Gnadenzeit

Nun frage ich: „Sind sie etwa gestrauchelt, um nie wieder aufzustehen?“ Auf keinen Fall! Vielmehr hat ihr Fehltritt den anderen Völkern die Rettung gebracht, um die Juden wiederum eifersüchtig zu machen. Wenn nun schon die Welt durch ihren Fehltritt reich gemacht wurde und ihr Verlust für die anderen Völker einen großen Gewinn brachte, was wird es dann erst sein, wenn Israel in voller Zahl umkehrt?
Römer 11,11-12

Nachdem Gott dem Volk Israel den „Geist der Betäubung“ über sie ergehen hat lassen, hat er es verstockt. Dies hatte wiederum zur Folge, dass dies zum Segen für die übrigen Völker werden konnte, die diese Verhärtung der Herzen erleben konnten. Paulus ist davon überzeugt, dass die Juden diese positiven Veränderungen bei anderen Völkern erkennen können, und indem sie es diesen gleichtun wollen, es auch bei ihnen zu einer mächtigen Wandlung ihrer Gesinnung kommen wird. Die Gnadenzeit gilt auch noch weiterhin für das Volk Gottes, sein Rettungsangebot gilt immer noch.

Dies ist auch die Antwort auf meine gestrige Frage, ob das Handeln Gottes nicht unvereinbar wäre mit unseren Vorstellungen von Gerechtigkeit. Warum wird ein Teil der Menschheit gerettet, der andere nicht? Wir dürfen nicht übersehen, dass Gott bei allen Menschen mehrfach anklopft und ihnen Zeit zur Entscheidung schenkt, so wie er es auch bei Israel tut. Aber spätestens mit dem Tod ist diese Gnadenzeit endgültig vorbei. Wer bis dahin nicht das Angebot des HERRN angenommen hat, der wird verloren gehen.

Der Herr verzögert seine Zusage nicht, wie manche das meinen. Im Gegenteil: Er hat Geduld mit euch, denn er will nicht, dass irgendjemand ins Verderben geht, sondern dass alle umkehren zu ihm.
2. Petrus 3,9