Andacht Heute

Der Ton macht die Musik

Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn.
Sprüche 15,1

Sich Gedanken zu machen, wie man seine Kommunikation verbessern kann, ist sicher nicht verkehrt. Es liegt oft nur an der Ausdrucksweise, wenn der andere plötzlich gereizt antwortet. Niemand kann vermeiden, dass er in ein Fettnäpfchen tritt, wenn es ihm unbekannt ist, und er ausgerechnet den wunden Punkt eines Gesprächspartners trifft. Es geht eher um Formulierungen, die unglücklich gewählt werden und für die Kommunikation nicht förderlich sind. Leider fällt es einem selbst nicht auf, wenn man häufig „Du musst“ oder „Ja, aber“ im Gespräch benutzt. Besser wäre es, wenn man stattdessen sagt: „Du kannst“ und „Ja“ (ohne aber).

Wenn Christen meinen, aufgrund des eigenen Bibelverständnisses ein Fehlverhalten beim anderen entdeckt zu haben, so können sie dies ansprechen. Allerdings sollten sie es auf eine Weise tun, die ihn nicht zum Zorn reizt. Man muss ihm nicht gleich die selbst entdeckte Wahrheit entgegenschleudern. Besser ist es, wenn man dem Gesprächspartner den eigenen Standpunkt in zurückhaltender Form näherbringt, um im besten Falle zu erreichen, dass er selber auf eine gottgefällige Lösung kommt.

Christen sind keine Stoiker

Freut euch, was auch immer geschieht! Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen! Dankt Gott in jeder Lage! Das ist es, was er von euch will und was er euch durch Jesus Christus möglich gemacht hat.
1. Thessalonicher 16-18

Die aus dem Griechischen kommenden Philosophen der Stoiker propagierten als Ideal einen Menschen, der in allen Lebenslagen ruhig und gelassen bleibt. Es ging darum zu lernen, mit allen positiven und negativen Emotionen selbstbestimmt umgehen zu können. Auf den ersten Blick erscheinen die Verse von oben nicht sehr weit entfernt zu sein von dieser Philosophie. Sieht man aber genauer hin, dann fallen doch erhebliche Unterschiede auf. Bei den Stoikern steht der Mensch im Mittelpunkt. Bei den Christen ist es Gott allein. Ein Stoiker verlässt sich auf den eigenen Verstand, ein Christ ganz auf Gott. Statt sich lebenslang um Selbstformung, um Affektkontrolle und Freiheit von Leidenschaften zu bemühen, um allen Herausforderungen des Schicksals standzuhalten, halten sich Christen an Gott und vertrauen IHM voll und ganz. Sie wissen, im Gegensatz zu allen, die sich selbst verehren, sehr genau, wem sie alles zu verdanken haben und beten in jeder Lebenslage.

Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3,17

Miteinander verbunden sein

Es gibt über euch so viel Gutes zu berichten: Als Menschen, die mit Christus verbunden sind, ermutigt ihr euch gegenseitig und seid zu liebevollem Trost bereit. Man spürt bei euch etwas von der Gemeinschaft, die der Geist Gottes bewirkt, und herzliche, mitfühlende Liebe verbindet euch. Darüber freue ich mich sehr. Vollkommen aber ist meine Freude, wenn ihr euch ganz einig seid, in der einen Liebe miteinander verbunden bleibt und fest zusammenhaltet.
Philipper 2,1

Aus der Gefangenschaft schrieb der Apostel Paulus diesen Brief an die Philipper, in dem er seiner Freude Ausdruck gab, wie sich das begonnene Werk bei ihnen entwickelt hat. In Liebe waren sie mit Christus und mit ihren Glaubensgeschwistern verbunden. Christen sollten einmütig sein. Ich habe dazu eine Andacht geschrieben, die man zu diesem Thema nachlesen kann. Das griechische Wort dafür sympsychos wird im Deutschen am besten mit „ein Herz und eine Seele sein“ wiedergegeben. Wie wir wissen, ist das nicht immer leicht umzusetzen. Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es auch Ärger gibt zwischen Christen. In der Apostelgeschichte kam es zu einem heftigen Disput zwischen Paulus und Barnabas über die Frage, ob man Markus auf die zweite Reise mitnehmen sollte. Die Wege trennten sich, aber das Ziel, das beide verfolgten, blieb das gleiche. Es wird immer Anfechtungen geben in christlichen Gemeinschaften. Entscheidend ist es, nicht in Rechthaberei zu verharren, sondern sich in Liebe zu versöhnen. So wie es auch bei Paulus, Barnabas und Markus geschehen ist. Auf verschiedenen Wegen waren sie, im gegenseitigen Respekt verbunden, treue Diener in der Verbreitung des Evangeliums.