Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.
5. Mose 4,2
In der Bibel gibt es Gebote und Verbote, die uns als Richtschnur für unser Leben und Verhalten dienen. Neben den gesellschaftlichen Werten und Regeln, die als Moral bezeichnet werden, geht es dabei auch um religiöse Praktiken. Sie finden sich im Alten Testament als Zehn Gebote und im Neuen Testament als Hauptgebote im Doppelgebot der Liebe. Auch in der Bergpredigt (Matthäus 5-7) gibt Jesus eine Reihe von Lehren und Anweisungen, darunter das Gebot der Feindesliebe. Nicht zuletzt finden sich in den Paulusbriefen eine ganze Reihe spezifischer Anweisungen für das christliche Leben. Sie behandeln Themen wie Sexualmoral, zwischenmenschliches Verhalten und den Umgang mit Konflikten als Antwort auf die damaligen Verhältnisse in den Gemeinden.
Jeder Christ hat es also mit einer Fülle von biblischen Anweisungen zu tun, nach denen er sein Leben ausrichten soll. Es gibt auch heute noch, was die Paulusbriefe betrifft, sehr strenge Interpreten seiner Stellungnahmen. Ich denke zum Beispiel an das Schweigegebot für Frauen in manchen Gemeinden. Und es hat auch christliche Führer gegeben, die strikte Regeln eingeführt haben, wie zum Beispiel Speiseverbote und den völligen Verzicht auf Alkohol. Ich glaube nicht, dass diese zusätzlichen Gebote und Verbote das Zusammenleben der Christen in liebevoller Gemeinschaft gefördert haben. Im Gegenteil, sie haben zu Überheblichkeit und zur Ausgrenzung von Glaubensgeschwistern geführt. Wir sollen nach dem Willen Gottes leben. Dazu gehört auch, dass wir alles, was uns in den Gemeinden auferlegt wird, auf den Prüfstand stellen und nicht an überkommenen Gewohnheiten festhalten, die nur von Menschen gemacht sind.
Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz.
Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen.
Psalm 19,9