erst die Frucht der Versöhnung entstehen. So sind wir denn aufgerufen durch den Apostel Paulus, diese Botschaft der Welt klar zu verkünden:

So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2.Korinther 5,20

Wer sollte sich hier schämen?

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt.
Römer 1,16

Vor wem sollte sich ein Christ schämen, wenn er sich zum Evangelium bekennt? Die meisten Leute kennen es ja gar nicht. Es gibt viele, die es zu kennen meinen, weil sie die Kommentare von Bibelkritikern gelesen haben. Jene Zweifler bezeichnen das Wort Gottes als eine grausame Ansammlung von Märchen und als alleinig von Menschen verfasst. Von ihnen werden auch alle Gläubigen als naive Nachläufer einer religiösen Wahnideologie diffamiert. Die Auswirkungen sehen wir sogar auf den Kanzeln, wenn selbst Prediger sich schämen, das Evangelium in klaren Worten zu verkünden. Sie wollen den Menschen nicht wehtun, reden von göttlicher Liebe, die alles zudeckt und unterstützen jeden darin, weiterleben zu können, ganz wie er will. Dennoch erleben wir gerade trotz – oder gerade wegen – dieser vermeintlichen Schonung der Kirchgänger, dass sich die Gotteshäuser rasant geleert haben. Die Kraft von Gottes Wort muss wieder so verkündet werden, dass Menschen in ihm die Hoffnung auf Errettung erkennen.

Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.
Markus 8,38

Heilig sein

Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott!
3. Mose 19,2

Die Heiligkeit Gottes ist der Maßstab unseres Handelns. In den Büchern Mose gibt neben den 10 Geboten weitere 613 religiöse Regeln, an die sich orthodoxe Juden noch heute halten. Jesus Christus hat uns den Neuen Bund geschenkt, der es uns leichter macht, den Willen Gottes zu erfüllen. Der Fokus wird nicht mehr auf strikte Einhaltung eines Regelkatalogs gelegt, sondern auf gelebte Nachfolge in Gehorsam unserem Erlöser gegenüber. Nach wie vor geht es darum, sündlos und gerecht zu leben. Wir sollten es jedenfalls anstreben, auch wenn dies für Menschen nie vollständig gelingen kann. Wenn wir mithilfe des Heiligen Geistes zunehmend Erkenntnisse durch die Bibel erlangen, werden wir diese auch nach und nach besser in unserer täglichen Lebenspraxis umsetzen können. Unser Verhalten können wir mit der einfachen Frage bewerten, ob es heilig ist, was nichts anderes bedeuten kann, als es zu prüfen, ob es Gott gefällig ist.

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?
1. Korinther 3,16