Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der HERR prüft seine Beweggründe.
Sprüche 16,2
Menschen haben im Laufe ihres Lebens immer neue Methoden entwickelt, die eigenen Taten vor sich und anderen zu rechtfertigen. Dabei gehen sie nicht immer zimperlich vor. Da werden auch eindeutige Angriffe auf andere in Form von Mobbing und Ausgrenzung als notwendiges Vorgehen für hehre Ziele umgedeutet. Man gehöre ja zu den Guten und wolle das Gute. Deshalb müsse man sich denen in den Weg stellen, die nicht so denken. Diese werden mit Begriffen belegt wie „Ewiggestrige“ und „Feinde der Demokratie“ und damit freigegeben zur Bekämpfung. Doch ist dieses Gute, dem man sich demonstrativ verpflichtet fühlt, wirklich so gut, wie man meint? Hat es Bestand im Lauf der historischen Entwicklung oder ist es nur Ausdruck des Zeitgeists? Wer nimmt heute noch einen Spruch in den Mund wie „Macht kaputt, was euch kaputt macht“? Das ist scheinbar Schnee von gestern. Aber heute wird es nur anders formuliert. Die dahinterstehende Motivation, zukünftige Taten im Vorhinein zu rechtfertigen, ist nach wie vor vorhanden.
Als Christen wissen wir, dass wir Gott nichts vormachen können. ER kennt unsere geheimsten Gedanken und lässt es uns nicht durchgehen, wenn wir durch kluge Reden unsere wahren Beweggründe verdecken wollen. Im Märchen tut dies der Wolf, indem er Kreide frisst. Wer so tut, als wäre der Mensch von seinem Wesen her gut, der wiegt alle in falscher Sicherheit, damit sie sich nicht drängenden Fragen stellen müssen, z. B. was einmal sein wird, wenn wir die Bühne dieser Welt verlassen müssen. Christen wissen, dass das Endgericht Gottes auf uns wartet, dem sich keiner entziehen kann. Hier ist dann sogar das Wort berechtigt, das der Präsident dieses Landes kürzlich auf Herrenchiemsee in forscher Art gegen Andersdenkende in den Mund genommen hat, als er davon sprach, „dass sich einmal keiner auf mildernde Umstände berufen kann“.