Andacht Heute

Mehr Mut zum Bekenntnis

Von allen Seiten dringen Schwierigkeiten auf uns ein, und doch werden wir nicht erdrückt. Oft wissen wir nicht mehr weiter, und doch verzweifeln wir nicht. Wir werden verfolgt und sind doch nicht verlassen; wir werden zu Boden geworfen und kommen doch nicht um. Auf Schritt und Tritt erfahren wir am eigenen Leib, was es heißt, am Sterben Jesu teilzuhaben. Aber gerade auf diese Weise soll auch sichtbar werden, dass wir schon jetzt, in unserem irdischen Dasein, am Leben des auferstandenen Jesus teilhaben.
2. Korinther 4,8-10

Paulus schrieb hier den Korinthern, dass sein Leben für den HERRN geprägt war von Leid und Verfolgung. Er konnte sich nie seines Lebens sicher sein, er war ein ständig Gejagter. So hatten sich einmal 40 Männer gegen ihn verschworen und einen Eid geleistet, solange nichts zu essen und zu trinken, bis sie Paulus ermordet hätten. Bei den Korinthern wurde er für seinen selbstlosen Dienst nicht etwa hoch geachtet, sondern im Gegenteil auch noch verachtet. Sie fühlten sich sicher von Gott behütet, weil sie ein Leben führten, bei dem sie keine Angst vor Nachstellungen haben mussten. In ihren Augen war Paulus ein religiöser Spinner, der selbst schuld daran war, dass er verfolgt wurde.

Wer sich öffentlich nie zu seinem Glauben bekennt, wer schweigt, wenn es notwendig wäre, Farbe zu bekennen, der wird auch nie in die Gefahr kommen, angegriffen zu werden. Es gibt so viele Christen, denen es wichtiger ist, die Anerkennung auch von Gottesleugnern zu erhaschen als mutig den Lästerern entgegenzutreten. Das soll nicht heißen, dass wir ständig auf Kampf aus sein müssen, um unser Christsein zu beweisen. Aber in einer Gesellschaft, in der wir nicht sofort mit dem Tod bedroht sind, wie es bei Paulus der Fall war, da könnten wir schon mehr Mut aufbringen. Heute leben wir in einer Zeit, in der man zwar wieder gerne ausgrenzt, wenn man gegen die Regeln der woken Ideologie verstößt oder zu wenig „fortschrittlich“ denkt. Aber es gilt bei uns immer noch das Recht der freien Meinungsäußerung. Was kann uns schon Schlimmes passieren, wenn wir unsere christliche Sicht der Dinge nicht hinter dem Berg halten, außer dass man über uns den Kopf schüttelt? Schließlich soll „an uns sichtbar werden, dass wir schon jetzt, in unserem irdischen Dasein, am Leben des auferstandenen Jesus teilhaben“.

Chaos und Ordnung

Wendet euch nicht wieder den ohnmächtigen Götzen zu! Sie helfen nicht und können nicht retten, weil sie ein Nichts sind.
1. Samuel 12,21

    Wenn wir sagen: „Es herrscht ein Tohuwabohu“, dann meinen wir damit ein heilloses Durcheinander. In der Schöpfungsgeschichte bezeichnet das aus dem Hebräischen (die Worte tohu und bohu bedeuten „Wüste“ bzw. „Leere“ ) stammende Wort den Zustand der Erde, bevor Gott Ordnung schuf, nämlich das Chaos. Im Vers von oben wird das Wort tohu im übertragenen Sinne für das Nichtige, wie es Götzen repräsentieren, übersetzt.

    In seiner Abschiedsrede redete Samuel seinem Volk noch einmal eindringlich ins Gewissen. Er warnte es davor, wieder in einen Zustand der Verwirrung zu verfallen. Nicht wenige waren wieder auf die alten Götzen hereingefallen, ohne deren Hohlheit zu erkennen. Samuel mahnte, sie sollten auf keinen Fall den Fehler begehen, dem einzig wahren Gott den Rücken zuzukehren. In alttestamentlicher Zeit waren es z.B. der Wettergott Baal, die Fruchtbarkeitsgöttin Aschera oder der falsche Gott Moloch, dem Kinder geopfert wurden. In unserer sich aufgeklärt gebenden Gesellschaft mag es solche Auswüchse nicht mehr geben. Dennoch tauchen moderne Götzen auf, denen eine übertriebene Bedeutung beigemessen wird. Auch hier kann man von einer Form der Verehrung sprechen. In vielen Köpfen dominiert das Streben nach Wohlstand, Luxus und ständigem Konsum. Celebrities, Influencer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden verehrt und finden viele Anhänger. Auch die suchtartige Mediennutzung und der Drang, ständig online zu sein und in den sozialen Medien Anerkennung zu suchen, können zu einer Form des modernen Götzendienstes werden. Dem eigenen Aussehen wird fast wahnhaft höchste Priorität eingeräumt. Schönheitskliniken und Fitnesscenter sind die Tempel, die heute aufgesucht werden, um vermeintliches Heil zu erlangen.

    Lassen wir uns von diesen eitlen Götzen nicht verwirren. Das wahre Heil schenkt uns allein unser gnädige Gott. Er vergibt uns die Sünden der Vergangenheit. Er übersieht aber auch nicht, wenn wir uns wieder von ihm abwenden und wieder zurückfallen in das alte Tohuwabohu.

    Wie ist das mit der Wiedergeburt?

    Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
    Johannes 3,8

    Der vielleicht schwierigste Begriff, den ein Christ sich selbst und anderen erklären muss, ist der der Wiedergeburt. Ein Mensch lässt sein altes Leben hinter sich und beginnt mit Jesus ein neues. Selbst Nikodemus, ein alter und erfahrener Theologe, konnte damit nichts anfangen. Er hatte aber die einmalige Chance, Jesus zu fragen, was es damit auf sich hat.

    ER erklärte ihm, dass der Heilige Geist dabei eine zentrale Rolle spielt. Wie er das macht, muss ein Geheimnis bleiben. So wie niemand sagen kann, wie der Wind plötzlich weht. Er ist auf einmal da und seine Wirkung ist sichtbar. So wie sich die Gräser und dann die Bäume biegen, so können wir feststellen, dass in uns etwas geschehen ist, ohne dass wir es selbst bewirkt haben. In einem Akt der Gnade wurde es uns ermöglicht, Christus als unseren Erlöser anzunehmen. Wir haben angefangen zu glauben, und plötzlich haben sich unser Herz und unser Geist verändert. Diese innere Erneuerung hat zu neuen Einstellungen, Werten, Wünschen und Verhaltensweisen geführt. Durch den Glauben an Jesus Christus wurden uns die Sünden vergeben. Eine neue Identität ist uns geschenkt worden.

    Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob diese Wiedergeburt bei dir schon geschehen ist, dann bete dafür und lass dich ganz vom Glauben erfüllen, damit die Gnade Gottes dich voll erreicht.