Denn vom Kleinsten bis zum Größten trachten sie alle nach unrechtem Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um. Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!«, wo es doch keinen Frieden gibt.
Jeremia 6,13-14
Damals wie heute die Frage: Wem kann man in dieser Welt noch trauen? Wie viele Menschen reden heute ständig von Frieden und Demokratie, aber was wollen sie wirklich? Merken sie noch, dass sie gnadenlos gegen Andersdenkende vorgehen, nur weil sie anderer Meinung sind und ihren eigenen Interessen im Wege stehen? Sie nehmen für sich in Anspruch, das tun zu dürfen, weil sie einer gerechten Sache dienen. Den Politikern unter ihnen geht es um Machterhalt. Nicht nur ihnen, auch den hohen Kirchenvertretern ist daran gelegen. Dabei laufen ihnen die Schäfchen in Scharen davon. Nicht zuletzt, weil sie ihren falschen Reden nicht mehr glauben. Da können sie noch so viel vom Frieden reden, sie selbst tragen mit ihren polarisierenden Äußerungen maßgeblich zu diesem Bruch im Gefüge der Gesellschaft bei.
Der Prophet Jeremia hat uns einen langen Text voller Klagen hinterlassen. Doch über allen traurigen Feststellungen über den Zustand seines Volkes steht die Hoffnung auf Gottes Eingreifen. Auch in Zeiten der Verwirrung baut er an seinem Reich. Wenn wir ihm treu sind, können wir ein Teil davon sein.
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Matthäus 6,33