Andacht Heute

Du bist wichtig

So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so ist es auch bei Christus: Sein Leib, die Gemeinde, besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib.
1. Korinther 12,12

Zu seinem Bedauern traf Paulus auf seinen Missionsreisen keineswegs nur auf Gemeinden, in denen absolute Harmonie geherrscht hat. Nicht überall war die von Jesus geforderte Liebe zum Mitmenschen zu spüren. Überheblichkeit, Machtstreben, Geringschätzung und Besserwisserei gab es auch hier in den christlichen Gruppierungen zu beobachten. Deshalb verwendete er in diesem Brief das Bild vom Körper des Menschen, um hervorzuheben, wie wichtig die Einheit unter den Christen ist, und um zu demonstrieren, wie jedes einzelne Glied seinen Beitrag für einen funktionierenden Leib leistet.

Da ich mich derzeit bei meinen Zeichenübungen mit dem menschlichen Körper beschäftige, war es notwendig, mich mit Anatomie zu befassen. Da gibt es das Knochenskelett, das uns den nötigen Halt gibt. In ihm verteilen sich die lebenswichtigen Organe und das Blutgefäßsystem. Die vielen Muskeln und Sehnen ermöglichen uns die Bewegungen. Man muss kein Arzt sein, es genügen Grundkenntnisse in der Anatomie, um einen Menschen in charakteristischen Haltungen darstellen zu können. Allerdings, wer sich näher mit dessen Darstellung beschäftigt, erhält gleichzeitig einen großartigen Eindruck vom „Wunderwerk Mensch“. Die Muskulatur ist nur ein Teilgebiet. Aber auch da sieht man, dass jeder einzelne Muskel eine wichtige Funktion hat, die der Körper benötigt, um eine Bewegung ausführen zu können.

Es war also auch nicht abwegig, wenn Paulus den menschlichen Körper als Beispiel der weltweiten Gemeinde verwendet hat. So wie der kleinste Muskel eine Funktion hat, so ist auch ein scheinbar unbedeutender Christ ein wichtiges Glied der weltweiten Gemeinde. Frage auch du dich, wie du für Jesus tätig sein kannst!

Anbetung nach inneren Kämpfen

Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke – ja, du bist alles, was ich brauche! Eines ist sicher: Wer dich ablehnt, wird zugrunde gehen; du vernichtest jeden, der dir die Treue bricht. Ich aber darf dir immer nahe sein, das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, HERR, mein Gott; von deinen großen Taten will ich allen erzählen.
Psalm 73,26-28

Der Psalm Asaphs, dem Gesangsmeister Davids, ist eine Erzählung eines Gläubigen, der über innere Kämpfe und Anfechtungen zur Anbetung Gottes gekommen ist. Er setzt sich auseinander mit dem alten Thema, dass es in der Welt den Gottlosen oft besser geht als denen, die den HERRN fürchten. Asaph bekennt freimütig, dass er dazu auch böse Gedanken voll mit Neid hatte. Er hat aber erkannt, dass denen, die hier auf Erden meinen, besser ohne Gott zu leben und nur ihren selbstsüchtigen Zielen nachgehen, am Ende ein furchtbares Schicksal warten wird. In den obigen Schlussverse hat der Psalmist all seine Zweifel überwunden und ist über den Maßen froh, dass er Gott, dem Quell alles Guten, nahe sein darf. Es ist ihm jetzt eine große Freude, von Gott und seinen Wundern zu erzählen. Im Neuen Testament findet sich eine ähnliche Stelle:

Es ist derselbe Geist, der auch den Beter in der Heiligen Schrift erfüllte, als er sagte: »Ich vertraute auf Gott, deshalb redete ich!« Weil wir also an Jesus Christus glauben, müssen wir von ihm reden.
2. Korinther 4,13

Die Schule Gottes

HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Pfade! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich allezeit.
Psalm 25,4-5

Dieser Psalm Davids ist meisterhaft im Aufbau und in der literarischen Umsetzung. Er wechselt zwischen betrachtenden Gedanken und Gebet. Den Sünden seiner Jugend schenkt er Beachtung, und er hat auch die Zukunft im Blick. Er ist klug und weiß, dass es nichts nützt, eigene Wege zu gehen, sondern immer darauf zu achten, was der Wille Gottes ist. Wir sind alle schwache Geschöpfe, die Hilfe von oben benötigen, und das jeden Tag. Wenn wir uns ganz der Führung des Allerhöchsten anvertrauen, können wir den Lebensweg meistern.

Da ist es für uns auch besser, wenn wir nach altbewährten Pfaden der göttlichen Erkenntnis fragen, als uns auf immer neue theologische Sonderwege zu begeben, die uns in die Irre führen können. Es ist nicht verkehrt, wenn man sich eigene Gedanken zum Wort Gottes macht. Wir sollten diese aber prüfen, ob sie vereinbar sind mit den grundsätzlichen Wahrheiten der Bibel. Betrachten wir uns als Schüler in Gottes Schule, die vom Heiligen Geist geleitet wird. Es gibt für uns täglich etwas Neues aus der Bibel zu lernen. Schon morgens, wenn wir unser Lehrbuch aufschlagen, sind wir gespannt auf den heutigen Stoff, der uns neue Erkenntnisse ermöglicht. Dies hilft uns auch beim Ausharren im Glauben. Unsere Hoffnung und unser Vertrauen werden gestärkt. Wir wissen, dass wir nicht vergeblich auf das von Gott Versprochene warten werden.