Meine Freunde! Lasst uns einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott. Wer liebt, ist ein Kind Gottes und kennt Gott.
1. Johannes 4,7
Alles beginnt mit dem Zuhören. Bevor wir dem Anderen Ratschläge geben können, müssen wir echtes Interesse und Mitgefühl für ihn haben. Es geht um aktives Zuhören, d. h. wir möchten verstehen, was uns der Gesprächspartner mitteilen will, auch und gerade das, was nicht ausgesprochen wird. Wir wollen seine Bedürfnisse und Fragen erkennen, die hinter dem stehen, was er sagt. Dafür ist es notwendig, dass wir uns ihm zuwenden, also ganz mit Oberkörper und Kopf und mit ihm Blickkontakt halten. Wer hat es nicht schon erlebt, dass er es mit Gesprächspartnern zu tun hat, die ihn keines Blickes würdigen, nur darauf warten, dass sie mit ihren Geschichten bei unseren Worten einhaken können und sich dann nicht mehr unterbrechen lassen. Wir empfinden so ein Verhalten wenig einfühlsam, sogar lieblos und fühlen uns degradiert zu reinen Stichwortgebern.
Wir sollten also immer freundlich und höflich bleiben in der Kommunikation. Auch wenn der Gegenüber Meinungen und Überzeugungen äußert, mit denen wir nicht einverstanden sind. Wir sollten sie respektieren und daran denken, dass auch Äußerungen von uns kritisch gesehen werden können. Es wäre ein schlechter Einstieg für ein Gespräch, bei dem es um die Weitergabe der Frohen Botschaft geht, wenn wir uns gleich am Anfang in Streitfragen verhaken. Hier sind Geduld und Besonnenheit angesagt. Wobei wir diese Tugenden nicht aus rein taktischen Gründen einsetzen sollten, sondern aus der Liebe heraus, die wir allein von Gott als Geschenk erhalten. Sie weiterzugeben macht Freude, und wir werden sehen, diese Freude ist ansteckend und geht auf den anderen über. Ich merke, wie sich bei mir hier beim Schreiben die Lust nach tiefgreifenden Gesprächen entwickelt. Schön, so sollte es auch sein.