Das Gleichnis vom Sämann
So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war. Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, der das Wort hört und sogleich mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß. Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.
Matthäus 13,18-23
Einige Anmerkungen zum Gleichnis vom Sämann. Es sollte auch eine Ermutigung für die Jünger sein, wenn sie niedergeschlagen sind, weil das Wort Gottes ohne sichtbaren Erfolg weitergegeben wird. Es werden vier Situationen beschrieben, die mit dem Säen verglichen werden können.
Auf den Weg gestreut: Wenn das Wort gehört, aber nicht verstanden wird, nicht ins Herz fällt. Ich denke hier an Predigten oder Traktate, die man nur konsumiert, ohne das Bedürfnis zu haben, wirklich verstehen zu wollen.
Auf felsigen Boden gestreut: Wenn das Wort mit anfänglicher Begeisterung aufgenommen, aber bei der ersten Bedrängnis wieder fallen gelassen wird. Das muss nicht gleich eine Christenverfolgung sein, es können auch nur Bemerkungen aus dem Bekanntenkreis sein, die entmutigend wirken.
Unter die Dornen gesät: Wenn das Wort auf einen Nährboden fällt, auf dem auch vieles andere, Nichtgeistliche wachsen kann und die wahre Frucht überwuchert. Damit kann die Gier nach Besitz und Ansehen gemeint sein.
Auf guten Boden gesät: Wenn das Wort auf einen Boden fällt, der auf das Wort in der richtigen Weise reagiert und reiche Frucht bringt. Man kann das Wachstum einer Frucht nicht beschleunigen, aber man kann für gute Bedingungen sorgen.
Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Johannes 15,8