Andacht Heute

Wir sollten immer dankbar sein

HERR, mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe, und du hast mich geheilt. Ich war schon mehr tot als lebendig, doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen und mir das Leben neu geschenkt.
Psalm 30,3-4

David hatte Anlass, zu Gott zu schreien. Es war eine schwere Krankheit, vielleicht eine Infektion, die ihn heimgesucht hatte. Er konnte sie überwinden, weil er Gott um Hilfe rief. Lebensbedrohliches kann auch auf uns zukommen. Nicht allzu lange ist es her, da hat Corona unser Leben bedroht. Sehr schnell sind wir inzwischen wieder in den Normalzustand übergegangen. Vergessen die Angst, auch die alltäglichen Bilder mit den maskengeschützten Passanten auf den Straßen. Vergessen auch unsere Stoßgebete zum Himmel. Nicht so bei David, der wusste, wer ihm geholfen hat und zutiefst dankbar dafür war. Heute wird von damaliger Impfhysterie gesprochen und wie viele daran verdient hätten. Allzu leicht wird vergessen, wie gefährdet unsere Existenz ist. Heute kann es uns noch gut gehen, morgen schon könnte eine lebensbedrohende Krankheit alles infrage stellen. Da wäre es mehr als vernünftig, Gott dafür zu danken, dass er uns so häufig schon aus tiefster Not befreit hat, und dass er uns heute bewahrt vor dem, was gerade einem Bekannten widerfahren ist, der lange weitgehend gesund war, und nun plötzlich schwer erkrankt ist. Wem es gut geht, der nimmt das als selbstverständlich hin. Wehe, wenn dann etwas eintritt, mit dem er nicht gerechnet hat. Gewiss, wir sollten die unbeschwerten Tage genießen, aber uns auch bewusst sein, dass sie ein Geschenk sind. Und wir sollten nicht erst zu beten beginnen, wenn wir in Not sind.

Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,16

Nach vorne schauen

Denkt nicht an das Frühere, und auf das Vergangene achtet nicht! Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.
Jesaja 18,19

Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Dieses ist zwar von allen Samenkörnern das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Matthäus 13,31-32

Das ist mal wieder so ein in Worte gefasster Impuls, gerade richtig zum Tagesbeginn. Wenn man sich noch eine Weile im Bett gewälzt hat und sich so mancher Gedanke aus Tagen zuvor aufgedrängt hat, dann tut es gut, nach dem Frühstück etwas Belebendes zu lesen, das die Dunkelheit der Nacht endgültig verscheucht. Ein neuer Tag beginnt, die Bibel ermahnt uns, jetzt nach vorne zu schauen und offen zu sein, was Gott vor uns da alles sprossen lässt. Auch an einem Wintertag tut sich etwas in der Natur.

Ich habe neue Lust bekommen, in Gottes Wort zu lesen. Auch der zweite Vers fordert uns auf, genauer hinzusehen, auf das was um uns wächst. Es Gott aber nicht allein darum, dass wir die von ihm großartig geschaffene Natur bewundern sollen. Natürlich ist auch hier vor allem das geistige Wachstum gemeint, unseres und das von den Menschen, mit denen wir es zu tun haben. Wir dürfen säen, auch in Wüstengegenden, wo alles hoffnungslos aussieht. Gerade in heutiger Zeit hat man den Eindruck, jeder denkt nur noch daran, dass es ihm gut gehen solle. Neben Geldverdienen, Konsumieren und Vergnügungen scheint kein Platz mehr zu sein für Gedanken an das Himmelreich. Doch Gott sagt uns: „Ich wirke Neues!“. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er es wachsen lässt. Also: Sehen und säen wir weiter!

Die einfache Bildung des Herzens

Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und das viele Lernen macht den ganzen Körper müde. Zu guter Letzt lasst uns hören, welche Schlussfolgerung sich aus all dem ergibt: Begegne Gott mit Ehrfurcht und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen. Denn Gott wird Gericht halten über alles, was wir tun – sei es gut oder böse –, auch wenn es jetzt noch verborgen ist.
Prediger 12-14

Diese ernste Mahnung steht am Ende des Buches Prediger, das von König Salomo verfasst wurde. Es stellt gerade in den einleitenden Kapiteln eine Abrechnung mit den Anstrengungen des menschlichen Geistes dar. Im Kapitel 2 steht in Vers die ernüchternde Erkenntnis am Ende eines Lebens:

Doch dann dachte ich nach über das, was ich erreicht hatte, und wie hart ich dafür arbeiten musste, und ich erkannte: Alles war letztendlich vergebens – als hätte ich versucht, den Wind einzufangen! Es gibt auf dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.
Prediger 2,11

Auch bei einem Menschen, der zeitlebens nach Weisheit gestrebt hat, steht am Ende der Tod. War das all die Mühe wert? Auch unsere größten Dichter und Denker müssen abtreten. Sicher, sie hinterlassen ein Werk, das auch nach ihrem Tod noch ihre Bedeutung hat. Dennoch ist es für den Prediger nur „ein Haschen nach Wind“. Nichts hat Bestand, was sich der Mensch sich im Lauf eines Lebens aufgebaut hat. Ein pessimistischer Gedanke, wäre da nicht am Ende die einfache Empfehlung, Ehrfurcht vor Gott zu haben und sich an das zu halten, was er von uns will, weil wir einmal vor seinem Gericht stehen werden. Wir können noch so viele Bücher im Regal haben, darin lesen, sogar schreiben – wenn sich in unserem Herzen nichts tut, dann haben wir nur unseren Verstand beschäftigt. Das sagt uns einer der weisesten Menschen, die je gelebt haben und wir tun gut daran, bei aller Freude an Erkenntnissen, die wir durch intensives Bibelstudium uns erwerben, nicht zu vergessen, dass es bei aller Fülle des erworbenen Wissens auf einfache Herzensbildung ankommt.