Wenn ich aber die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne, können wir uns nicht verständigen.
1. Korinther 14,11
Wenn wir mit Menschen sprechen, die uns klar zu verstehen geben, dass sie an keinen Gott glauben können, sollten wir daran denken, dass es ganz andere Vorstellungen von IHM geben kann. Christen glauben an einen einzigen, absoluten Gott. ER ist nicht materiell zu denken, ER ist an allen Orten zu gleicher Zeit, ist ewig, d. h. über der Zeit stehend. Zudem ist ER die Ursache von allem, allmächtig und allwissend. ER ist Maßstab für Gut und Böse. ER ist persönlich, d. h. ER möchte eine Beziehung zu jedem einzelen von uns eingehen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass diejenigen, die Gott ablehnen, eine davon völlig abweichende Vorstellung haben. Entweder sie haben aufgrund ihres Werdegangs noch niemand getroffen, der ihnen die geschilderten Wesensmerkmale Gottes erklärt hat, oder sie haben davon gehört, das Ganze aber nicht im Mindesten begriffen und es deshalb ablehnen, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Auch wenn wir im Gespräch mit ihnen das Wort „Gott“ benutzen, dann sind es ganz abweichende Bedeutungen, die wir damit verbinden. Wir hören dann verständnislose Sätze wie: „Ja, glaub du nur an deinen Gott. Ich kann damit nichts anfangen.“ Wir können dann so viel von unserer Beziehung zu Gott erzählen wie wir wollen. Den Gesprächspartner wird das nicht erreichen, weil er eine andere Vorstellung von IHM hat. Diese kann geprägt sein von Atheismus (es gibt keinen Gott), Agnostizismus (Zweifel an seiner Existenz, könnte sein, ist aber nicht sicher) oder Esoterik (das Göttliche ist unpersönlich, steckt in allem). Oft sind es Vorstellungen, die aus verschiedenen Quellen erwachsen sind, vielfach nebulos und schwer definierbar. Es hat fast den Anschein, als würden wir uns in verschiedenen Sprachen unterhalten oder Begriffe verwenden, denen wir gegensätzliche Bedeutungen zumessen.
Wie gesagt, auf Unverständnis trifft man sehr häufig, wenn man sich über Gott unterhalten will. Während ich das hier schreibe, entsteht in mir der Wunsch, mich in den nächsten Andachten damit zu beschäftigen, wie man dieser Verständnislosigkeit begegnen könnte.