Andacht Heute

Befreiung von der Sünde

Ich danke Christus Jesus, unserem Herrn, der mir die nötige Kraft schenkt, dass er mich überhaupt für vertrauenswürdig hielt und in seinen Dienst genommen hat, obwohl ich ihn doch früher verhöhnt und seine Gemeinde mit grausamer Härte verfolgt habe. Doch er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat.
1. Timotheus 1,12-13

In großer Offenheit spricht Paulus im Brief an den jungen Timotheus seine Vergangenheit als Verfolger der Christen an. Obwohl er ein Sünder war, hat ihn der Herr nicht dafür bestraft, sondern einen bedeutenden Dienst anvertraut. Das gibt jedem von uns Hoffnung, dass auch uns verziehen wird, wenn wir Schuld auf uns geladen haben. Und das hat jeder von uns. Alle sind wir Sünder vor Gott. Es ist ein Irrweg, wenn wir meinen, begangenes Unrecht wieder gut machen zu können, indem wir es vor allen bekennen, Gott aber nicht dabei einbeziehen. So wie wir Deutschen heute mit großem Aufwand versuchen, den übrigen Nationen zu zeigen, wie gut und geläutert wir doch geworden sind durch unser Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Man nimmt dies aber Leuten nicht ab, die sonst jeden, der eine abweichende Meinung hat, öffentlich ausgrenzen und brandmarken. Wir alle müssen erkennen, dass uns allein die Hinwendung zu unserem Erlöser freimachen kann von der Last der Sünde.

Gott selbst, der Gott des Friedens, helfe euch, ein Leben zu führen, das in jeder Hinsicht heilig ist. Er bewahre euch völlig nach Geist, Seele und Leib, damit bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus nichts an euch ist, was Tadel verdient. Der, der euch beruft, ist treu. Er wird euch auch ans Ziel bringen.
1. Thessalonicher 5,23-24

Hunger nach geistiger Nahrung

Ihr seid ja neu geboren worden. Und das verdankt ihr nicht euren Eltern, die euch das irdische Leben schenkten; nein, Gottes lebendiges und ewiges Wort ist der Same, der neues, unvergängliches Leben in euch hervorgebracht hat. Ja, es stimmt: »Die Menschen sind wie das Gras, und ihre Schönheit gleicht den Blumen: Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken. Aber das Wort des Herrn bleibt gültig für immer und ewig.« Und genau dieses Wort ist die rettende Botschaft, die euch verkündet wurde.
1. Petrus 1,23-25

Ein einzelnes Wort aus der Bibel lässt sich am besten aus dem Zusammenhang erschließen. So ist auch bei den heutigen Versen gut erkennbar, welch tiefe Wahrheit dahintersteht. Die geistige Wiedergeburt ist eine für alle sichtbare Erneuerung, die einzig von Gott kommt. Wie bei der körperlichen Geburt können Menschen als Helfer aufgefasst werden. Sie sind aber nicht die eigentliche Ursache. Was sie hervorbringen können, ist begrenzt und endlich. Die Worte des HERRN sind dagegen ewig gültig. Sie lösen Durst nach geistiger Nahrung aus, so wie ihn ein gesunder Säugling nach der Muttermilch zeigt. Seelsorger und einfache Gläubige können Menschen neugierig machen, selbst im Wort Gottes zu lesen und dabei zur erlösenden Erkenntnis zu kommen. Erst durch die geistige Wiedergeburt entfaltet der Heilige Geist die volle Wirksamkeit. Dann ist es nicht mehr nötig, ständig gefragt zu werden, wie weit man in seinem Bibelstudium gekommen sei. Wer diese geistige Nahrung in seinem vollen Gehalt genießen durfte, dem ist sie so wertvoll geworden, dass er sie an keinem Tag mehr missen will.

Wie ein neugeborenes Kind nach Milch schreit, so sollt ihr nach der unverfälschten Lehre unseres Glaubens verlangen. Dann werdet ihr im Glauben wachsen und das Ziel, eure endgültige Rettung, erreichen.
1. Petrus 2,1

Nochmals zum Missionsbefehl

Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Matthäus 28,18-20

Heute geht es in der Losung um den Missionsbefehl. Erst am 9.4.2023 habe ich eine Andacht zu diesen bekannten Bibelversen geschrieben. Darin habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass die hier wiedergegebene Übersetzung der Lutherbibel 2017 eine für den Zeitgeschmack typische weichgespülte Version des Missionsbefehls Jesu darstellt. „Lehret alle Völker“ ist nun mal um einiges schwächer als „macht alle Völker zu meinen Jüngern“. Im Kommentar der Elberfelder Studienbibel wird dazu bemerkt: „Matheteuo muss von matheo unterschieden werden, welches sich nicht im Neuen Testament findet und nicht einfach lernen, sondern auch seinem Lehrer anhängen und sein Nachfolger werden in Lehre und Leben. Darum genügt es nicht, dieses Wort mit lernen bzw. gelehrt werden zu übersetzen, sondern es muss zum Jünger machen bzw. gemacht werden heißen entsprechend dem Sinn von mathetes.“ Der evangelische Pfarrer Jochen Teuffel hat darauf hingewiesen, dass Jünger-Sein in den Evangelien eine „hingabevolle Gemeinschaft, die sich ganz auf Jesu Weisung und Lebensweg einlässt.“ Der Aufruf zum „Jünger-Machen“ ist in seinen Augen der Ruf in eine verbindliche Nachfolge. Wird dagegen der Begriff „Jünger“ gestrichen, wo werde damit „gewollt oder ungewollt einem individualistischen religiösen Bewusstsein das Wort geredet“.

Die Bibelstelle nochmal in der Übersetzung der Neuen Genfer Übersetzung:

Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.