Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.
Römer 8,26
Schon Luther hat hier sehr einfühlsam übersetzt, die hier zitierte Übersetzung von Schlachter hat sich dem angeschlossen. Da nicht eindeutig geklärt werden kann, ob mit dem griechischen tis ein „was“ oder ein „wie“ gemeint ist, ist „was wir beten sollen, wie sich’s gebührt“ am angemessensten, weil es beides beinhaltet. Paulus zeigt den Menschen in seiner ganzen Schwachheit und Unvollkommenheit. Im Gebet wollen wir uns Gott mitteilen, aber wir haben unsere Gedanken nicht unter Kontrolle und können sie in der Folge nicht verständlich ausdrücken. Die Anhänger der Zungenrede haben aus dieser Not eine Tugend gemacht. Je unverständlicher wir uns im Gespräch mit Gott ausdrücken, desto näher sind wir ihm, meinen sie. Diese Gabe hat aber schon in der Frühzeit der Christenheit aufgehört. Das Stammeln heutiger Christen ist ein Zeichen der Schwäche und keine besondere Fähigkeit. Wir brauchen den Heiligen Geist. Er hilft uns, die Gebete in eine verständliche Form zu bringen und auch das, was wir sagen wollen, selbst besser zu verstehen.
Alle, die verwirrt waren, kommen wieder zur Einsicht, und Widerspenstige lassen sich belehren.
Jesaja 29,24