Alles, was einer tut, erscheint ihm selber unschuldig und rein, der HERR jedoch prüft die wahren Absichten und Beweggründe.
Sprüche 16,2
Bei diesem Satz denke ich sofort an die Reden von Politikern. Häufig sagen sie Dinge mit vehementer Überzeugungskraft, um uns zu suggerieren, dass sie nur das Beste für uns Wähler wollen. Dabei denken sie oft nur an sich selbst, an ihren Machterhalt und an ihre eigene Zukunft. Wie uns das Sprichwort lehrt, betrachten sie sich dabei selbst sogar als Menschenfreunde und geben sich gegenseitig die Ehre. Natürlich ist diese Art von Selbstbetrug nicht nur unter Politikern verbreitet. Wie oft verhalten wir uns anderen gegenüber geradezu demonstrativ vorbildlich? Wenn wir uns rühmen, wie brav wir unseren Müll entsorgen, wenn wir, für jeden Nachbarn sichtbar, unseren Rasen pflegen und so vieles mehr tun, um uns im besten Licht darzustellen. Daran ist objektiv nichts auszusetzen, außer der Pflege unserer Eitelkeit. Schon anders verhält es sich, wenn ein Verkäufer einen Kunden übervorteilt, indem er ihm nicht alle Informationen gibt, dies aber vor sich selbst so darstellt, als stünde ihm dieser Vorteil zu, weil er sich eben mehr Wissen angeeignet hat als der andere. Auch ein Christ sollte nicht so tun, als sei er in allem vorbildlich. Niemand von uns ist ohne Sünde. Aber wir sollen uns nicht täuschen: Der Herr weiß, was in unserem Herzen vorgeht, wir können ihm nichts vormachen.
Setze alles daran, dich Gott als bewährter Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, der sich für sein Tun nicht schämen muss und das Wort der Wahrheit klar und unverkürzt vertritt.
2. Timotheus 2,15