Andacht Heute

Ein Bericht über einen Auftritt Jesu

Sie kamen nach Kafarnaum. Gleich am darauf folgenden Sabbat ging Jesus in die Synagoge und sprach dort zu den Menschen. Sie waren von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie die Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht.
Markus 1,21-22

Was Jesus in der Synagoge lehrte, davon erfahren wir in der Erzählung des Markus nichts. Ihm scheint es vor allem um die Reaktion der damaligen Zuhörer gegangen zu sein. Diese waren von den Rabbinern gewohnt, dass sie Lehrmeinungen von Schriftgelehrten verwendeten und diese dem Volk vermitteln wollten. Diese Methode erinnert mich an die Art und Weise, wie heute in den Nachrichtensendungen berichtet wird. Um den Wahrheitsgehalt zu untermauern, wird meist ein Experte, oft ein Politologe, hinzugezogen, der seine Meinung dazu kundtut. Offenbar traut man den Menschen nicht mehr zu, sich ohne Hilfe von vermeintlich kompetenter Seite eine eigene Meinung zu bilden. Wenn über Glaubensthemen berichtet wird, wenn z.B. ein Mensch von seinen Glaubenserfahrungen erzählt, dann darf das in aller Regel auch nicht so stehen bleiben und muss in die bestehende Ordnung eingeordnet werden.

Ich stelle mir vor, wie unsere Medien darüber berichten würden, wenn Jesus plötzlich vor einer Menschenmenge gelehrt hätte, die zutiefst beeindruckt war von der Vollmacht, mit der er dies tat. Da sprach einer, der nicht sogenannte Experten wie Schriftgelehrte und Theologen zitierte, sondern wie Gott selbst. Seine Autorität hatte er allein durch die Wunder, die er wirkte, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wie würde ein heutiger Journalist über ein solches Ereignis berichten? Ich denke, er wäre völlig überfordert und seine gewohnten Techniken des Einordnens und Vermittlens wären für diesen Bericht völlig unbrauchbar. Ich stelle mir vor, wie er nach den Worten Jesu auf die Knie fällt und mit den anderen Anwesenden in ein Gebet einstimmt.

Starrsinn und Sturheit

Ihr irrtet umher wie Schafe, doch jetzt seid ihr zurückgekehrt zum Hirten, zum Beschützer eurer Seelen.
1. Petrus 2,25

    Sie haben nicht einmal zugehört, sondern machten eigensinnig, was sie wollten.
    Jeremia 11,8

    Als Beratungsresistenz bezeichnet man ein uneinsichtiges Verhalten, bei dem Menschen jede Form von Beratung oder Korrektur des eigenen Handelns ablehnen. Sie sind meist wenig offen für andere Sichtweisen und halten gerne an einmal gefassten Überzeugungen und Weltbildern fest, die sie nicht weiter hinterfragen. Sie bewältigen ihr Leben, indem sie auf ihre immer gleichen Abläufe beharren. Sie ignorieren Ratschläge und finden immer Gründe, warum sie bei ihnen nicht fruchten können und deshalb für sie nicht relevant sind. Veränderungen und neuen Perspektiven stehen sie sehr ablehnend gegenüber.

    Wenn man mit Menschen spricht, die sich in einer Lebenskrise befinden, ist es schwierig, ihnen Ratschläge zu geben, wenn sie diese Beratungsresistenz zeigen. Man sieht sie herumirren wie Schafe, sie lassen sich aber nicht davon überzeugen, dass sie einen Hirten brauchen. Trotz ihrer Verzweiflung wollen sie stur so weitermachen wie bisher und hören nicht auf den Rat, an unseren starken Gott zu glauben. Wenn unsere Worte nicht fruchten, bleibt uns nur das Gebet für diese Menschen.

    Die Warnungen des Paulus

    So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat!
    Hebräer 10,35

    Wenn ihr versucht, mit Hilfe des Gesetzes vor Gott gerecht dazustehen, habt ihr euch aus der Verbindung mit Christus gelöst, und euer Leben steht nicht mehr unter der Gnade.
    Galater 5,4

    Paulus warnt mehrfach vor einem Rückfall in den Alten Bund. Das wäre dann der Fall, wenn ein Christ versucht, durch eigene Leistung und das Halten von Gesetzen vor Gott gerecht zu werden, anstatt auf die Gnade und das Opfer Jesu zu vertrauen. In manchen christlichen Gemeinschaften wird auch heute noch großer Wert auf die strenge Einhaltung der Vorschriften des Alten Bundes gelegt. Dies kann zu einem Gefühl der Last und des Versagens führen, da niemand in der Lage ist, alle Gesetze vollkommen zu erfüllen. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Neue Bund die Erfüllung des Alten Bundes ist und dass Christen durch den Glauben an Jesus Christus von der Last des Gesetzes befreit sind. Die Gnade und Vergebung, die Jesus Christus schenkt, stehen im Mittelpunkt des christlichen Glaubens.

    Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
    Epheser 2,8-9