Die Witwe und der ungerechte Richter

»In einer Stadt lebte ein Richter, der nicht nach Gott fragte und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam immer wieder zu dem Richter und bat ihn: ›Verhilf mir in der Auseinandersetzung mit meinem Gegner zu meinem Recht!‹ Lange Zeit wollte der Richter nicht darauf eingehen, doch dann sagte er sich: ›Ich fürchte Gott zwar nicht, und was die Menschen denken, ist mir gleichgültig; aber diese Witwe wird mir so lästig, dass ich ihr zu ihrem Recht verhelfen will. Sonst bringt sie mich mit ihrem ständigen Kommen noch zur Verzweiflung.‹«
Der Herr fuhr fort: »Habt ihr darauf geachtet, was dieser Richter sagt, dem es überhaupt nicht um Gerechtigkeit geht? Sollte da Gott nicht erst recht dafür sorgen, dass seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, zu ihrem Recht kommen? Und wird er sie etwa warten lassen? Ich sage euch: Er wird dafür sorgen, dass sie schnell zu ihrem Recht kommen. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde solch einen Glauben finden?«

Lukas 18,2-8

Die Witwe bittet den Richter, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Er tut es schließlich, weil sie ihm keine Ruhe lässt und ihm lästig ist. Das Gleichnis zeigt, dass Gott ganz anders handelt als dieser ungerechte Richter, der nur aus Eigennutz auf die Bitten der Frau eingeht, die ihm nichts bedeutet. Gott dagegen liebt uns und handelt nicht, damit er endlich Ruhe hat vor unseren lästigen Beten. Wenn wir ihm wiederholt eine Bitte vortragen, und sie nicht sofort erhört wird, dann sollte das nicht aus dem Zweifel heraus geschehen, dass Gott uns beim ersten Mal nicht richtig gehört hat. Er kennt jeden unserer Gedanken und ignoriert keines unserer Gebete. Er ist kein Zögerer und Zauderer, den wir erst überreden müssen. Er ist ganz auf unserer Seite und will uns helfen. Wenn wir beharrlich und geduldig beten, wird das unser Leben entscheidend verändern, weil dadurch unsere Demut und unser Gottvertrauen weiter zunehmen.

Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!
Markus 11,24

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