Lass dich nicht auf törichte und nutzlose Auseinandersetzungen ein. Du weißt ja, dass sie nur zu Streit führen.
2. Timotheus 2,23
Wir hatten gestern Besuch, und ich wurde schnell verstrickt in eine politische Diskussion mit einem jungen Mann, einem Christen, wie er sagt. Es hatte meinen Ärger hervorgerufen, wie er in rigoroser Weise mich ständig unterbrochen hat und mit suggestiven Fragen bedrängen wollte. Diskussionen dieser Art sind fast immer fruchtlos, dennoch kann man in sie geraten, weil man nicht jeden Satz kommentarlos stehen lassen will. Allerdings geht es dann oft ganz schnell und man befindet sich in einer nutzlosen Diskussion. Aber dies ist oft die dahinterstehende Absicht: Den anderen provozieren, ihn als lächerlich hinstellen und sich über dessen Ärger amüsieren.
Der Apostel Paulus empfahl seinem jungen Schüler Timotheus:
Wer Gott dienen will, soll sich nicht herumstreiten, sondern allen Menschen freundlich begegnen, andere geduldig im Glauben unterweisen und bereit sein, auch Böses zu ertragen.
2. Timotheus 2,24
Es ist nicht zu übersehen, dass Paulus dies auf Streitigkeiten in Glaubensthemen bezogen hat. In Hinblick auf das große Ziel, sich um das Seelenheil des anderen zu kümmern, empfiehlt er, sich nicht in nutzlose Auseinandersetzungen zu verstricken, sondern geduldig und freundlich auf Angriffe zu reagieren. Dies gilt noch heute ohne Wenn und Aber. Doch wie weit kann dieser Sanftmut auch auf gesellschaftliche Auseinandersetzungen übertragen werden? Soll man in Milde zusehen, wie ganze Bevölkerungsgruppen herabgesetzt und diffamiert werden? Ich glaube nicht, dass dies von Paulus so gemeint war. Man darf und soll als Christ seine Meinung klar und besonnen äußern, wenn dies notwendig ist. Wie gut, dass wir den HERRN immer und jederzeit um die richtigen Worte bitten dürfen.