Er aber sprach: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Lukas 11,28
Es gibt Aussagen moderner Theologen, die abstreiten, dass die Bibel Gottes Wort sei. Sie sei lediglich eine Sammlung persönlicher Erfahrungen mit der Offenbarung Gottes. Daraus leiten sie auch das Recht ab, mit diesen, wie sie sagen, „rein menschlichen Zeugnissen“ historisch-kritisch umzugehen und sie im Streitfall dem jeweiligen Zeitgeist anzupassen. Alle, die sich auf die rein göttliche Urheberschaft der Bibel berufen, werden von diesen Theologen gerne als „christliche Fundamentalisten“ bezeichnet. Dass man sich mit dieser scheinbar liberalen Auffassung von allen Grundlagen des Glaubens entfernt hat, wird als gegeben hingenommen. Es geht hier nicht mehr darum, vom Standpunkt Gottes als alleinigem Maßstab auszugehen, sondern vom eigenen Standpunkt. Dagegen steht auch Luthers Aussage, dass die Heilsbotschaft durch die Bibel hinreichend vermittelt wird und keiner Ergänzung bedarf, also „sola scriptura“, „allein (durch) die Schrift“. Er sagte: „Ich will mich nicht rühmen, dass ich gelehrter sei als alle, sondern ich will, dass die Schrift allein herrsche; ich will nicht, dass sie durch meinen Geist oder durch den Geist eines anderen ausgelegt wird, sondern dass sie aus sich selbst und aus ihrem eigenen Geist verstanden wird.“