Buße und Himmelreich
Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 4,17
Diese Aufforderung könnte missverstanden werden. Mit „Buße tun“ sind nicht Praktiken wie Fasten, Prozessionen, Wallfahrten, Geißelungen, Almosen, Spenden usw. gemeint. Luther machte deutlich, dass Buße ein innerer Vorgang der Reue und Umkehr ist. Im Ablasshandel sah er eine Ausnutzung der Bußbereitschaft der Menschen. Er lehnte die Vorstellung ab, dass Buße durch gute Werke und Opfer erlangt werden könne. Zentral ist der Glaube an Gott, an seine Gnade und Barmherzigkeit, die in der Erlösungstat Jesu Christi überragend deutlich wird. Statt „Tut Buße!“ sind hier auch Übersetzungen wie „Kehrt um!“ oder „Ändert eure Einstellung!“ weniger missverständlich.
Wenn Jesus vom Himmelreich spricht, das nahe herbeigekommen ist, dann ist das keine Drohung mit einer Macht, die über die Menschen hereinbricht. Es ist vielmehr eine Einladung an uns. In viel kleinerem Maßstab habe ich das Bild vor Augen, wenn eine Predigergemeinschaft in eine Stadt kommt. Sie laden die Menschen freundlich ein, zu ihren Veranstaltungen zu kommen. Wer will, kann kommen, niemand muss. Es ist ein Angebot. Jeder kann für sich entscheiden, ob er es annimmt. So ist es auch mit dem Himmelreich, das uns durch Jesus Christus nahe gekommen ist. Wenn du es noch nicht getan hast: Tritt hinzu und dein Leben wird sich entscheidend zum Positiven verändern!