Rechtschaffenheit
Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen?
Lukas 18,7
Gerade als ich eben über diesen Vers und insbesondere über den Begriff der Rechtschaffenheit nachdachte, fand ich es zunächst störend, dass meine Frau mir Psalm 26 vorlesen wollte, den wir am Abend in unserem Bibelchat (christen-chat.de) besprechen wollten. Alles zu seiner Zeit, sagte ich. Jetzt sei es erst einmal wichtig, diese Andacht zu schreiben, den Psalm könne man sich später vornehmen. Schließlich gab ich doch nach, und siehe da, was waren die ersten Verse des Psalm?
Verschaffe mir Recht, HERR, denn ich bin immer aufrichtig meinen Weg gegangen. Und weil ich auf den HERRN vertraue, werde ich nicht zu Fall kommen.
Psalm 26,1
Der Psalmist erklärt es hier mit einfachen Worten, was mit Rechtschaffenheit gemeint ist. Er hat im Glauben einen Bund mit Gott geschlossen und versucht, nach seinem Wort zu leben. In aufrechter (rechtschaffener) Weise ist er den Weg mit Gott gegangen. Deshalb ist er sich sicher, dass ER ihm auch Recht verschaffen wird. Diese Definition ist mittlerweile auch in den allgemeinen Sprachgebrauch eingedrungen. In ihm wird „Rechtschaffenheit“ definiert als das Nachgehen eigener, ehrlicher Arbeit eines Menschen, der sich an die geltenden ethischen Grundsätze hält. Das klingt noch nach, wenn man von einem arbeitssamen, pflichtbewussten Menschen sagt, dass er „recht schaffen“ kann. Wie viele andere moralische Begriffe wurde auch dieser im 18. Jahrhundert viel diskutiert und fand seinen Niederschlag in den literarischen Werken der Zeit, z.B. im Schauspiel von Christian Jakob Wagenseil „Die belohnte Rechtschaffenheit“. Nochmal: Für einen Christen ist es sehr einfach, rechtschaffend zu leben. Er muss sich an das Wort Gottes in der Bibel halten, dann wird es ihm gelingen. Und dann kann er sich auch sicher sein, dass der HERR ihm sein Recht verschaffen wird.