Ohne Selbstsucht und Habgier

Denn wir sind nie mit Schmeichelworten gekommen, wie ihr wisst, noch mit verblümter Habsucht — Gott ist Zeuge.
1. Thessalonicher 2,5

Der Aufenthalt des Paulus in Thessalonich war geprägt von Angriffen auf seine Person. Die Stadt war ein wichtiger Hafen und ein Treffpunkt verschiedener Kulturen und Religionen, die miteinander konkurrierten. In der Stadt wimmelte es von Philosophen, Magiern, Astrologen und Fanatikern, die sich auch unlauterer Methoden bedienten, um auf sich aufmerksam zu machen. So wurde auch Paulus beschuldigt, die Menschen zu täuschen, sie mit schmeichelnden Worten zu gewinnen und nur auf ihr Geld aus zu sein. In seinem Brief verteidigte er seine Position und wies alle Vorwürfe zurück. Das in diesem Zusammenhang verwendete Wort pleonaxia für Habgier und Geiz kann auch als Wurzel aller anderen Sünden bezeichnet werden. Es setzt sich zusammen aus pleon (mehr) und echo (haben, besitzen), also der ständigen Begierde, mehr haben zu wollen. Im Dienst des Paulus stand aber nicht der Eigennutz im Vordergrund, sondern das Bestreben, möglichst viele Seelen zu retten. Gerade weil er sich in seinem Dienst nichts vorzuwerfen hatte, konnte er sich auf Gott als seinen Zeugen berufen.

Das Beispiel des Paulus zeigt, wie wichtig es ist, im Dienst für Gott demütig zu bleiben und die Bedürfnisse anderer vor die eigenen Interessen zu stellen. Wir sollen allein dem HERRN die Ehre geben, nicht uns selbst. Nur wenn wir nicht die eigene Person in den Vordergrund stellen, bleiben wir glaubwürdig. Unser Umgang mit anderen soll transparent und ohne versteckte Motive sein.

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.
Philipper 2,3

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