Andacht Heute

Das wichtigste Gebot

Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand euch Unrecht getan hat. Denn auch Christus hat euch vergeben. Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet. Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, in Frieden miteinander zu leben; ihr gehört ja alle zu dem einen Leib von Christus. Dankt Gott dafür!
Kolosser 3,12-15

Diese Verse zeigen, wie sehr Paulus getragen wurde von der Liebe des HERRN. Da ist von Mitgefühl, von Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld gegenüber dem Nächsten die Rede. Gewiss, der Apostel konnte an anderer Stelle auch in aller Strenge ermahnen. Aber die Grundstimmung liebevoller Anteilnahme ist in all seinen Äußerungen unverkennbar. Wo diese fehlt, gleitet alles Appellieren ab in ein Hervorheben des Werketums, das nicht von der Liebe, sondern von Selbstüberschätzung, nicht von Demut, sondern von Überheblichkeit geleitet ist. Das war die Domäne der Pharisäer, die allen ihre Sündhaftigkeit vorhielten und ihren eigenen Lebenswandel als vorbildhaft herausstellten. Jesus hat sie in allem widerlegt und sie zum Zorn gereizt. Da sie in ihrer Selbstliebe gefangen waren, fehlte es ihnen ganz an der Liebe Gottes. Sie ist es, die uns in allen Dingen leiten soll, wobei das alttestamentarische Gesetzt den notwendigen Rahmen setzt. Denken wir immer daran, was Jesus dem Fragenden geantwortet hat:

»Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?« Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹
Matthäus 22,36-39

Unsere Hoffnung stirbt nie

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Römer 15,13

Es gibt das Sprichwort: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Damit wird ausgedrückt, dass in aller Not noch ein Funken Hoffnung übrigbleibt. Letztlich stirbt sie aber doch mit dem der hofft. Ganz anders verhält es sich mit der christlichen Hoffnung. Wenn wir sehen, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, dann aber nach drei Tagen wieder auferstanden ist, dann wissen wir: Unsere Hoffnung geht über den Tod hinaus. Nicht die Hoffnung stirbt zuletzt, sondern der Tod stirbt am Ende. Dieser muss der Hoffnung weichen. Sie bleibt ewig bestehen und wir haben deshalb allen Grund zur Freude. So wie Jesus auferstanden ist, für immer unsterblich ist und in seiner Liebe für uns da ist, dürfen wir hoffen, dass wir in die Ewigkeit eingehen werden. Allein durch unseren Glauben an IHN.

Er war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, damit euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet seien.
1. Petrus 1,20-21

Verzicht auf Besitz, eine Forderung der Bibel?

Die ganze Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete etwas von seinem Besitz als privates Eigentum. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32

Es ist ein Satz, den auch Atheisten benutzt haben, um etwa die Ideologie des Kommunismus biblisch zu rechtfertigen. In Beethovens 9. Sinfonie heißt es – abgeleitet von Schillers Gedicht – „alle Menschen werden Brüder“. Doch wir kennen alle den Unterschied zwischen einer schönen Utopie und der Realität. Es hat so gut wie nie auf Dauer funktioniert, wenn man zugunsten der Gemeinschaft ganz auf jegliches Privateigentum verzichtet hat. Und es ist auch nicht eine zentrale Forderung der Bibel. Sonst hieße es nicht an anderer Stelle: „Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten!“ (2. Mose 20,17).

Eine schöne Nebenerscheinung im Leben eines Wiedergeborenen ist es allerdings, dass sich sein Verhältnis zum Besitz ändert. Das Geld steht nicht mehr im Mittelpunkt seines Denkens, es knechtet ihn nicht mehr. Wer zum Glauben gekommen ist, muss nicht sofort sein Haus verkaufen und den Erlös unter den Bedürftigen verteilen. Aber es bereitet ihm vielleicht Freude, im Dienst an Jesus sein Heim für einen Hauskreis zur Verfügung zu stellen. Und die Liebe zum HERRN lässt ihn großzügig werden, wenn er damit die eine oder andere Not lindern kann. Das sollte aber in aller Bescheidenheit geschehen und nicht als große Geste daherkommen, um sich Ansehen zu verschaffen. Auch das Gute, das aus uns kommt, stammt nicht von uns, sondern allein von Gott.

So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt.
2. Korinther 9,7