Prophetie und verwandte Begriffe
Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind hinausgegangen in die Welt.
1. Johannes 4,1
Ich lese die Aussage eines evangelischen Pastors, der sagt: „Prophetisches Reden ist eine Gabe, die jedem Christen zur Verfügung steht“. Ist das wirklich so? Ich fürchte, es gibt nicht selten Unklarheiten über Begriffe, die so leicht über die Lippen gehen. So wird heute fast inflationär von Prophetie gesprochen. Man spricht von Visionen, die jemand hat, und von Weissagung im Sinne einer endgültigen Wahrheitsfindung. Ich will versuchen, diese Begriffe in aller Kürze in eine brauchbare Ordnung zu bringen. Das heißt: Das Ganze erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, kann aber für den einen oder anderen Leser eine sinnvolle Unterscheidung darstellen.
Prophetie und Weissagung werden im biblischen Sinne meist synonym verwendet. Vereinfacht gesagt handelt es sich um die Weitergabe einer von Gott selbst empfangenen Botschaft. Im Alten Testament gab es dafür eigens von Gott beauftragte Propheten. Ob es in der Zeit nach Jesus noch Prophetie geben kann, ist umstritten. Wenn prophetisches Reden heute noch vorkommt, sollte es immer am Wort Gottes geprüft werden.
Lehren bedeutet, Unwissenden verständliches Wissen zu vermitteln. Im Blick auf die Bibel wird versucht, durch das Erklären von Zusammenhängen und mit Hilfe von Hintergrundwissen dem Suchenden Wege zum Sinn des Textes zu weisen. Dies ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nicht weit von der Lehre entfernt ist das Predigen. Neben das Lehren tritt hier das Verkündigen, das Begeistern, das Evangelisieren.
„Prüfet alles und behaltet das Gute“ heißt die Jahreslosung 2025. Dieses Prinzip kann auch helfen, selbsternannte Propheten und Irrlehrer zu erkennen.