Andacht Heute

Dieser Wunsch ist schon erfüllt

Deshalb können wir auch voller Zuversicht sein, dass Gott uns hört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht. Und wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten, können wir auch sicher sein, dass er uns das Erbetene gibt – so, als hätten wir es schon erhalten.
1. Johannes 5,14-15

Die Elberfelder und die Schlachter 2000 übersetzen hier: „…so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.“ Das klingt ein wenig anders als bei der NeÜ (Neue evangelistische Übersetzung) im obigen Beispiel. Etwas schon zu haben oder etwas später zu bekommen, dies scheint uns, nicht das Gleiche zu sein. Die Unterschiede in den Übersetzungen zwingen uns zum Nachdenken über unsere Wünsche. Es gibt nämlich zwei Arten menschlicher Bitten. Da sind die rein auf unsere irdische Existenz bezogenen und die anderen, die auf eine Ewigkeit im Himmel gerichtet sind. Wenn wir nur dafür beten, dass es uns in dieser Welt gut gehen soll, können wir nicht sicher sein, dass dies auch immer dem Willen Gottes entspricht. Da ist es durchaus möglich, dass uns dieser Wunsch verwehrt wird. So wie es einem Kind ergeht, das vor jeder Eisdiele seinen Vater anbettelt, seinem Wunsch nach dieser Köstlichkeit nachzukommen und ihm dies auch mal verwehrt wird. Der Erwachsene weiß, dass zuviel Eis seinem Sprössling nicht guttun würde. So müssen auch wir akzeptieren, dass unsere Wünsche nach mehr Glück im Leben nicht immer erhört werden. Anders verhält es sich mit unserer Sehnsucht nach dem ewigen Leben. Wer hier ganz auf Gott vertraut, der hält schon jetzt die feste Zusage von IHM in Händen, auf die er sich felsenfest verlassen kann. Deshalb bedeuten die erwähnten Übersetzungen des Johannesverses beide das Gleiche, auch wenn sie zunächst verschieden wirken. Auf die Ewigkeit ausgerichtet macht es keinen Unterschied, ob „wir sicher sind, dass er uns das Erbetene gibt – so als hätten wir es schon erhalten“ oder „ob wir wissen, dass wir das Erbetene [bereits] haben“.

Mit dem Herzen verstehen

Philippus lief hin und hörte den Mann halblaut aus Jesaja lesen. Er fragte: „Verstehst du denn, was du liest?“
Apostelgeschichte 8,30

Über die Geschichte mit dem Kämmerer habe ich schon mal eine Andacht geschrieben und darauf hingewiesen, dass es für einen Anfänger im Bibellesen notwendig ist, Hilfe und Anleitung von einem Erfahrenen zu bekommen. Wir haben einen Verstand geschenkt bekommen, aber erst durch den Heiligen Geist wird er geführt. Unabdingbar ist zunächst die Erkenntnis zu erwerben, dass wir Jesus Christus richtig einschätzen. Das ganze Alte Testament führt auf IHN zu, und das Neue Testament ist erfüllt von seiner Menschwerdung, von seinem Tod und seiner Auferstehung. Dies müssen wir mit unserem Herzen glauben und wenn notwendig bekennen. Auch ohne höhere Bildung kann man mehr Ahnung von der Bibel haben als ein ungläubiger Theologe. Wahre Erkenntnis hat nur einer, der nicht nur im Wort Gottes liest, sondern auch gehorsam danach handelt. Der Kämmerer ließ sich, nachdem ihm Philippus die Bibel erklärt hatte, sogleich taufen und im Wissen um seine Errettung reiste er mit frohem Herzen weiter.

Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges.
Apostelgeschichte 8,39

Gott oder Mammon

Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen!
Matthäus 6,19-20

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Matthäus 6,24

Jesus gebraucht diese starken Worte in der Bergpredigt. Aus ihnen geht klar hervor, dass wir uns nicht an irdische Dinge hängen sollen. Es geht nicht darum, allem Besitz zu entsagen und ein Leben in Armut zu führen. Jesus will aber nicht, dass wir dem Mammon dienen. Das Wort aus dem Aramäischen bedeutet „Vermögen“, „Besitz“. Es wird ausschließlich in negativer Bedeutung verwendet, als personifizierte böse Macht, die jeden zum Sklaven macht, der sich ihr unterwirft. Wir müssen uns entscheiden, ob uns Geldliebe so wichtig geworden ist, dass wir darüber vergessen, Gott zu verehren und zu dienen. Pastor Andreas Mertin von der Arche in Hamburg (arche-gemeinde.de) hat das so beschrieben:
„Wenn wir einmal für eine Woche in einem Hotelzimmer wohnen müssten, würden wir niemals Investitionen für die Verschönerung dieses Zimmers tätigen, denn es ist nicht unser Zuhause. Es wäre doch dumm, seine Kraft und sein Geld für etwas Vorübergehendes zu verschwenden. Unser Leben auf dieser Erde gleicht einem kurzen Aufenthalt in einem Hotelzimmer. Jesus ermahnt uns, an die Ewigkeit zu denken. Was sind die paar Sekunden hier auf der Erde im Vergleich zur Ewigkeit? Wenn wir über Ewigkeit nachdenken, dann heißt das nicht, dass wir unser Leben hier und jetzt nicht genießen und es uns schön machen dürfen, aber die Prioritäten und unsere Ausrichtung sollen stimmen, denn unser Ziel, unsere Heimat ist doch der Himmel.“