Man lernt nie aus

HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich, auf deinen Pfaden zu gehen!
Psalm 25,4

Ich höre gerne Predigten, nicht nur im Gottesdienst, sondern auch zu Hause im Internet. Dabei baue ich in mir jedes Mal eine Art gespannte Aufmerksamkeit auf. Ich bin neugierig, was der Prediger oder die Predigerin zu sagen hat. Was wird Neues auf mich zukommen? Es gibt kaum eine Predigt, die nichts Nachdenkenswertes enthält. Ich mache allerdings auch keinen Hehl daraus, dass ich kein Freund von überlangen und schlecht strukturierten Predigten bin. Wenn jemand immer wieder die gleichen Gedanken umwälzt und einfach kein Ende findet, dann halte ich das für eine Zumutung den Hörern gegenüber.

Natürlich frage ich mich nach einer Predigt, was für mich besonders wichtig war, was zum Weiterdenken anregt und auch, was eher befremdlich war. Letzteres ist oft am interessantesten, weil die Fragen, die sich daraus ergeben, auch eigene Denkblockaden aufdecken können. Warum verstehe ich diesen Gedanken nicht, warum erscheint er mir so sperrig? Gut, wenn diese Selbstreflexion schon während der Predigt einsetzt, noch besser, wenn sich die Gelegenheit ergibt, den Prediger danach darauf anzusprechen. Aber meistens dauert dieser geistige Gärungsprozess bei mir länger. Zum Glück habe ich eine Frau, mit der ich solche Irritationen besprechen kann. Dieser Austausch, der auch mit anderen Glaubensgeschwistern stattfinden kann, ist fast immer anregend und fruchtbar.

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich allezeit.
Psalm 25,5

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