Denn sie wissen, was sie tun
Und da die Menschen es nach ihrem eigenen Urteil nicht nötig hatten, Gott anzuerkennen, hat Gott sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften.
Römer 1,28
Jeder Mensch hat die freie Entscheidung, ein gottloses Leben zu führen. Das bleibt nicht ohne Folgen. Gott gibt diese Menschen ihrem Verstand preis, wie es hier in der Neuen Genfer Übersetzung so treffend heißt. Heiko Ernst spricht von einer „Zivilisierung der Sünde“: „Was einmal als unmissverständlich sündhaft galt, als böse, unmoralisch, gott- und menschenfeindlich, ist zu großen Teilen dramatisch umgewertet worden. Aus einigen Todsünden wurden nach und nach Tugenden, zumindest aber akzeptierte Verhaltensweisen oder gar Zivilisationsimpulse.“ Der ernüchternde Bericht von Paulus für die damalige Zeit wird heute noch um ein Vielfaches übertroffen:
Es gibt keine Art von Unrecht, Bosheit, Gier oder Gemeinheit, die bei ihnen nicht zu finden ist. Ihr Leben ist voll von Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterhältigkeit. Sie reden abfällig über ihre Mitmenschen und verleumden sie. Gottesverächter sind sie, gewalttätige, arrogante und großtuerische Menschen, erfinderisch, wenn es darum geht, Böses zu tun. Sie gehorchen ihren Eltern nicht und sind unbelehrbar, gewissenlos, gefühllos und unbarmherzig.
Römer 1,29-31
Am Ende des Kapitels weist Paulus auf die schrecklichen Folgen hin, die unweigerlich am Ende der Zeiten eintreten werden. Gottes Gericht wird kommen. Wir alle werden einmal für unsere Entscheidungen und Taten zur Rechenschaft gezogen. Im Grunde seines Herzens kennt jeder Gottesverächter sein Schicksal, dem er nicht entrinnen kann. Dennoch gibt er sich hier und heute dem Laster hin und hat noch Freude daran, dass neben ihm auch andere ein Vergnügen an diesen Schandtaten haben.
Und obwohl sie genau wissen, dass die, die so handeln, nach Gottes gerechtem Urteil den Tod verdienen, lassen sie sich nicht von ihrem Tun abbringen, im Gegenteil, sie finden es sogar noch gut, wenn andere genauso verkehrt handeln wie sie.
Römer 1,32