Andacht Heute

Auf Gottes harte Worte reagieren

4 Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!
5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern
6 und gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen keine Gewalt übt und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden,
7 so will ich euch immer und ewiglich wohnen lassen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.
8 Aber nun verlasst ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.
9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.
10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, – und tut weiter solche Gräuel.

Jeremia 7,4-10

Religiöse Rituale und deren Zelebration in welchen Gebäuden auch immer haben für sich genommen noch keinen Wert vor Gott. Auch in alttestamentlicher Zeit wurde auf die Tempel und die dort stattfindenden Opferhandlungen verwiesen. Man meinte, das genüge, weil alles seinen gewohnten Gang gehe. Nicht anders ist es heute, wenn wir meinen, wir seien ja als Kind getauft worden, gehen zum Gottesdienst, spenden, lesen in der Bibel und beten. Aber hat sich in unserem alltäglichen Verhalten etwas verändert? Wie gehe ich um mit schwachen Menschen, die Schutz und Hilfe benötigen? Rede ich schlecht über andere? Bin ich immer wahrhaftig in meinem Tun? Auch wenn wir keine der oben beschriebenen schrecklichen Taten begehen, sollten wir bedenken, dass auch kleinere Vergehen Gott ein Gräuel sind. Da hilft uns nur, wenn wir uns jeden Tag neu auf Jesus ausrichten.

Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind.
Hebräer 12,2

Enttäuschung über unsere sündige Natur

Ich unglückseliger Mensch! Gibt es denn niemand, der mich aus dieser tödlichen Verstrickung befreit? Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Es gilt also beides: Meiner innersten Überzeugung nach diene ich dem Gesetz Gottes, meiner Natur nach aber folge ich dem Gesetz der Sünde.
Römer 7,24-25

Ich habe die heutigen Verse der Neuen evangelistischen Übersetzung von Karl-Heinz Vanheiden entnommen, weil sie mir hier im Gegensatz zu den meisten anderen selbsterklärend erscheint. Hier ist nicht ständig vom Fleisch die Rede, hier wird von der Natur des Menschen gesprochen. Das ist kein Zugeständnis an den aktuellen Zeitgeschmack, sondern eine brauchbare Erklärung des Problems, in dem auch der wiedergeborene, neue Mensch noch steckt. Es ist eben nicht so, dass dieser völlig frei wäre von der Sünde, zu der er von Natur aus neigt. Paulus hätte es sich einfach machen können. Er hätte schreiben können: Kehrt um, dann wird auf einen Schlag alles gut in eurem Leben. Das tun die rosaroten Prediger der Bekehrung, die viele Menschen in die große Enttäuschung führen. Da haben sie Buße getan, haben sich bekehrt, und sind schnell entsetzt darüber, dass sie noch mit den alten Sünden zu kämpfen haben.

Paulus macht uns nichts vor, er kennt die menschliche Natur. Gerade er, der durch seine Damaskuserlebnis das leuchtendste Beispiel einer Bekehrung ist, weist uns darauf hin, dass wir Menschen mit all unseren Begierden und Fehlern bleiben werden. Damit wir darüber nicht verzweifeln, hat er in diesem Brief das nächste Kapitel (Römer 8) geschrieben, das uns Hoffnung macht, wenn wir uns in Seelenqualen befinden. (Unbedingt mal wieder lesen!)

Ist nur das wahr, was wir sehen?

Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
2.Mose 3,6

Jesus trat zu den Jüngern, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Matthäus 17,7-8

In den Begegnungen mit Gott empfanden die Propheten oft eine immense Furcht vor seinem Erscheinen. Bereits seine Stimme war dröhnend wie ein Donner, und sein Licht war unerträglich anzusehen. Wir Menschen sind mit einer Ausstattung versehen, die für diese Erde, auf der wir leben, bestens geeignet ist. Unser Lebensraum ist praktisch ausreichend, um unsere Sinne und Bedürfnisse zu befriedigen. Doch das bedeutet nicht, dass es keine vierte Dimension gibt, die über unsere Sinne hinausgeht. Dort ist das „Fleisch“ des Menschen nicht mehr im Vordergrund, sondern seine Seele.

Der 2. Vers beschreibt einen kraftvollen Moment, der Verklärung Jesu. Nachdem die Jünger die Herrlichkeit Jesu gesehen und die Stimme Gottes gehört hatten, waren sie voller Furcht.

Jesus trat zu den Jüngern, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
Matthäus 17,7-8

Dieser Moment betont die Nähe und Fürsorge Jesu für seine Jünger und erinnert daran, dass wir in Zeiten der Angst und Unsicherheit auf ihn vertrauen können.

Fürbitte

HERR, du bist denen nahe, die in der Not nach Dir rufen, denn Sie werden Dich sehen, wie Du bist, am Tag Deiner Wiederkunft. Segne uns mit Weisheit und Liebe, Kraft und Besonnenheit. Amen