Alle werden euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet.
Matthäus 10,22
Wenn man mit Menschen spricht, die dem Glauben fernstehen, wäre es völlig falsch, ihnen ein Leben mit Gott zu versprechen, in dem kein Leid mehr auf sie zukommen würde. Auch nach der Bekehrung gibt es Krankheit, seelische Verwundungen oder den Tod von Angehörigen zu ertragen. Christen werden davon nicht verschont. Es kann sogar sein, dass ihnen mehr Hass entgegenkommt als denen, die sich als Agnostiker oder Atheisten bezeichnen (siehe: heutiger Vers). Man wird als Christ nicht auf der Stelle glücklicher als die Menschen seiner Umgebung.
Aber was bezeichnen wir schon mit Glück? Da gehen die Meinungen weit auseinander, wenn wir diese Frage stellen. Viele werden sagen, dass es eine Empfindung ist, die uns überkommt, wenn wir uns gesund fühlen, ein sicheres Auskommen haben, erfreuliche Kontakte haben, in einem Umfeld leben, das uns Anerkennung verschafft und wir einen wie immer gearteten Sinn im Leben gefunden haben. Aber haben wir es nicht schon öfter erlebt, dass einer, der unter keiner ernsthaften Krankheit zu leiden hat, wohlhabend ist, eine Familie hat und in etlichen Vereinen tätig ist, trotz allem nicht glücklich ist? Es mag die Angst vor Verlust sein; die Sorgen könnten aber auch durch das Fehlen einer echten Sinnhaftigkeit des Daseins entstanden sein. Der Logotherapeut Viktor E. Frankl hatte betont, dass es keinen Unterschied machen würde, wie dieser Sinn geartet ist, Hauptsache man würde irgendeinen finden. Ich bin nicht dieser Meinung. Einen Sinn im Leben finden ist sicher wichtig, aber es kommt sehr darauf an, dass man den richtigen findet. Es macht einen entscheidenden Unterschied aus, ob ich trügerischen Götzen nachlaufe, die mich kurzfristig meine Verlorenheit in dieser Welt vergessen machen oder ob ich mich für den allmächtigen Gott entscheide, der mir zwar kein Leben ohne Schmerz und Leid hier auf Erden verspricht, aber ewiges Leben nach meinem Tod.
Ich bin überzeugt: Was wir in der gegenwärtigen Zeit noch leiden müssen, fällt überhaupt nicht ins Gewicht im Vergleich mit der Herrlichkeit, die Gott uns zugedacht hat und die er in der Zukunft offenbar machen wird.
Römer 8,18